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Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Titel: Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Dutzend Männer in bronzefarbenen Kampfanzügen und mit dem Waffenhandschuh der Stahlhand.
    »Die fünfzig Strahlgewehre, die die Rebellen erbeutet haben«, riß ihn Storks Stimme aus seinen Gedanken, »sind nicht das Problem. Nicht Gewehre machen die Rebellen so gefährlich, sondern ihre Lügen. Die Oberfläche ist wieder bewohnbar! Die Welt ist grün! Zurück ans Licht der roten Sonne! Pah!« Stork schnaubte. »Hirngespinste, Wahnideen, unverantwortliche Lügenmärchen. Aber im Baronat gibt es genug Dummköpfe, die auf die Parolen der Rebellen hereinfallen. Wenn es uns nicht bald gelingt, den Einfluß Rhonn Endors zurückzudrängen … «
    Zortan nickte bedächtig. Der Baron hatte recht; im Volk gärte es. Der Zulauf, den die Rebellen erhielten, war nur ein Indiz für die weitverbreitete Unzufriedenheit.
    Und wie verführerisch Rhonn Endors Parolen waren!
    Seit Jahrhunderten träumten die Menschen von Argylon davon, die unterirdischen Höhlen zu verlassen und an die Oberfläche des Planeten zurückzukehren, der einst Zentrum eines mächtigen galaktischen Reiches gewesen war, des Sternbaronats Roter Riese.
    Aber es war unmöglich.
    Die Oberfläche war öd und leer, eine radioaktiv verseuchte Wüste, gezeichnet von den Narben eines furchtbaren Bürgerkrieges. Der Mensch hatte sich selbst zum Dasein in der Finsternis verdammt. Es gab kein Zurück. Jedes Kind wußte das.
    Trotzdem behauptete Rhonn Endor, daß es möglich war, an der Oberfläche zu leben. Und nicht nur das: Seine Anhänger verbreiteten, Endor wäre bereits an der Oberfläche gewesen und hätte dort ein unberührtes Naturparadies vorgefunden, das nur darauf wartete, von den Menschen aus den Höhlen besiedelt zu werden.
    Zortan verzog die Lippen zu einem dünnen Lächeln.
    Zweifellos war Endor verrückt. Aber das machte ihn umso gefährlicher.
    »Vielleicht sollten wir die Rebellen ziehen lassen«, brummte der Stahlhandgeneral. »Sollen sie doch zur Oberfläche hinaufsteigen! Wer glaubt, daß oben das Paradies wartet, hat es verdient, in der radioaktiven Staubwüste zugrunde zu gehen. Auf diese Weise könnten wir alle Unruhestifter auf einen Schlag loswerden.«
    Er sah selbstzufrieden drein.
    »Eine einfache, saubere Lösung.«
    Stork kniff die Augen zusammen. »Niemand darf die Oberfläche betreten!« sagte er schneidend. »So lautet das Gesetz, und solange ich Herrscher über das Baronat bin, wird dieses Gesetz befolgt. Verstanden?«
    »Natürlich«, versicherte Zortan hastig. »Ich wollte nicht … «
    »Ich weiß«, fiel ihm Stork ins Wort. »Aber ich habe gewisse Pflichten gegenüber meinen Untertanen. Zwar haben Endor und die Rebellen den Tod verdient, aber es gibt viele Mitläufer, leichtgläubige Naturen, Verführte, die auf den rechten Weg zurückgebracht werden müssen.«
    Der Baron stach dozierend mit dem Finger in die Luft.
    »Ihnen gilt meine Fürsorge. Außerdem gibt es keinen Weg zur Oberfläche. Alle Verbindungen wurden unmittelbar nach dem Exodus in das Höhlensystem gesprengt, wie allgemein bekannt ist. Rhonn Endor lügt, wenn er behauptet, an der Oberfläche gewesen zu sein.«
    »Gewiß«, sagte Zortan pflichtschuldig.
    »Endor war schon immer ein Träumer«, fügte der Baron mit einem verächtlichen Lächeln hinzu. »Und ich war zu nachsichtig mit ihm und seinen Phantastereien. Aber durch sein aufrührerisches Verhalten hat er jede Nachsicht verwirkt. Er ist ein Verräter und muß wie ein Verräter behandelt werden.«
    Stork beugte sich nach vorn. Sein bleiches, spitzes Gesicht hatte plötzlich etwas Raubvogelhaftes an sich.
    »Die Rebellen müssen so schnell wie möglich aufgespürt und unschädlich gemacht werden, Zortan. Wir wissen, daß sie sich irgendwo in den Äußeren Höhlen verbergen. Also suchen Sie danach! Nehmen Sie sich so viele Männer, wie Sie brauchen, von mir aus die ganze Stahlhand, aber finden Sie den Schlupfwinkel der Rebellen und räuchern Sie ihn aus. Haben Sie mich verstanden?«
    »Eine gründliche Durchsuchung des Äußeren Höhlensystems wird Jahre in Anspruch nehmen«, wagte der General einzuwenden.
    »Keine Ausflüchte!« schnappte Stork. »Ich befehle, daß die Rebellenpest mit Stumpf und Stiel ausgerottet wird. Und vor allem will ich Rhonn Endor!«
    Der Stahlhandgeneral neigte den Kopf. »Ich werde tun, was ich kann, Baron«, murmelte er .
    »Ich erwarte, daß Sie Erfolg haben. Ich verlassen mich auf Sie.« Stork lehnte sich zurück. »Also enttäuschen Sie mich nicht — schon in Ihrem eigenen Interesse

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