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Firkin 03 - Das Wurmloch ins Biblioversum

Firkin 03 - Das Wurmloch ins Biblioversum

Titel: Firkin 03 - Das Wurmloch ins Biblioversum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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rüttelte ihn wach und stierte ihm mit irrem Blick in die verschlafenen Augen. In dicken Tropfen stand der Angstschweiß auf der Stirn des Königs.
    »Drachen … hier!« schrie er.
    »Wie spät ist es denn?« murmelte Schyrling hinter einem dichten Schleier aus lähmender Müdigkeit.
    »Eier … meinem Bett!« kreischte der König und schüttelte Schyrling wie verrückt.
    »Hä? Ouuu, nicht so heftig, mein Kopf …«
    »… und Engel …«
    »Keine rosa Elefanten?« Schyrling kratzte sich den Kopf.
    »… Cherubim … Teufel … Drachen!«
    »Schüttelt doch nicht so! Ich kann nicht denken, wenn man mich schüttelt!« jammerte Schyrling, den der König wie besessen beutelte.
    Schlagartig hörte Kharthezsh zu toben auf und blickte sich wild im Zimmer um. »Sie sind hier! Hörst du sie?«
    »Nein, ich …«
    Kharthezsh fuhr herum, riß Schyrlings Kleiderschrank auf. Er suchte etwas.
    »Hier sind irgendwo Drachen! Ich weiß, daß sie hier sind! Überall sind Drachen! Ich hab das Ei nicht angefaßt, ich nicht …«, schrie er. Ängstlich blickte er zur Decke, wie von Furien gehetzt.
    »Was ist denn bloß los? Worum geht’s denn eigentlich?« fragte Schyrling entgeistert. Er konnte sich noch immer nur sehr widerstrebend von jenem außerordentlich vergnüglichen und so unendlich lustvollen Traum lösen, aus dem ihn der König so unsanft gerissen hatte. Hoffentlich fand er hernach den Anschluß wieder! Er wollte unbedingt wissen, was die gierig keuchende Maid mit der Seidenschnur und dem Handschuh aus Lemmingsfell vorhatte …
    »Drachen … Drachen!« schrie König Kharthezsh. Mit beiden Händen umklammerte er sich den Kopf, als befürchte er, es könnte ihn zerreißen, drehte sich um und flüchtete aus dem Schlafgemach des Kommandanten. Seine Schreie und das patschende Geräusch der nackten Füße hallten laut durch die leeren Gänge des Palastes.
    Schyrling hoppelte durch das Zimmer und versuchte im Laufen den zweiten Pantoffel und den hieb- und stichfesten dolchbestückten Ledermorgenmantel anzuziehen. Er rannte dem Königsgeschrei hinterher und kam hopsend und schlitternd genau in dem Moment vor den königlichen Gemächern an, als das panische Gejammer urplötzlich verstummte.
    Schyrling befürchtete das Schlimmste. Unendlich vorsichtig schlich er sich in das Schlafgemach des Monarchen und starrte mit großen Augen auf die Szenerie, die sich ihm bot.
    Es sah aus, als wäre genau in der Mitte des königlichen Betts ein wütender Dämon aus der Hölle gefahren: Laken und Bettdecken waren vom Bett zum offenen Fenster und von dort aus der Tür geschleift worden, überall auf dem Boden lagen Kissen. Schyrling feixte: Unter einem zerknautschten Kissen lugte eine kleine braune Bärenpfote hervor. Also das hätte ich mir nie …, dachte er.
    »Nein! Nein! Nein!« jaulte Kharthezsh plötzlich auf. Er zitterte, war verwirrt, bebte vor Angst. »Es ist weg!« schrie er, stürzte sich wie ein Rasender auf die zerwühlten Bettdecken und suchte verzweifelt nach dem Drachenei. »Wie konnte sie wissen, daß es hier war?«
    »Was ist weg, Sire?« fragte Schyrling.
    »Sie hat es geholt …«, schluchzte Kharthezsh.
    »Äh, hilft Euch vielleicht das hier weiter?« fragte Schyrling und gab dem König einen Blatt Pergament, das er auf dem Boden gefunden hatte.
    »Es ist nicht mehr da …« Geistesabwesend nahm der König das Pergament, schneuzte sich geräuschvoll hinein und gab es dem Kommandanten zurück.
    Schyrling rümpfte angewidert die Nase und reichte es wieder dem König. »Ich glaube, Ihr solltet es lesen. Es ist an Euch adressiert, Sire«, sagte er und wischte sich heimlich Daumen und Zeigefinger an einem königlichen Bettlaken ab.
    Die Gesichtsfarbe des Königs veränderte sich schlagartig. Hatte es eben noch die Farbe von Magermilch (das Kolorit tödlicher Angst) gehabt, so rauchte es jetzt (zum Ausdruck rasenden Zorns) wie beißend scharfe Salpetersäure. »Was heißt das?« hyperventilierte er. »Was heißt das?« Schyrling schielte über das Schulterstück des königlichen Nachthemds. Was er sah, verwirrte ihn nur noch mehr. Doch kurz bevor Kharthezsh zähneknirschend das Pergament endgültig zerknüllte, mit einer Wut, die so gewaltig war, daß sie auch noch die letzten Milligramm von Ellis Dees berühmtem, nicht nachweisbarem, geruchlosem Halluzinogen aus seinem zornbebenden Körper ausstieß – kurz davor konnte Schyrling noch die folgenden Zeilen lesen:
     
    … Ihr Euch aber nicht daran halten,
    dann sag ich Mammi, wo

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