Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish
und Rohrleitungen waren nicht verkleidet, und die Tische und Stühle waren schlicht und ein wenig abgenutzt, aber sehr sauber. Im ganzen Restaurant gab es keinen einzigen freien Platz.
Ishy zu erkennen, war nicht weiter schwierig, da sie die einzige Frau hinter dem Tresen war. Sie lächelte und winkte Margo zu, als sie sie entdeckte.
»Na, was hältst du vom Takara Too?«
Ehe Rhonda etwas erwidern konnte, kam ein Kellner an ihren Tisch. Er fragte, ob sie sich schon für ein Getränk entschieden oder Fragen zum Speisenangebot hätten. Sie bestellten Tee und sahen auf ihre Karten. Dann blickte Margo auf undsagte: »Wir werden Ishy die Zusammenstellung unseres Sushi überlassen.«
Der Kellner nickte freundlich, und Ishy, die gerade ganz in der Nähe stand, kicherte.
Rhonda gestand ihrer Freundin Margo: »Ich weiß ja, dass viele Leute für Sushi schwärmen, aber offen gesagt mag ich am liebsten die Südstaatenküche und dazu Dr. Pepper light.«
»Vertrau mir, das Essen hier ist nicht übertrieben exotisch, und außerdem hast du eine Riesenauswahl.«
»Na schön, ich werde es auf mich zukommen lassen.«
Der Kellner kehrte mit derselben ruhigen Gelassenheit an ihren Tisch zurück, die Rhonda bereits bei dem Mann an der Tür aufgefallen war. Er stellte ihr ein Glas Dr. Pepper light hin und nickte lächelnd, als Rhonda ihn verblüfft ansah.
»Ich weiß, dass du wenig Erfahrung mit Sushi hast, aber das Essen ist heute Abend eher Nebensache«, erklärte Margo. »Obwohl ich dir versichern kann, dass hier nur ausgezeichnete Qualität serviert wird.«
»Wir sind hier, damit ich Ishy kennen lerne?«
»Ja, wobei ich direkt einräume, dass die Begegnung mit ihr dir nur dann nützlich sein wird, wenn meine Schlussfolgerungen aus dem, was Will mir erzählte, zutreffen. Sollte ich mich irren, kannst du wenigstens ein gutes Essen genießen und wir zwei werden nett geplaudert haben. Falls ich jedoch Recht habe, wirst du sowohl einen schönen Abend bei gutem Essen verbringen als auch eine Frau kennen lernen, die den Schlüsselzu einer nachhaltigen Verbesserung der Arbeitsatmosphäre in Händen hält. Ishy hat mich jedenfalls gerettet, als ich in der Bank auf Probleme stieß, die denen ziemlich ähnlich waren, die du jetzt hast. Ich war seinerzeit ausgewählt worden, um den Kundenservice umzugestalten. Anfangs lief alles wie am Schnürchen, und wir galten als vorbildlich für die gesamte Bankenbranche. Aber damit habe ich dich vor drei Jahren schon ohne Ende zugeredet.«
»Ach ja, ich erinnere mich an das Programm. Hieß es nicht ›WOW‹ oder so ähnlich?«
»Exakt. Du hast ein fantastisches Gedächtnis.«
»Und was geschah dann?«
»Nun ja, ungefähr zu der Zeit, als die Bank mich in Anerkennung unseres Erfolges zu einem städtischen Trainingsprogramm für Führungskräfte anmeldete, schien die Sache wie eine Seifenblase zu zerplatzen. Du kannst dir vorstellen, wie peinlich mir das war. Ich sollte eine Ehrung bekommen für etwas, was soeben im Begriff war, sich als Reinfall zu erweisen.«
»Ich weiß noch, dass ich damals einfache Schwester war und dachte, eine leitende Stellung käme für mich nie infrage, weil ich auf keinen Fall dasselbe durchmachen wollte wie du. Übrigens denke ich heute wieder so.«
»Schmeiß nicht gleich die Flinte ins Korn, Rhonda. Falls es überhaupt so etwas wie ein natürliches Talent zur Personalführung geben sollte, verfügst du allemal darüber. Also, in diesem Trainingsprogramm begegnete ich Ishy. Ishy hatte von Anfang anden Dreh raus. Sie schaffte es, dass ihre Restaurantgäste immer wieder herkamen und anderen erzählten, wie gut es ihnen hier gefiel. Ishy, ihr Mann und der Rest der Belegschaft haben ein Patentrezept, wie sie ihre Vision von einem großartigen Sushi-Restaurant dauerhaft verwirklichen. Und das in New York, wo der Konkurrenzkampf gnadenloser tobt als sonst irgendwo.«
»Und was ist das für ein Patentrezept?«
»Geduld, Geduld, Rhonda! Lass erst mal das Takara Too auf dich wirken und warte, bis Ishy Zeit für uns hat. Sie kann es dir sowieso am besten erklären. Glaube mir, ich habe unzählige Bücher zum Thema Motivation gelesen, aber wie man es schafft, eine Vision zu vermitteln, die langfristig Bestand hat und dem Wettbewerb gewachsen ist, weiß ich von ihr.«
Der erste Gang wurde serviert.
»Ms. Bullock und Ms. Carter, Ihre gegrillte Gelbschwanzmakrele«, sagte der Kellner und stellte eine Platte mit einem großen Fischstück auf den Tisch. »Ich freue mich,
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