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Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Titel: Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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eine Mission zu erfüllen, von deren Erfolg oder Mißerfolg die Zukunft der Menschheit abhing.
    Sie war nicht frei in ihren Entscheidungen — ebensowenig wie Rhonn Endor.
    Es blieb unausgesprochen, aber sie wußte, daß sich der Rebellenführer nichts sehnlicher wünschte, als sie auf ihrem Flug zur Erde zu begleiten.
    Doch das Volk von Argylon brauchte ihn.
    »Ich werde an dich denken«, sagte Rhonn Endor zärtlich, »in den Nächten, wenn die Sterne am Himmel stehen. Die Sterne werden mich an dich erinnern.«
    Er küßte sie sanft.
    »Wirst du wiederkommen?« fragte er. »Wenn du die Erde gefunden hast, wenn die Herculeaner vertrieben sind?«
    Bess nickte.
    Sie konnte nicht sprechen.
    »Wenn du kommst«, flüsterte Rhonn Endor, »wird auch meine Arbeit hier getan sein. Ich weiß es. Ich werde dir Argylon zeigen, und später, wenn die Welt zu klein für uns wird, wirst du mir die Sterne zeigen.«
    Aber jetzt, dachte Flaming Bess, muß ich fort. Für wie lange? Und was erwartet mich am Ende meines Weges?
    Die Antwort, sagte eine körperlose Stimme. Die Stimme erklang direkt in ihrem Kopf, in ihren Gedanken. Und sie wußte, daß nur sie die Stimme hören konnte.
    Die Dhrakanen! durchfuhr es Flaming Bess. Die Dhrakanen sprechen zu mir!
    Sie schloß die Augen, und in ihrem Bewußtsein sah sie die mächtigen Reptilienwesen so deutlich, als ständen sie dicht vor ihr im klaren Sonnenlicht.
    Du wirst die Antwort finden, wisperten sie. Du bist der Schlüssel. Du trägst das Erbe in dir. Du spürst es nicht; du siehst es nicht; doch es ist da. Pra-Yaswän hat es erkannt. Pra-Yaswän, der geht, wo niemand wandelt. Wir hören in dir das Echo seiner Worte. Hörst du es auch?Hörst du es?
    Und wie von fern vernahm sie ein Raunen: Wir sehen die Sonnen aufleuchten, brennen und erlöschen, und wir warten. Wir halten die Fackel, doch unsere Hand ist müde.
    Vor uns das Nichts, lockend und bereit, und hinter dem Nichts die Berge des Wissens. Die Gipfel rufen uns, doch unsere Bürde ist zu schwer. Wir stehen auf der Schwelle, und wir können die Schwelle nicht überschreiten …
    Ja, dachte Flaming Bess schaudernd, das sind Pra-Yaswäns Worte. Aber was bedeuten sie?
    Wieder das mentale Flüstern der Dhrakanen: Du wirst verstehen. Gehe den Weg zurück, bis zum Ursprung. Dort schließt sich der Kreis. Dort erfüllt sich das uralte Versprechen. Wie lange haben wir gewartet, wie schrecklich lange …
    Ich verstehe nicht! dachte Bess.
    Sie horchte in sich hinein, doch die Dhrakanen schwiegen.
    »Was ist?« fragte Rhonn Endor. »Was hast du?«
    »Nichts.« Sie schüttelte den Kopf. Wie sollte sie es ihm erklären, wo sie es doch selbst nicht verstand. »Ich habe nur an einen … alten Freund gedacht. Er starb, um den Menschen zu helfen.«
    Dann nahm sie Rhonn Endors Hand und zog ihn zu einem grasbewachsenen Flecken unter den ausladenden Kronen knorriger Bäume.
    »Komm«, sagte sie, »es ist unsere Nacht. Sie gehört nur dir und mir. Komm und liebe mich. Komm!«
    Sie sanken ins Gras.
    Über ihnen die Sterne, kalt und fern, und irgendwo in diesem funkelnden Meer die Sonne der vergessenen, verlorenen Erde …
     
     
     
    ENDE

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