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Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Titel: Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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gestikulierte und riß das Steuer herum. Die Reifen quietschten, und einen Moment lang drohte der Karren umzustürzen. »Hierher, Ka!«
    Der Clansmann warf einen schnellen Blick über die Schulter. Erneut hieb er mit der Elektropeitsche nach dem Dhrakanen, der eben zum Sprung ansetzte, und blaue Funken tanzten über seine Schuppenmontur. Die elektrische Entladung traf ihn wie der Schlag eines Schmiedehammers. Röchelnd, am ganzen Leib von Krämpfen geschüttelt, stürzte er schwer zu Boden.
    Doch sofort kam er wieder hoch und prallte mit dem gepanzerten Schädel gegen den Container, hinter dem der Clansmann hockte.
    Der Container barst.
    Ein Bruchstück streifte Kas Schulter, und Schmerz verzerrte sein narbiges Gesicht. Er taumelte zurück, glitt instinktiv zur Seite — und dort, wo er einen Sekundenbruchteil zuvor noch gestanden hatte, grub sich die klauenbewehrte Pranke des Dhrakanen in den Boden.
    Die blaue Funkenschnur der Elektropeitsche knisterte über den Knochenwulst, der den Echsenschädel teilte, und verfehlte nur knapp die Augen. Unter den Schuppen des Halses traten die Muskeln wie Stricke hervor; der Dhrakane ächzte und schlug blindlings um sich.
    Ka huschte davon und sprang auf den Karren, der schlingernd an dem geborstenen Container und dem rasenden Reptil vorbei und in den Hauptkorridor schoß.
    Flaming Bess bremste und sah sich um.
    Schwankend kam der Dhrakane wieder auf die Beine und verharrte unschlüssig an seinem Platz.
    »Verdammt!« murmelte Bess.
    Sie hatte erwartet, daß er die Verfolgung aufnehmen würde, aber der schuppige Riese wandte sich bereits dem Schacht zu. Es war wie bei dem kurzen Kampf in der Zentrale: Sobald sich der Dhrakane nicht mehr bedroht fühlte, schienen seine Gegner für ihn nicht mehr zu existieren.
    Ka rieb sich die schmerzende Schulter. »Ich werde ihn in den Gang locken«, keuchte er. »Du mußt … «
    »Nein.« Bess schüttelte den Kopf. »Es ist zu gefährlich. Er ist zu schnell.«
    Sie stoppte den Karren und zielte mit ihrem Strahler auf den Dhrakanen. Ein roter Energieblitz zuckte aus dem Lauf und schlug dicht neben den stampfenden Säulenbeinen in den Boden ein. Der Donnerschlag einer Explosion erschütterte die Halle; eine Feuersäule stieg in die Höhe, und die Druckwelle schleuderte ihn meterweit durch die Luft.
    Dann brüllte er, wie er noch nie zuvor gebrüllt hatte: wie der Schlachtruf eines wahnsinnigen Gottes hallte das furchtbare Geschrei durch das Deck, und es hielt an, steigerte sich noch und verklang endlich in einem kehligen Grollen.
    Der Dhrakane sprang auf und hetzte mit weiten Sätzen auf den Karren zu.
    Flaming Bess gab Gas.
    Der Karren rollte an, gewann rasch an Geschwindigkeit und raste dem fernen Ende des Korridors entgegen.
    Der Dhrakane hatte den Gang erreicht und wurde schneller. Seine dröhnenden Schritte kamen näher und näher, und aus dem Grollen wurde ein triumphierender Schrei.
    Nur noch zehn Meter, dann acht, dann sechs.
    »Zentrale!« schrie Bess in ihr Armbandkom, als der Karren die Mitte des Korridors mit der wulstförmigen Verdickung des Druckschotts passiert hatte. »Gang 3L-D abschotten! Sofort ab …«
    Irgend etwas explodierte.
    Der Karren wurde von einer unsichtbaren Faust gepackt und gegen die Wand geschmettert. Bess stieß mit dem Kopf gegen das Steuer und für einen Moment wurde ihr schwarz vor Augen. Ka rief etwas, aber der Explosionslärm verschluckte seine Worte. Heiße Luft fauchte durch den Gang. Splitter pfiffen wie Geschosse durch die Luft. Es roch nach verbranntem Kunststoff und geschmolzenem Metall.
    Bess ächzte und hob benommen den Kopf. Der Karren lag auf der Seite, die Front eingedrückt und geschwärzt, die Vorderachse gebrochen. Ka kroch hinter dem Wrack hervor und starrte in die Rauchschwaden, die den Korridor vernebelten.
    Der Explosionsdonner war verhallt; die einzigen Laute waren das Surren der leerlaufenden Räder und das Knistern und Knacken abkühlenden Metalls.
    Flaming Bess folgte Kas Blick.
    Undeutlich zeichneten sich in den Rauchschwaden die Umrisse des Dhrakanen ab — und dann sah sie das Loch im Boden, zwei oder drei Meter durchmessend, mit gezackten Rändern, von der Wucht der Detonation nach oben gebogen und stellenweise noch immer rotglühend.
    Eine Bombe, dachte Bess.
    Helles Licht stach von unten durch den Rauch.
    Von unten, durchfuhr es Bess. Aus dem 5. Oberdeck …
    Der Dhrakane hob den monströsen Schädel und stieß ein animalisches Röhren aus.
    Dann sprang er, und das Loch im

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