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FJORD: Thriller (German Edition)

FJORD: Thriller (German Edition)

Titel: FJORD: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halvar Beck
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hätte machen können. Niemals eskalierte eine Situation unter seiner Leitung! Er behielt immer die Kontrolle. Sie zu verlieren, wäre dem Eingeständnis seiner Hilflosigkeit gleichgekommen. Nichts war für ihn schlimmer, als hilflos zu sein. Außer natürlich, seine liebe Tochter zu verlieren. 
    Er brauchte einen Vertrauten. Da fiel ihm der alte Arzt ein, Noah Sørensen, der sich im Haus um seine Patienten kümmerte. »Ole, hol Noah«, verlangte er und stellte das Glas mit zitternden Händen ab. »Er ist oben bei Gunhild.«
    Nielson musterte ihn besorgt, nickte dann und eilte hinaus. 
    »So, und jetzt zu uns, Carl.« Magnus blickte kopfschüttelnd auf den alten Beamten, der zwar nicht sein Freund war – als Feind hatte er ihn aber auch nie gesehen. Der Leiter der Polizei erfüllte seinen Auftrag buchstabengetreu im Sinne des Gesetzes. Bis er seine Frau verlor und zu saufen begann. Irgendwann wurde er untragbar, und Magnus blieb nichts anderes übrig, als sich an höhere Stellen zu wenden und dort seine Abberufung anzuregen. Danach ging es immer schneller bergab mit ihm. »Wo ist Aurora? Hast du etwas mit ihrem Verschwinden zu tun? Oder mit Livs Tod? Und wenn, um Gottes willen, warum?«
    Morgan antwortete kaum hörbar. Er schien im Geiste nicht mehr hier zu sein. »Es ist zu spät.«
    »Du verdammter …« Runar rannte zurück und packte Morgan erneut. 
    »Runar! Schluss jetzt!«, verlangte Magnus. »Du willst doch deine Tochter retten, oder? Wenn er wirklich was damit zu tun hat, wird er uns nichts sagen können, wenn du ihn bewusstlos schlägst.« 
    Widerwillig ließ Runar von dem alten Polizisten ab und stieß ihn von sich. Hart schlug Morgan auf dem Boden auf.
    »Noch einmal, Carl«, fragte Magnus, »wo ist Aurora?«
    »Zu spät. Es ist zu spät …«, brach es aus Morgan hervor. Gleich darauf erfasste ihn blinde Wut. Carl stand auf, als hätte er plötzlich eine neue Energiequelle angezapft. Ein hasserfüllter Schrei gellte durch den Raum. »Na, wie fühlt sich das an, Bürgermeister?« Verächtlich sprach Morgan den Titel aus und spuckte Blut auf den Boden. »Wie fühlt es sich an, wenn man das eigene Kind verliert? Wenn man es nicht mehr retten kann? Zu spät, Bürgermeister!« Er drehte sich zu Runar um. »Na, wie fühlt es sich an, sein Kind nicht mehr retten zu können, du perverses Schwein?« Sein Blick ging wieder zu Magnus zurück. «Ihr habt mir meinen Anders genommen … toll war sie gesichert, deine Baustelle! Musstest ja unbedingt immer überall ein neues Loch aufreißen!« Erneut warf er Magnus einen hasserfüllten Blick zu. »Aber da war kein Zaun … da war nur ein billiges Absperrband. Du hast meinen Sohn auf dem Gewissen, du Mörder! Du Mörder!«
    In diesem Moment kam Ole mit Noah in den Raum. Sie mussten die Beschimpfungen mitangehört haben und blieben wortlos an der Tür stehen. Magnus zuckte getroffen zusammen. Offensichtlich hatte Carl mit den Vorfällen zu tun. Ob er für Livs Tod verantwortlich war, würde sich herausstellen. Vor allem schien er zu wissen, was mit Aurora geschehen war – und wo sie steckte. Es ist zu spät , waren seine Worte gewesen. Freiwillig würde er ihnen kaum noch etwas verraten. Dieser Mann war auf Rachefeldzug. Magnus dachte nach und verließ den Raum. Es erübrigte sich, Runar zum Aufpasser zu machen. Noah würde schon dafür sorgen, dass die Situation nicht eskalierte.
     
    Noah Sørensen hatte die lauten Stimmen bereits im Foyer gehört. Nielson hatte ihm auf dem Weg nach unten nur kurz erklärt, dass seine ärztliche Hilfe gebraucht würde – Magnus ginge es nicht gut. Noah verwunderte das nicht. Seit der Nachricht von Livs Tod hatte Magnus seines Wissens nach nicht länger als eine Stunde am Stück geschlafen und verweigerte jede medizinische Unterstützung. Noah hatte ihm vorgeworfen, seinem Kind wohl alsbald folgen zu wollen. Erst da wurde Magnus etwas ruhiger. 
    Noah blickte auf ein Chaos. Odin Dahl lag bewusstlos am Boden, Carl Morgan stand mit deutlichen Spuren einer Prügelei und hasserfülltem Gesicht im Raum, Magnus verließ kalkweiß und zittrig den Raum – er war vermutlich kurz vorm Infarkt – und Runar glich einem Bären kurz vor dem Angriff. 
    »Du meine Güte, was ist denn hier los?« Ohne auf Antworten zu hoffen, eilte er zunächst zu Odin, der langsam aus seiner Bewusstlosigkeit erwachte, und tastete nach seinem Puls. Dann musterte er den deutlichen Bluterguss am Kinn. 
    »Wer immer ihn geschlagen hat, hat ihm vermutlich den

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