Fischland Mord - Küsten-Krimi
mit vielen kleinen
Treppen, teils sehr niedrigen Decken, wassergefüllten Löchern und mit Räumen
und Gängen, die vollkommen verschachtelt scheinen. Trotzdem lässt er sich
durchgängig durchlaufen, die Brandschutzmauer, auf die Kassandra und Jonas
treffen, existiert nicht – sehr wohl aber die Fundamente des ursprünglichen
Gebäudes der Navigationsschule, die ich mir erlaubt habe, als Entschuldigung
für das Hindernis zu »missbrauchen«. Ebenso gibt es keinen mit einer Stahltür
verschließbaren Raum, in dem Arnold hätte eingesperrt sein können. Und
schließlich: Der Keller ist im Turmbereich wie auf der anderen Seite des
Gebäudes durch ein Treppenhaus zu erreichen, die versteckte Falltür ist meine
Erfindung. Ein Roman braucht zuweilen seine schriftstellerischen Freiheiten.
Ein weiterer wichtiger Schauplatz dieser Geschichte ist
die Barnstorfer Kunstscheune, die mich durch viele Besuche
inspiriert hat, Arnold und Tina hier ihre Werke ausstellen zu
lassen. Die Scheune an sich, ihre Lage direkt am Bodden, der
großzügige Garten und natürlich auch ihre wunderbaren wechselnden Ausstellungen
entsprechen der Realität. Die Galeristin Gerlinde Meerbusch allerdings ist pure
Phantasie – sie hat nichts mit den tatsächlichen Betreibern der Kunstscheune zu
tun.
Dank
An dieser Stelle einfach dem Fischland zu danken, dass es ist, wie
es ist, und mich jedes Mal wieder von Neuem verzaubert, wäre zwar durchaus
angemessen, ist aber nicht ganz ausreichend.
Günther Weihmann hat mir erneut ausführliche Einblicke in sein
Archiv und sein Wissen über Wustrow allgemein und diesmal die Seefahrtschule im
Besonderen gewährt. Herzlichen Dank dafür und für die interessanten Gespräche,
die immer wieder ein Gewinn sind.
Kurdirektor Dirk Pasche möchte ich für die äußerst lebendige und
spannende Führung durch die Seefahrtschule danken. Trotz des traurigen Zustands
der Ruine sind vor meinem geistigen Auge jede Menge erfreulichere Bilder
erschienen, nicht nur des Gebäudes, sondern auch von Busladungen ankommender
neuer Studenten, Feiern und Festen …
Meinem Mann Jörg danke ich für ungezählte wunderschöne Stunden auf
dem Fischland – und besonders für die kritischen, aber auch die lobenden Worte
zu meinem Manuskript.
Letzteres gilt ebenfalls für Marit Obsen, der ich für ihr
sorgfältiges und anregendes Lektorat danken möchte.
Louise Kämmerer gebührt wie immer Dank für das Testlesen und ihre
wertvollen Anmerkungen.
Dank auch an meine »drei Gs«: Gefion, Gerit und Gisela – für den
großartigen, herzerfrischenden, unschätzbaren Austausch in allen Lebenslagen.
Und – danke, Paul.
Dietmar Lykk
TOTENSAND
Küsten Krimi
ISBN 978-86358-002-5
»Lykk recherchiert ordentlich, seine Ortskenntnisse machen Spaß und er kennt seine Protagonisten genau. 'Totensand' ist ein kurzweiliger Krimi mit Ostseefernwehpotential.« Taz
»Ein genial durchdachtes Buch von einem großartigen Autor.« Der Nordschleswiger
Leseprobe zu Dietmar Lykk,
TOTENSAND
:
1. Tag
Kriminalhauptkommissar Lüthje wusste, dass Möwen nur dann
länger über Land flogen, wenn sie das Herannahen eines schweren Sturmes
spürten. Er hatte aber noch nie gehört, dass auch nur eine von ihnen unter dem
kathedralen Gewölbe des Hauptbahnhofs Kiel Schutz gesucht hätte. Er hatte diese
eine Möwe entdeckt, als er zur Bahnsteiguhr sehen wollte. Wenn sie denn
überhaupt Schutz gesucht hatte. Vielleicht suchte sie ja etwas ganz anderes.
Elegant umflog sie die Bogenpfeiler, den Blick dabei nach unten in das
Bahnhofsgewühl gerichtet, als suche sie einen Menschen. Möwen pflegten gern und
oft zu kreischen. Diese zog schweigend ihre Runden. Lüthje hatte den Eindruck,
dass er der Einzige war, der die Möwe im Bahnhof entdeckt hatte. Wer sah hier
schon nach oben.
Er lehnte sich seufzend in die Sitzpolster der Regionalbahn nach
Flensburg. Noch fünfzehn Minuten bis zur Abfahrt. Er hätte Hilly lieber mit dem
Dienstwagen zum Flughafen gebracht. Flensburg–Hamburg und zurück, in fünf
Stunden hätte er wieder am Schreibtisch sitzen können, einschließlich der
Wartezeit bis zu Hillys Abflug. Den Take-off ihrer Maschine verfolgte er immer
von den Aussichtsterrassen in Terminal 1. Schließlich hatten sie sich nach
vierzig Jahren wiedergefunden, da fiel beiden der Abschied jedesmal schwer,
auch wenn es nur für ein paar Tage war.
Aber gestern Nachmittag hatte in der Armaturentafel seines
Dienstwagens dieses verdammte
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