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Firkin 05 - Fahrenheit 666

Firkin 05 - Fahrenheit 666

Titel: Firkin 05 - Fahrenheit 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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richtig?« knurrte J’hadd mit mürrischem Gesicht unter der noch immer tropfenden Kapuze hervor.
    »Nix da! Lllos, gib mir einen aus!« beharrte Achonite und ging dem durchweichten Seelenwachtmeister an die Kehle.
    »Umpf, meinen Sie das ernst?« keuchte J’hadd.
    »Klllar, du Knalllkopf!«
    »Aber nur unter Zwang«, gab sich J’hadd schließlich geschlagen, fischte aus seiner Soutanentasche etwas Kleingeld heraus und murmelte etwas davon vor sich hin, daß der Hauptmann kein gutes Beispiel für die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung sei. Immer noch nach Luft ringend, lehnte er sich über den Tresen und bestellte einen Krug.
    »Wo issen dieses Mädelll hin?« knurrte Achonite und sah sich bierselig nach Jeannette um. »Sie wolllllte mich doch ein wenig aufheitern und …«
    »Hier ist Ihr Getränk!« unterbrach ihn J’hadd energisch. »Und jetzt lassen Sie uns endlich zum Thema kommen. Ich habe einen schweren verfahrensrechtlichen Verstoß bei der Verhaftung eines bekannten Schwerverbrechers aufgedeckt, was meiner Meinung nach Ihrer Aufmerksamkeit bedarf …«
    Achonite hörte nicht zu. Seine Gedanken verloren den letzten Bezug zur alkoholdurchtränkten Realität und drehten sich nur noch um den aus der Schmiede taumelnden Schlacke Schmidt. Verzweifelt versuchte er, wenigstens einen Funken Sinn darin zu sehen, daß er etwas gesehen hatte, was er nicht hätte sehen sollen. Mal ehrlich, wie konnte sich jemand so schlimm beim Rasieren schneiden? Je mehr Achonites Verzweiflung Ranken trieb, desto sehnsüchtiger wurde sein Wunsch, seine Verwirrung zu überwinden; kurz gesagt: er plapperte unaufhörlich Blödsinn vor sich hin.
    »Schenken Sie eigentlich dem, was ich sage, auch nur die geringste Aufmerksamkeit?« fuhr J’hadd Achonite an. »Das ist wirklich der Gipfel an schlechten Manieren! Ist Ihnen daß überhaupt klar? Ich stelle Ihnen in der geselligen Atmosphäre einer Gaststätte eine Reihe höflicher, aber verbindlicher Fragen in Bezug auf den genauen Verbleib eines vor kurzem festgenommenen Schwerverbrechers und …«
    »Hab nix mehr …!« lallte Achonite und kippte den leeren Krug verdrossen um.
    J’hadd streifte die Kapuze ab und blickte den Kommandanten mit einer Miene an, mit der man sonst ein unartiges Kind zurechtweist. »Na schön, einen Krug können Sie noch bekommen …«
    Doch sein entgegenkommendes Verhalten erzielte nicht ganz die erhoffte Wirkung. Plötzlich erkannte Achonite die glänzenden Narben, die J’hadds Stirn schmückten, zeigte mit dem Finger darauf und schrie laut auf.
    »Diese Na-Na-Narben da …«, stammelte er mit weit aufgerissenen Augen.
    »Ach, das ist alles nur halb so schlimm, wie es aussieht. Ich … ähm, ich hab mich nur beim Rasieren geschnitten. Also, wo ist jetzt mein Verbrecher, der Druckermeister Gravur?« Zum Glück für Achonites langfristiges geistiges Wohlergehen (ein Begriff, den man in seiner näheren Umgebung sowieso nur mit äußerster Vorsicht verwenden sollte) hämmerten bereits mentale Fäuste heftig gegen seine zerebralen Hintertüren. Genau in diesem Augenblick versuchte nämlich ein gewisser Pfarrer, der sich von ein paar Teufelsaustreibungen nicht abschrecken lassen wollte, erneut einen geistigen Kontakt aufzunehmen.
    »… wie solll ich innem Mordfalll ermittellln, wenn der Ermordete gar nich mehr ermordet is …?« murmelte Achonite undeutlich vor sich hin, während in seinen Gedanken absurde Bilder von Schlacke Schmidt auftauchten, der ihm mit einer riesigen Windmühle fröhlich zuwinkte.
    Eine verzweifelte geistige Ranke streifte etwas, wickelte sich um dieses Etwas herum und zog daran. Aus der immerwährenden Dunkelheit des Unbekannten löste sich eine Gestalt heraus, grinste und begann wild nach oben zu hasten.
    »Und wie soll ich einen Prozeß ohne einen Verbrecher führen?« erwiderte J’hadd mürrisch. »Wo ist der Kerl?«
    Ohne J’hadds Fragen wahrzunehmen und vor allem ohne zu lallen, fuhr Achonite fort: »… rattenfeste Stiefel … niemand wird in der Lage sein … in der Lage sein …« Doch bevor Achonite bemerkte, daß ein Unheil geschah, war bereits eine dunkle Gestalt aus dem Nichts aufgetaucht, hatte die Hintertür eingeschlagen und die Führung über seinen ohnehin geschwächten Geisteszustand übernommen.
    »… in der Lage sein …« Plötzlich saß Achonite kerzengerade und griff mit unbewegter Miene nach J’hadds Arm.
    »Sind Sie in Ordnung?« erkundigte sich der Seelenwachtmeister besorgt und fragte sich zum ersten Mal,

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