Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish
Sie wiederzusehen, Ms. Carter, und ich hoffe, dass es Ihnen bei uns gefällt, Ms. Bullock. Falls Sie irgendeinen Wunsch haben, nehmen Sie einfach dieses kleine Sushi-Stück von dem Sockel. Daran erkenne ich, dass Sie mich brauchen und muss Sie nicht unnötig stören. Sie dürfen es selbstverständlich gern essen, müssen es aber nicht.« Mit diesen Worten legte er ein Stück Sushi auf das Minipodest in der Mitte des Tisches.
»Vielen Dank. Ach, darf ich Sie etwas fragen«, Rhonda blickte auf das Namensschild, »Tako?«
»Natürlich.«
»Woher wussten Sie, dass ich eine Dr. Pepper light wollte?«
»Ich hörte, wie Sie es erwähnten. Ich kann Ihnen allerdings auch ein anderes Getränk bringen, falls Sie es wünschen.«
»Aber nein! Dr. Pepper light ist genau das Richtige für mich, danke. Ich habe es nur nicht auf Ihrer Getränkekarte gesehen.«
»Weil wir es normalerweise nicht führen. Aber ein Stück die Straße hinunter ist ein Supermarkt, der gekühlte Erfrischungsgetränke anbietet, und ich konnte ein bisschen Bewegung gebrauchen. Ich hoffe, es schmeckt Ihnen.« Der Kellner verbeugte sich lächelnd und ging einem anderen Kellner helfen, der einen soeben frei gewordenen Teil des Tisches abräumte.
»Tja, dann sollten wir vielleicht erst mal essen«, schlug Margo vor. »Dieses ist übrigens der Hals der Gelbschwanzmakrele, der als besondere Delikatesse gilt. Also schnapp dir die Stäbchen und probier.«
»Ja, sofort. Aber wieso kannte er meinen Namen?«
Margo grinste. »Erinnerst du dich, wie wir in der Schlange vor der Tür standen?«
»Ja, der Mann an der Tür hat sich unsere Namen geben lassen und sie wiederholt. Ich wunderte mich, was das sollte, aber jetzt wird mir klar, dass er die Namen der Gäste an die Kellner im Restaurant weitergibt. Bleibt die Frage, wann er den Kellnern sagt, wer hereinkommt.«
»Ich habe keine Ahnung, doch so viel ist sicher: Das System ist genial.«
Nun machten sich die Freundinnen endgültig ans Essen und genossen die unterschiedlichen Köstlichkeiten, die ihnen serviert wurden. Irgendwann im Verlaufe des Essens kam der Kellner mit einem Klapphocker an ihren Tisch und setzte sich zu ihnen. Er fragte sie nicht etwa, ob es ihnen schmeckte oder sie noch einen Wunsch hätten, sondern verwickelte sie in ein Gespräch über das Sushi. Wenngleich die Unterhaltung kaum länger als eine Minute dauerte, war es eine angenehme Plauderei, bei der Tako ihnen das Gefühl gab, alle Zeit der Welt zu haben.
Visionsmomente
»Hat euch das Sushi geschmeckt?«, fragte Ishy, die zu Rhonda und Margo an den Tisch gekommen war.
»Es war fantastisch, Ishy. Wie du weißt, wollte ich dich mit meiner Freundin Rhonda bekannt machen. Ich sagte dir ja schon, dass sie im Good Samaritan arbeitet.«
»Willkommen im Takara Too, Rhonda. Ich habe zwar im Moment ziemlich viel zu tun, wollte Sie aber auf jeden Fall begrüßen und Ihnen jede Hilfe anbieten, die ich Ihnen geben kann. Margo und ich hatten vor ein paar Jahren eine Menge Spaß dabei, uns Methoden auszudenken, wie ihrer Bank zu helfen wäre. Allerdings ist Sushi-Zubereitung und ein Restaurant zu leiten wohl weit weniger kompliziert als Krankenpflege. Trotzdem glaubt Margo, dass ich Ihnen vielleicht ein paar Tipps geben kann. Also fragen Sie am besten einfach drauflos.«
»Okay. Wie schaffen Sie es, dass die Leute seit vier Jahren geduldig Schlange stehen, um in Ihr Restaurant zu kommen?«
Ishy strahlte übers ganze Gesicht. »Ein ›Visionsmoment‹ nach dem anderen.«
»Visionsmoment?«
»Wir wollen, dass unsere Gäste eine angenehme Erfahrung mitnehmen, wenn sie unser Restaurant verlassen, und jeder Einzelne von uns fühlt sich persönlich verantwortlich, diese Erfahrung mitzugestalten. Wie wir alle wissen, kann die Schlange vor dem Restaurant schon morgen verschwunden sein – aus welchen Gründen auch immer. Also müssen wir dafür sorgen, dass jeder Moment, den die Gäste hier erleben, zu etwas Besonderem wird. Als Margo und ich damals in dem Trainingsprogramm waren, hat man uns eine Menge darüber erzählt, dass man genau wissen muss, was man erreichen will, damit man sein Ziel formulieren und damit zu einer gemeinsamen Vision machen kann. Na ja, und so sind wir bei Takara Too darauf gekommen, jeden Moment, der sich uns bietet, zu nutzen. Daher kamen wir auf die Bezeichnung ›Visionsmoment‹.«
»Oh, ich glaube, ich habe heute einige dieser Visionsmomente gesehen. Der eindrucksvollste war wohl der, als ich eine Dr. Pepper light
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