Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish
Punkt so ungemein wichtig für uns. Wir müssen uns ständig gegenseitig in Erinnerung rufen, was wir uns vorgenommen haben. Wir nennen unsere Methode Fördern, wie ein Trainer seine Sportler fördert, indem er ihnen hilft, das Beste aus sich herauszuholen. Jeder von uns ist ein Trainer und kann jeden fördern.Uns ist egal, wie lange jemand schon hier arbeitet oder in welcher Position er ist. Auch ich brauche Trainer, die mein Talent fördern.«
Tako beugte sich ein wenig vor und erzählte: »Ich bin erst seit ein paar Monaten hier. Der Kellner, der vorher meinen Job hatte, wollte nach Japan zurückgehen, und ich bewarb mich für den Posten. Beim Bewerbungsgespräch erzählten sie mir von den Trainern und vom gegenseitigen Fördern, und ich dachte, das glaube ich erst, wenn ich es sehe. Erst mal war ich nur froh, überhaupt einen Job zu haben. Trotzdem hat mich die Geschichte mit den Trainern neugierig gemacht. Eines Tages dann brachte Ishy ein Stück Thunfisch vom Markt mit, und als ich es mir ansah, stellte ich eine ganz leichte Verfärbung fest, die ich schon einmal gesehen hatte. Häufig ist dieser bestimmte Schimmer ein Zeichen dafür, dass der Fisch nicht mehr ganz frisch ist. Ich wies Ishy darauf hin, und sie sagte: ›Hör mal, ich serviere keinen Fisch, den ich nicht für hundertprozentig frisch halte.‹ Sie schlug dabei einen ungewöhnlich schroffen Ton an, und ich sah mich schon arbeitslos. Vielleicht hatte ich gerade deshalb den Mut, sie daran zu erinnern, wie wenig diese Reaktion zu dem passte, was sie mir im Vorstellungsgespräch über das Fördern erzählt hatten. Und Ishy wurde tatsächlich rot und entschuldigte sich. Sie meinte, ich hätte natürlich Recht, und ihr Ton wäre unangemessen gewesen. Dann sprachen wir darüber, was ich über Fisch wusste, und sie hörte mir zu, als ich ihr erzählte, was passiert, wenn während des Fischtransports Salz auf das Eis kommt.«
Tako blickte einen Moment auf seine Füße, ehe er fortfuhr: »Ich diskutiere gern über Dinge, die ich kenne oder die ich beherrsche. Aber unser Gespräch drehte sich bald nicht mehr um Fische, sondern darum, wie wir miteinander umgehen, und da bekam ich dann doch Angst, ich könnte zu weit gegangen sein. Heute weiß ich, dass gerade diese Art Unterhaltung wichtig ist. Sie macht meinen Arbeitsplatz zu einem Ort, an dem ich mich wohl fühle. Und uns allen helfen die Gespräche, das Takara Too jeden Tag neu zu erschaffen.«
Ishy schmunzelte. »Vielleicht sollte ich erwähnen, dass Tako die Geschichte zu meinen Gunsten beschönigt. Mein erster Gedanke war nämlich, dass ich mein Leben lang Fisch einkaufe und mir ganz bestimmt keinen Thunfisch andrehen lassen würde, der nicht fangfrisch ist. Nichtsdestotrotz war meine Reaktion unangebracht, ob ich nun im Recht war oder nicht. Doch als Tako mich auf meinen Ton ansprach, wurde der Fisch nebensächlich. Unser Grundsatz des gegenseitigen Förderns war auf dem Prüfstand. Wir hatten uns vorgenommen, den anderen anzuhören, bevor wir eine Entscheidung für oder gegen seine Vorschläge treffen. Also hörte ich ihm zu und lernte dabei. Und ich denke, der Fisch war frisch.«
Der letzte Satz löste allgemeines Gelächter aus. Dann meldete sich Beth zu Wort. »Ich habe mich neulich von der negativen Einstellung einer anderen Schwester anstecken lassen und dabei vollkommen vergessen, welche Vision wir anstreben. Rhonda hatte zufällig mitgehört, wie ich über einen Patienten redete, alshandelte es sich um einen seelenlosen kranken Körper. Sie sprach mich darauf an, und ich erkannte sofort, was ich falsch gemacht hatte. Ich schätze, in dem Augenblick war sie mein Trainer, der mich förderte.«
»Ja, das sehe ich genauso. Wie hast du dich dabei gefühlt, Beth?«
»Na ja, meine erste Reaktion war, mich zu verteidigen. Wir arbeiten momentan unter ziemlichem Stress, und schließlich war das ein einmaliger Ausrutscher. Doch dann erinnerte Rhonda mich daran, was wir uns für unsere Station vorgenommen hatten, und ich stehe wirklich hinter unserer Vision von einem besseren Arbeitsumfeld. Und um die ging es ja auch eigentlich, weniger um mich. Ich war halt die, die zufällig erwischt worden war.« Sie lächelte Rhonda an, die ihr mit einem Kopfnicken zustimmte.
FÖRDERN
Uns gegenseitig zu fördern, ist ein Geschenk, das wir einander machen und mit dem wir zugleich unsere Vision stärken.
Es ist das Feedback, mit dem wir unsere Arbeit und unsere Zusammenarbeit würdigen. Wir brauchen es alle, um
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