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Flames 'n' Roses

Flames 'n' Roses

Titel: Flames 'n' Roses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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Sie streckte ihre flammenden Hände aus. »Was hast du denn gedacht? Sonst wäre ich doch schon ausgebrannt gewesen, bevor ich überhaupt erwachsen werden konnte. Also, willst du wirklich sterben, Evelyn?«
    »Nein, das will ich nicht, aber ich will auch nicht anderen die Seele rauben, nur damit ich leben kann!«
    »Tja, du hast aber keine Wahl!« Ihr Tonfall veränderte sich, wurde sanfter. »Was ist mit deinem kleinen Freund? Diesem Wassertypen? Du hast seine Seele doch gesehen, nicht wahr? Dieses Licht in seiner Brust? So ein helles Licht. Du weißt doch, was das bedeutet?«
    Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte mit ihr nicht über Lend reden, sie auf ihn aufmerksam machen. Ich musste ihn vor ihr schützen.
    »Das bedeutet, dass er nicht stirbt. Schon mal darüber nachgedacht? Dein Schatz wird ewig leben, während du irgendwann verlöschst wie ein armseliger Kerzenstummel. Also, bist du dir immer noch zu fein für das alles?«
    Lend war unsterblich. In diesem Augenblick brach mein Herz und ich dachte daran, wie David Cresseda angesehen hatte, voller Trauer, voller Trennungsschmerz. Würde das auch meine Rolle sein? Die der Zurückgelassenen? Oder würde ich sterben, wie Vivian behauptete?
    »Hör zu. Nehmen wir mal diese Fee hier. Weißt du eigentlich, wie viele Leute sie umgebracht hat, bevor die IBKP sie erwischt hat? Männer, Frauen, Kinder. Und zwar ohne irgendeinen Grund, einfach so zum Spaß. Also sag mir, warum sie ihre Seele verdient haben sollte. Sag mir, warum irgendwelche von diesen Kreaturen verdienen, was sie haben. Selbst diejenigen, die du für unschuldig hältst – warum sollten sie hierbleiben müssen? Das ist doch falsch. Ich befreie sie und beschütze so die Welt vor Monstern wie der hier.«
    Ich schloss die Augen. Früher hatte ich auch mal gedacht, ich würde die Welt beschützen. Aber so einfach war das nicht. Nichts war so einfach. Wer gab uns das Recht zu entscheiden, ob irgendwer oder irgendetwas sein Leben nicht verdiente? »Damit sind wir genauso schlimm wie die Feen.«
    Sie schlug mir ins Gesicht. Ich strauchelte gegen die Küchentheke und hielt mir die Wange. Es brannte höllisch.
    »Ich bin kein bisschen wie die!« Sie packte meine Hand und zog mich zu Boden, zu der Stelle, wo Fehl liegen sollte, aber die Fee war verschwunden.
    Lauthals fluchend stand Vivian wieder auf und sah sich suchend um. »Siehst du, was du angerichtet hast? Ich war noch nicht fertig mit ihr. Wie soll ich es dir denn jetzt beibringen?«
    In diesem Moment leuchtete eine neue Pforte auf. Reth kam in die Küche gestürmt, mit einem Gesicht, als wäre er bereit, das ganze Haus auseinanderzunehmen.
    Vivian lachte. »Perfektes Timing.«
    Reth sah mich an und das verschaffte Vivian genug Zeit, die eiserne Bratpfanne aufzuheben. Mit Schwung ließ sie sie gegen seinen Hinterkopf krachen. Er ging zu Boden, versuchte noch, sich aufzurichten, aber sie drückte die Pfanne flach gegen seine Brust.
    »Ich hab zwar keine Ahnung, wie das funktioniert, aber ich find’s wirklich sehr praktisch«, sagte sie. »Komm schon, Evie. Du kannst mir doch nicht erzählen, dass diese Fee – nach allem, was er dir angetan hat, wie er dich belogen und manipuliert, dich benutzt hat – da kannst du mir doch nicht ernsthaft erzählen, er hätte es verdient, ewig zu leben. Stell dir vor, wie viele Mädchen er noch entführen wird, wie vielen er noch wehtun wird.«
    Mir traten die Tränen in die Augen. Ich wusste nicht, vor wem von beiden ich größere Angst hatte.
    Reths Bernsteinaugen funkelten vor Zorn. Wenn das Eisen ihn nicht zurückgehalten hätte, wäre Vivian jetzt tot, da war ich mir sicher. Wenn sie überhaupt sterben konnte mit dieser Masse an Energie in ihrem Körper. Und da begriff ich – ich konnte absolut nichts tun, um sie aufzuhalten. Wenn ich gegen sie kämpfte, würde sie nur wütend werden und mich töten. Und dann würden alle, die mir wichtig waren, ebenfalls sterben und wir wären auf ewig in ihrer traurigen, leeren Hülle von Körper gefangen, genau wie Lish. Ich konnte es nicht mit Vivian aufnehmen. Reth hatte recht gehabt: Ich würde es nicht überleben.
    Geschlagen kniete ich mich hin. »Zeig mir, wie es geht.«
    Sie lachte entzückt auf. »Wurde ja auch Zeit!«
    »Muss ich ihn einfach nur berühren?«
    »Nein, ganz so einfach ist es nicht. Sonst würdest du ja jeden aussaugen, den du anfasst. Leg deine Hand dahin – direkt über sein Herz. Das ist der Sitz der Seele. Und dann musst du es wirklich wollen. Du musst

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