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Firkin 03 - Das Wurmloch ins Biblioversum

Firkin 03 - Das Wurmloch ins Biblioversum

Titel: Firkin 03 - Das Wurmloch ins Biblioversum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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seinen Söldnercharme spielen, mit dem er das kalte, berechnende Herz des Königs so wohltuend zu wärmen verstand, und fügte noch hinzu: »Dürfte ich an dieser Stelle die Einführung einer Gipfelanlegesteuer vorschlagen sowie die Erhebung einer Einwanderer- und Quarantänegebühr für alle Tiere, inklusive Insekten und Vögel, Sire?«
    »Exzellente Idee, Schyrling«, antwortete der König und verputzte das nächste Neunauge. »Nur zu!« Dann wandte er sich an das zitternde Trio: »Euer Bericht betreffend Isolon! Laßt hören!«
    Schlurf hüstelte, schlug ein hastig zusammengeschludertes Pergamentkonvolut auf und las vor: »Die überparteilich durchgeführte Untersuchung des Zustandes des Herrscherhofes des Königreichs Isolon, ehemals und in seiner Gesamtheit Schloß Isolon geheißen, hat ergeben, daß …«
    »Knapper halten, Kerl!« schrie Kharthezsh und deckte den Tisch, den Fußboden und die drei Militärs mit einer feinen Schicht aus Fischrückständen ein. »Das Fazit! Knapp, kurz, mit einem Wort!«
    »Feuer, Sire!« murmelte Schlurf. Der Oberbefehlshaber versuchte angestrengt, das unidentifizierbare Stück Neunauge zu ignorieren, das ihm langsam die linke Wange hinunterrutschte.
    »Feuer?«
    »Sire«, bekräftigte Schlurf. Und nutzte die Gelegenheit, ein wenig heftiger als erforderlich zu nicken, um so den glitzernden Klacks Fischfleisch loszuwerden.
    »Soll das ein Witz sein?« fauchte Kharthezsh.
    »Durchaus nicht, Sire!« Er schüttelte verneinend den Kopf und seufzte erleichtert auf, als sich das Lampretenpartikelchen endlich von seiner Wange löste und auf dem Stiefel von Batteur landete.
    »Brandursache?« blaffte Kharthezsh.
    »Exzessive organische Hitze, appliziert in fauchenden Stößen von flammularer Form durch einen sehr großen Flugsaurier legendären Ursprungs, Sire!« antwortete Oberst Rachitwitz. Und wünschte im selben Moment schon, er hätte nicht geantwortet.
    Kharthezsh brachte vor Zorn den Mund nicht mehr zu, sein Knebelbart bebte tobsüchtig. Schyrling duckte sich.
    »Was, im Namen des gesunden Menschenverstandes, soll das bitte heißen?«
    »Äh, Drache, Sire!« Rachitwitz krümmte sich. Zitternd verabschiedete sich sein Spitzbart vom Kragen, von den Schultern und von all den anderen Körperteilen, die er so schmerzlich vermissen würde.
    König Kharthezsh’ Gesichtsfarbe sprang auf der Farbskala wieder ein kleines Stück in Richtung Karmesinrot. »Wollt Ihr mir damit etwa sagen, Ihr habt den langen Weg nach Isolon gemacht, nur um mit dem Befund zurückzukommen, daß es ein Drache niedergebrannt hat?«
    »Ja, Sire!«
    »Das hätte ich Euch auch sagen können! Es ist wohl nicht besonders schwer, Rauchwolken und einen riesigen goldenen Flammenwerfer mit Keuchhusten zusammenzubringen und dann zu einer ähnlichen Feststellung zu kommen, oder?«
    Die drei schüttelten den Kopf.
    »Hab ich nicht irgend etwas von Schlüsse ziehen gesagt?«
    »Äh, der Drache! Es war der Drache!« platzte Schlurf heraus. »Sire!« fügte er dann noch betreten hinzu.
    »Nein! Nein! NEIN!« schrie Kharthezsh. Er hämmerte auf den Tisch und sprang auf. »Seht Euch doch einmal an, was Sache ist! Mir wird ein Königreich niedergebrannt, und dazu fliegt ein Drache durch die Gegend – eine Kreatur, die, wie ich vor kurzem noch geschworen hätte, fiktiv ist! So! Und bevor dieser Drache aufgetaucht ist, gab es hier keine Zündeleien! Hexen und windige Dorfgemeinschaften, die ihren Zehnten nicht zahlen wollen, einmal ausgenommen. Aber das ist professionelle Arbeit! Man muß also kein Genie sein, um dahinterzukommen, daß es ein Drache war! Sogar ich hätte das rausfinden können!« Kharthezsh pausierte gerade so lange, wie es dauerte, um einem Neunauge den Kopf abzubeißen und einen Krug Met hinunterzukippen.
    »Wenn ich sagte: Schlüsse ziehen« – der König futterte wüst –, »dann habe ich das ganz praktisch gemeint: Schluß machen! Also: Wieder rauf auf die Pferde und macht Eure Arbeit ordentlich! Seht zu, daß der Drache das sein läßt!«
    Jeder Widerspruch erstickte angesichts des wütend malmenden Königsantlitzes, das sie gebieterisch über die mit Fischabfällen bespritzte Tischplatte anfunkelte.
    »Und bringt mir seinen Kopf!« schrie er den davoneilenden Militärs nach. »Ich würde gern mal gedünstetes Drachenhirn probieren!«
     
    Dem König drohen! Dem König drohen? ging es Firkin immer wieder durch den Kopf. Er stand in dem engen dunklen Tunnel am Eingang zum Thronraum und überlegte immer

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