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Flaming Bess 09 - Die Erde

Flaming Bess 09 - Die Erde

Titel: Flaming Bess 09 - Die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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verstofflichte Energie erinnernd, ähnlich der Paraschlacke, die bei dem Nottransit der BIG BAZAAR im Hangar der Raumfestung ARAK-NOR entstanden war.
    Die Türme waren der einzige Hinweis auf die Supertechnik der Erdmasse.
    Ruinen, dachte Bess. Das ist alles. Die Erde ist unbewohnt.
    Sie schluckte ihre Enttäuschung hinunter.
    Es galt, Krom an der Zerstörung der Bodenstation zu hindern. Das war das einzige, was jetzt zählte.
    Die Minuten vergingen, und Krom steuerte weiter landeinwärts, flog dann eine große Schleife, die ihn zum Meer zurückführte, bis er die französische Atlantikküste erreichte und direkten Kurs auf Mitteleuropa nahm, auf die Bodenstation im Herzen des Kontinents.
    Und dann, als unter ihnen das breite Band des Rheins glitzerte und sich am Horizont die gleißenden Umrisse einer Kuppel aus purem Licht abzeichneten, geschah es: Krom zog seine Fähre steil hoch und stieß dann wie ein stählerner Raubvogel auf sie nieder. Ehe Flaming Bess ausweichen konnte, zerschnitt ein Laserstrahl die Luft und schlug im Heck ihrer Maschine ein.
    Und die Welt verging im Feuer …
     

9.
     
    Krom lachte, als das Heck der feindlichen Maschine explodierte und Flammenzungen über die Kanzel leckten. Es war ein rasselndes Gelächter, kalt und hart und triumphierend.
    Ich habe dir versprochen, daß du sterben wirst, Flaming Bess, dachte er, und ich halte meine Versprechen.
    Die schwerbeschädigte Fähre trudelte und stürzte brennend vom Himmel.
    Plötzlich löste sich die Kanzel von dem brennenden Wrack, und ein dunkles Objekt wurde abgesprengt. Einen Atemzug später entfaltete sich ein Fallschirm, an dem das Objekt — Bess’ Schleudersitz — langsam zu Boden sank und zwischen den Baumkronen verschwand.
    Der Kriegsherr fluchte.
    Bei den Ahnen, er hätte einen zweiten Schuß abfeuern müssen, um sicherzugehen, daß seine Gegnerin wirklich starb.
    Zu spät.
    Das Triebwerk seiner Maschine begann bereits zu stottern. Die Displays und Kontrolldioden flackerten und erloschen nach und nach. Die Fähre wurde von den flirrenden roten Maschen des energetischen Saugfeldes umhüllt.
    Damit hatte er gerechnet.
    Deshalb hatte er bis zum letzten Moment mit dem Angriff auf Flaming Bess gewartet.
    Die Triebwerkleistung wurde schwächer, und die Fähre verlor rapide an Höhe. Er sah zum Horizont, wo der Lichtdom gleißte, und versuchte die Entfernung abzuschätzen.
    Dreißig oder vierzig Kilometer, auf keinen Fall mehr.
    Er verzog die verbrannten Lippen zu einem Lächeln. Aber das Lächeln war nicht Ausdruck eines Gefühls, sondern eine bloße Muskelbewegung, ein Reflex, Überbleibsel seines alten Ichs.
    Selbst sein triumphierendes Gelächter war nicht mehr als das Echo dieses alten Ichs gewesen, das im Orbit um Larn-Saan, dem Planetenorganismusund Galaktischen Archiv, gestorben war.
    Lebend und dennoch tot, klammerte er sich an die Vergangenheit, als Dinge wie Triumph und Sieg und Grausamkeit noch eine Rolle gespielt hatten. Er tat es mechanisch und leidenschaftslos, aber er tat es, weil es die Erinnerungsmuster in den Tiefen seines vergletscherten Bewußtseins verlangten.
    Ebenso mechanisch und leidenschaftslos bereitete er sich auf den Ausstieg vor. Die Sicherheitsgurte waren geschlossen, die chemischen Treibsätze seines Schleudersitzes zur Zündung bereit, und die Bombe war längst in dem Hohlraum unter der Sitzfläche verstaut.
    Die Bombe …
    Es war keine gewöhnliche Bombe. Nicht größer als ein Fußball, übertraf ihre Zerstörungskraft alle bekannten konventionellen und nuklearen Sprengkörper. Sie war das neueste Produkt herculeanischer Waffentechnik, ein modifizierter Transkraftgenerator, der in einem begrenzten Bereich die Dimensionsbarriere zwischen dem Normal- und Pararaum einriß.
    Alles, was sich im Wirkungsbereich der TK-Bombe befand, würde für alle Zeiten in den Pararaum geschleudert werden.
    Die elektronischen Augenimplantate des Kriegsherrn richteten sich wieder auf den strahlenden Dom. Sobald der Dom beseitigt war, würde das energiefressende Kraftfeld erlöschen. Faal oben an Bord der MORTUS wartete nur auf diesen Moment, um die NOVA STAR mit einer Breitsalve zu zerstören. Und dann gehörte die Erde mit all ihren technischen Artefakten ihnen. Zuerst die Erde — und später die ganze Milchstraße, das ganze Universum.
    Mit einem letzten Stottern stellte das Triebwerk die Arbeit ein. Die Fähre stürzte ab.
    Krom hieb mit der Faust auf den Auslöser des Schleudersitzes. Krachend löste sich die

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