Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Firkin 3: Das Wurmloch ins Biblioversum

Firkin 3: Das Wurmloch ins Biblioversum

Titel: Firkin 3: Das Wurmloch ins Biblioversum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
Vom Netzwerk:
überzeugt zu, wie Merlot die Wand abklopfte, dann das Ohr an die Mauer legte und lauschte. »Hier! Ganz bestimmt!« Arbutus runzelte gereizt die Stirn. Es war nicht leicht, auf der auf- und abtanzenden Schulter des Zauberers den Halt nicht zu verlieren.
    »Mußt du mir eigentlich deine Krallen so tief in die Haut bohren?« Merlot funkelte den Vogel auf seiner Schulter zornig an.
    »Ich kann natürlich auch gern runterfallen, mir den Schädel einschlagen und eine Gehirnerschütterung zuziehen! Oder einen Schädelbruch! Schädelbruch wollte ich immer schon mal haben! Wenn du meinst, bitte schön!« fauchte Arbutus.
    »Jetzt sei doch vernünft…«, wollte Merlot sagen.
    »Jetzt sei du endlich still!« schuhute Arbutus.
    »Jetzt kommt endlich weiter!« fuhr Firkin die beiden an.
    »Wollt ihr mir etwa sagen, ihr wüßtest auch nur annähernd Bescheid, was es mit der Oberflächenbeschaffenheit dieser Palastmauern auf sich hat?« fauchte Merlot aufgebracht. »Schon der geringste Fehler kann dazu führen, daß man ein ganzes Stück davon abirrt!«
    »Wovon abirrt?« fragte Dawn, die überhaupt nicht wußte, wovon die Rede war.
    »Von den Gängen!« knurrte Merlot. »Was glaubt ihr wohl, warum man sie Geheimgänge nennt, hmmm? Da gibt es keine Leuchttafel, auf der Eingang zum verborgenen Labyrinth steht! Oder Zum unterirdischen Stollensystem geradeaus!« Dann klopfte er weiter die Wand ab und suchte die Stelle mit dem verräterisch hohlen Klang.
    Plötzlich schrie Hogshead erschrocken auf. Unvermittelt zuckte und ruckte es unter seinem Kittel. Hätte er es nicht besser gewußt, er hätte geschworen, daß das ramponierte Exemplar von Lady Schätterlies Laffe den verzweifelten Versuch unternahm, dem Gefängnis seiner Rocktasche zu entfliehen. »Bist du es, Courgette?« wisperte er voller Hoffnung.
    »Was?«
    »Was da in meiner Tasche rummacht?«
    »Ei, wahrlich nit! Glaubest du etwan, ich wär, traun!, ein Metze?« protestierte sie heftig und packte das Heft von Exhibitur noch fester.
    »Ich, äh … War ja nur so eine Frage.« Wieder zuckte es, zappelte und strebte ganz eindeutig von seinem Körper weg. Kein Zweifel: Es wollte heraus!
    »Aha!« meinte Merlot – er hatte plötzlich die Stelle gefunden, die hohl klang. »Hier ist es!« Er beugte sich vor und musterte die Stelle, die sich in nichts von dem unterschied, was rund um sie war. »Ich denke – betrachtet man Erscheinungsform und Lage –, ich denke, wir haben es hier mit einem Latent-Exit-System, Typ Stiekum Antik zu tun«, sinnierte der Zauberer. »In welchem Fall … äh, wie war das gleich wieder? Eine Hand auf diesen Stein, dann … sechzehn senkrecht, fünf waagrecht … die andere Hand auf den da und: drücken!« Und Merlot drückte sich, Arme und Beine gespreizt, dicht an die Wand.
    Er kratzte und schabte, seine betagten Muskeln ächzten und knirschten … Erfolglos, es tat sich nichts. Dann richtete er sich unvermittelt auf, starrte die Mauer an, strich sich über den Bart und dachte angestrengt nach. »Oder war es möglicherweise fünf senkrecht und sechzehn waagrecht?«
    Lady Schätterlies Laffe, genauer gesagt die dunkelbraune Chrysalide in diesem Buch, sprang und warf sich hin und her, als würde sie mit glühenden Schüreisen gepikt. Hogshead starrte mit wachsender Besorgnis auf seine lebhafte Rocktasche.
    »Könnte sich natürlich auch um ein Krypto-Entree-System, Modell Arrethür handeln«, grübelte Merlot. »Zwei Finger in dieses Loch, einen Fuß hierhin, dann da drücken … Mist! Dann kann es sich wohl nur noch um ein Shmusclangaktiviertes Katzenklapptürchen handeln«, murmelte der Zauberer. Gebannt starrte er auf die gewaltige Mauerfläche. »Also, wie ging das denn gleich noch mal… Safran öffne dich!« sprach er die Wand an.
    »Merlot …!« Hogshead kreischte wie jemand, dem eine riesige haarige Spinne das Hosenbein hinaufklettert.
    »Sellerie öffne dich!« Merlot schüttelte geistesabwesend den Kopf.
    »Merlot?« Dawn zeigte auf einen kleinen roten Knopf an der Wand und flüsterte: »Wofür ist der denn?«
    »Ssssss… Senfgurke öffne dich! Auch nicht.« Merlot kratzte sich den Kopf. »Es hat aber was mit Küche und Kochen zu tun! Ganz bestimmt!«
    Arbutus schüttelte verzweifelt den Kopf.
    »Salbei … Semmelbrösel … Sahnetörtchen … Sauerrahm … öffne dich!«
    Dawn streckte die Hand aus und drückte auf den kleinen roten Knopf.
    Mit einem leisen Zischen schob sich wie eine Faltwand eine ganze Teilstrecke der Mauer zur Seite und

Weitere Kostenlose Bücher