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Firkin 02 - Die Frösche des Krieges

Firkin 02 - Die Frösche des Krieges

Titel: Firkin 02 - Die Frösche des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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Morgensternen gerüsteten Einheiten, als ihre Waffen siderisch zu blinken anfingen, ihren Händen entglitten und kurz darauf funkelnd hoch am Himmel standen. Entsetzen brach aus, als sich die harmlosen Blechblasinstrumente der Hornisten in nadelspitze Keratinspieße verwandelten, in Hörner eines Kalibers, wie sie jedes Artillerie-Rhinozeros, das etwas auf sich hielt, mit Stolz auf der Nasenspitze getragen hätte. Und so, als säßen diese Hörner tatsächlich auf den Köpfen und Schnauzen unsichtbarer Dickhäuter, so begannen sie jetzt zu rempeln und zu stoßen, jagten das cranachische Heer ins sprichwörtliche Bockshorn und trieben die Soldaten wie Vieh zusammen, auch die Streuner, die aus der Formation auszubrechen versuchten. Und schließlich wirkten auch noch die Heeresbanner und Standarten, jene prächtig ornamentierten Fahnentücher, die eben noch stolz im Winde geweht hatten, ihren ganz besonderen Verbalzauber. Die Bannerträger schrien verzweifelt auf, als sie plötzlich feststellen mußten, daß sie ein lähmender Schock befallen hatte: Wie Exponate einer noch nie gesehenen Stand-Art standen sie da, bewegungsunfähig, wie von einem Bannstrahl getroffen.
    Fassungslos sahen die Kinder, wie vor ihren Augen das Verbl gleichsam mit der linken Pfote die gesamte cranachische Armee in einen schnatternden Haufen greinender und stammelnder Kretins verwandelte. Es jagte von Waffe zu Waffe, von Rüstung zu Rüstung, wich geschickt den stoßenden und spießenden Hörnern aus und machte aus Objekten und Instrumenten, die den Soldaten eben noch als zwar leblose, aber durchaus verläßliche Helfer gegolten hatten, überaus lebendige und erbarmungslos feindselige Gegner.
    Noch weit entgeisterter aber als die Kinder waren die Truppen des isolonschen Heeres, die vollkommen perplex und wie vor den Kopf geschlagen das Spektakel verfolgten, das sich vor ihnen abspielte. Die Cranachier, von den Hörnern zu Paaren getrieben, taumelten und torkelten kopflos gegen- und übereinander und verklumpten zu einer amorphen Masse: Gurte und Koppel umgürteten sie in Windeseile und koppelten sie ausbruchssicher zusammen.
    Wie angewurzelt standen die Mannen von Isolon am Eingang des Tals und wußte nicht, ob sie noch länger zusehen oder doch besser fliehen sollten. Richtete sich diese zauberische Macht nur gegen die Cranachier, oder ging es in Kürze schon ihnen an den Kragen?
    In einem Anfall von seltener Hellsichtigkeit (möglicherweise aber auch nur, weil das Geschehen aus der Distanz nicht ganz so erschreckend wirkte) gab König Kharthezsh seinem Pferd die Sporen und sprengte ins Tal hinab, um für sich den Sieg in Anspruch zu nehmen. Das Heer schritt seinem herangaloppierenden Führer entgegen und begrüßte ihn mit Triumphgeschrei.
    Wie der Blitz schoß das Verbl aus dem cranachischen Heeresverband und jagte den Abhang zu den wartenden Kindern hinauf. Wie ein Labradorwelpe, der im jugendlichen Übermut eine Klopapierfabrik auf den Kopf stellt, raste es auf sie zu, kam auf allen vieren schlitternd vor ihnen zum Halten, wirbelte noch einige Male im Kreis herum und sprang dann hechelnd Courgette auf den Schoß. Courgette leerte ihre Tasche aus, und das winzige braune Beuteltier hechtete hochbeglückt in den Bananenhaufen.
    König Erdrosselbart, der sich mit Thatarr, Frandl und Gympl hinter einen mächtigen Findling zurückgezogen hatte, bebte vor Zorn: Seine unschlagbare, überlegene Streitmacht wurde von fliegenden Hörnern in Schach gehalten und wand sich als wirrer Haufen am Boden! Es war ein ziemlich großer Haufen, der sich da wand und krümmte. Plötzlich drehten vier Hörner ab und schossen auf das Abweichlerquartett zu, das ängstlich hinter dem Felsbrocken hockte.
    Nachdem die isolonschen Streitkräfte vorsichtig ein wenig näher an die Schwarzgepanzerten herangerückt waren, die hilflos in einem sehr fest geknüpften Netz zappelten, hörten sie ein merkwürdiges Geräusch. Es war das kummervolle, beschämte Schluchzen gefangener Soldaten, die eine schändliche Niederlage erlitten hatten – so dachten sie jedenfalls zuerst. Es war etwas ganz anderes. Sie kamen noch ein wenig näher… Ganz eindeutig: Es war Gelächter, wildes, unbeherrschtes Gelächter! Der verbale Induktionsstrom hatte am Ende auch die panzerbrechenden Armbrustbolzen erfaßt, deren federbesetzte Enden sich jetzt erbarmungslos an den empfindsameren Stellen des menschlichen Körpers austobten.
    Kommandeur Schlurf kratzte sich den Kopf. Unglaublich: Das

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