Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Firkin 05 - Fahrenheit 666

Firkin 05 - Fahrenheit 666

Titel: Firkin 05 - Fahrenheit 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
Vom Netzwerk:
zuckte zusammen, als fast gleichzeitig fünf weitere Galgen auf den Boden fielen.
    »Einmal«, grunzte J’hadd, der bereits rot anlief.
    »Ähm … aha. Na gut. Paß auf, solltest du jemals wieder eins meiner Modelle ruinieren, werde ich mich persönlich darum kümmern, daß sich der Anblick deines abscheulichen Gesichts in den sensationslüsternen Köpfen der Allgemeinheit innerhalb von nur fünf dafür erforderlichen Sekunden einbrennt. Kapiert?«
    J’hadd schüttelte verwirrt den Kopf.
    »Pah! Bringen die euch heutzutage nichts mehr bei? Für Leute, die schwer von Kapee sind, kann man es auch mit einfachen Worten ausdrücken: Klopf an oder Rübe ab! Verstanden?«
    J’hadd grinste zaghaft und schaffte es noch, einmal kurz zu nicken, bevor er den Flur hinuntergeschleudert wurde. Schwinger klopfte sich mit einem höhnischen Lächeln die Hände ab und schlenderte in seine Werkstatt zurück. Einen Augenblick lang blickte er wehmütig auf den Trümmerhaufen, neben dem Gravur wie ein Käfer auf dem Rücken lag und versuchte, sich wieder aufzurappeln. Dann riß er den Druckermeister vom Tisch herunter, hielt ihn für einen Augenblick am ausgestreckten Arm in die Höhe und murmelte unter der schwarzen Lederkapuze vor sich hin. »Hmmm, achtundfünfzig Kilo und ein Meter fünfundsechzig … das macht … zwei Meter sechzig unelastisches Hanfseil der Stärke sechs. Hmmm, das wird wohl reichen – so viel Strick für so einen kleinen Hals«, grummelte er kopfschüttelnd, bevor er beinahe geistesabwesend eine große Tür mit verstärkten Rahmen öffnete und den wimmernden Druckermeister hindurchschob. »Komisch, daß die Dünnen immer einen längeren Strang brauchen«, amüsierte er sich.
    Begleitet von einem ausgedehnten Schnaufer, fegte er mit dem gewaltigen Unterarm den Trümmerhaufen vom Tisch, langte in ein großes Regal und zog vorsichtig das Modell für Plan B heraus. Zwar war zur Zeit nicht viel mehr als ein Gerippe davon vorhanden, aber da es das Schicksal so gewollt hatte, daß das Modell für Plan A nach der ganzen Arbeit, die er hineingesteckt hatte, zerstört werden sollte, und in Anbetracht des immer näher rückenden Termins für ein besonders aufsehenerregendes Justizspektakel, mußte eben der Einundzwanzigergalgen übersprungen und ein Dreißigergalgen angefertigt werden. Natürlich würde es etwas länger dauern, eine ›Besetzungsliste krimineller Hauptdarsteller‹ aufzustellen, aber das sollte der Mühe wert sein!
    Voller Vorfreude rieb er sich die Hände und griff nach einem Beutel Streichhölzer und einem Klebstoffbehälter.
    Dreißig auf einen Streich! Wahnsinn!
    J’hadd lag wie ein zusammengequetschter Haufen im Flur und stöhnte, während sein Kopf und seine Kehle darum wetteiferten, wer von ihnen die größeren Qualen auslöste.
    »Siehst du? Das kommt davon, wenn man sich nicht an die Regeln hält!« ermahnte er sich mit drohendem Zeigefinger. »Klopf an oder Rübe ab! Sei froh, daß er nicht mit dem Buch der Bücher nach dir geworfen hat …« Das Buch der Bücher! Im Nu war er auf den Beinen und rannte den Korridor hinunter in Richtung des Büros von Hauptkommissar Scheitel – Gott schütze ihn! Das Hämmern in seinem Kopf war nur geringfügig heftiger als das seiner Füße.
     
    Flagit dampfte fast genauso stark wie Naglfars Pfeife, als er durch die Seitenstraßen von Tumor lief. »Verschwendete Zeit!« schimpfte er vor sich hin, stürzte um die Ecken herum und stieß rücksichtslos die gepeinigten Seelen aus dem Weg. »Gar nicht zu denken an die sinnlos aus dem Fenster geworfenen Obolen! Fünfzehntausend für eine Überfahrt auf dem Phlegethon und wofür? Für nichts und wieder nichts!«
    Er hätte von vornherein wissen müssen, daß die Chancen, aus einem Haufen wahnwitziger Soldaten – ob nun ›heilig‹ oder sonst was – etwas auch nur ansatzweise Nützliches herausholen zu können, gleich Null waren.
    »Was hat sich Nabob nur dabei gedacht, mich auf eine derart irrwitzige Beweisjagd über den Phlegethon zu schicken? Was für Antworten hat er eigentlich erwartet? ›O ja, Flagit, die haben Krieg geführt, weil ein neunjähriges Kind überall die Buchstaben vertauscht hat, um die D’vanouinen aufzuhetzen.‹« Ein neunjähriges Kind, dessen Verstand teilweise von Nabob in Besitz genommen worden war! Er jaulte verärgert auf und schubste wieder einige von den trägen Fußgängern aus dem Weg. »Diese blöden Soldaten haben sogar gejubelt, als ich jeden einzelnen von ihnen durch die

Weitere Kostenlose Bücher