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Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish

Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish

Titel: Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen C. Lundin , Harry Paul , John Christensen
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sind Freundinnen. Wir sollten immer füreinander da sein und über alles sprechen können. Was ist los?«
    »Na ja, ich habe das Gefühl, dass alles, was wir uns auf unserer Station geschaffen haben, allmählich wieder den Bach runtergeht. Und ich habe keine Ahnung, wie ich dagegen ansteuern kann. Wir scheinen die wesentlichen Dinge aus dem Blick zu verlieren und in den alten Trott zurückzufallen, weil uns die Arbeit über den Kopf wächst und wir zunehmend mit Personalfluktuation zu kämpfen haben. Natürlich haben wir früher schon Phasen gehabt, in denen gute Leute gingen und neue kamen, die eingearbeitet werden mussten. Sei es, dass Kollegen umzogen, befördert wurden, Weiterbildungen machten oder aus familiären Gründen aufhörten zu arbeiten. Aber im Augenblick droht uns ein Großteil des Personals wegzubrechen, und das haben wir lange nicht mehr erlebt.«
    »Hört, hört! Du klingst schon wie eine waschechte Vorgesetzte. Selbstverständlich hast du Recht damit, dass Fluktuationen dazugehören, doch wie sie sich letztlich auswirken, kannst du beeinflussen.«
    Personalfluktuationen gehören dazu, doch wie sie sich auswirken, liegt bei uns.
    »Da ist Juan, ein neuer Pfleger, der genau die Qualifikationen mitbringt, die wir dringend brauchen. Er will nicht bleiben. Er sagt, ihm gefällt es, wie wir auf unserer Station arbeiten, aber er hat das Gefühl, irgendwie nicht dazuzugehören. Die Kollegen sind nicht unfreundlich zu ihm, sondern behandeln ihn entgegenkommend und respektvoll. Trotzdem scheint er ein Außenseiter zu bleiben. Das wäre niemals passiert, solange Madeleine noch bei uns war. Ich mag mich vielleicht wie eine Vorgesetzte ausdrücken, aber ich bezweifle, dass ich dieselbe Eignung für diesen Job mitbringe wie Madeleine. Und Juan ist nur eines von vielen Beispielen. Du weißt ja, dass wir uns vorgenommen hatten, eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen, in der sich die Patienten ebenso wohl fühlen wie wir selbst. Jetzt sieht es aus, als fiele all das, was wir erreicht haben, dem Stress zum Opfer. Krankenpflege kann sehr aufreibend sein, und trotzdem hatten wir eine Zeit, in der wir Stress nicht zuließen. Warum können wir es plötzlich nicht mehr?«
    »Du bist dir hoffentlich darüber im Klaren, dass diese Probleme vorhersehbar waren. Wäre Madeleine noch die Oberschwester, hätte sie mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen wie du.«
    »Wie meinst du das?«
    »Na, wenn ich eines in meinem Job gelernt habe, dann dass es zwei Paar Schuhe sind, Veränderungen durchzusetzen oder Veränderungen beizubehalten. Du musst davon ausgehen, dass Neuerungen immer der Schwerkraft des Gewohnten ausgesetzt sind. Solange alles neu ist, sind die Leute Feuer und Flamme, und man bemerkt es zunächst gar nicht. Doch wenn erst einmal Routine einkehrt, schwindet auch der anfängliche Eifer, und du musst dir überlegen, wie du die Leute motivieren kannst, bei der Sache zu bleiben. Wenn zu Beginn äußere Anreize wie Informationsveranstaltungen und dergleichen ausreichten, um die Kollegen zu begeistern, brauchst du langfristig die innere Überzeugung jedes Einzelnen, denn damit steht und fällt alles.«
    »Woher weißt du das?«
    »Nun, ich habe einige Erfahrung gesammelt, als ich ein Kundendienstprojekt leitete, bei dem ich mit ähnlichen Schwierigkeiten konfrontiert war. Doch davon erzähl ich dir beim Essen mehr. Erst mal muss ich dir nämlich ein Geständnis machen.«
    »Ein Geständnis?«
    »Ja, ich habe dir neulich am Telefon schon gesagt, dass ich mit Will gesprochen habe. Ich rief bei euch an, als du gerade nicht zu Hause warst, und da hat er mir von deinen Problemen im Krankenhaus erzählt. Weißt du, er macht sich wirklich Sorgen. Und das ist auch der Grund, weshalb ich dich ausgerechnet zu diesem Restaurant bestellt habe.«
    »Du hast mit Will über mich geredet?«, fragte Rhonda, die im ersten Moment ein wenig verärgert war, im nächsten allerdings von allein einsah, dass daran eigentlich nichts war, worüber sie sich ärgern müsste.
    »Ja, habe ich. Und wenn du am nächsten Tag nicht von dir aus angerufen hättest, hätte ich mich bei dir gemeldet.«
    »Und du meinst, das Problem wäre dasselbe, egal wer gerade die Station leitet? Das klingt, als handelte es sich um eine natürliche Entwicklungsphase, wohingegen ich den Verdacht habe, dass es an mir liegt. Ich bin dem Job einfach nicht gewachsen.«
    »Falsch. Was du erlebst, ist ein vollkommen normaler Prozess, und die gute Nachricht dabei ist,

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