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Flammen der Begierde - Cole, K: Flammen der Begierde - Pleasure of a Dark Prince

Flammen der Begierde - Cole, K: Flammen der Begierde - Pleasure of a Dark Prince

Titel: Flammen der Begierde - Cole, K: Flammen der Begierde - Pleasure of a Dark Prince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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sie in höchster Eile verlassen worden wären. Bei dem, das ihr am nächsten lag, lagen sogar noch Tischdecken und Geschirr auf den durchnässten Tischen.
    Da hörte sie Stimmen an Bord der Contessa , und ein, nein zwei Männer liefen mit stampfenden Schritten übers Deck.
    Zumindest war jemand an Bord.
    In der Not frisst der Teufel Fliegen. Sie prüfte noch einmal hastig, ob die Zöpfe, die sie sich geflochten hatte, ihre Ohren verbargen.
    »Hallo, ist jemand an Bord?«, rief sie. »Ich habe eine Überfahrt auf … « – dieser Badewanne, diesem Wrack – »diesem Boot gebucht.«
    Ein dreckverkrusteter Stiefel landete mit dumpfem Krachen auf dem Dollbord, und ein großer Kerl mit trüben Augen beugte sich vor, um hinabzuspähen.
    »Schiff, Lady. Das hier ist ein Schiff «, sagte er beleidigt, so als hätte sie behauptet: »Also, Ihr Penis ist aber ziemlich winzig.« Der Akzent des Mannes verriet ihr, dass er aus dem Süden der USA stammte, seine Stimme war rau. Mit blutunterlaufenen grauen Augen musterte er sie einmal von oben bis unten. »Dr. MacRieve, nehme ich an?«, fragte er schließlich gedehnt.
    Dr. MacRieve ? Damit hatte Nïx sich soeben statt eines Tritts in den Hintern den sicheren Tod verdient.
    Im Umgang mit Menschen hatte Lucia immer Archer, also Bogenschütze, als Nachnamen verwendet, weil sie sich zu ihrem tatsächlichen Namen niemals bekennen würde.
    »Von der Louisiana State University?«, fragte er. Dann zog er einen Flachmann aus der Jeanstasche und nahm einen kräftigen Schluck.
    Sie fragte sich, was Nïx diesem Kerl wohl sonst noch erzählt hatte. »Ja, das bin ich. Und Sie sind der … Kapitän?«
    »Das bin ich. Captain Wyatt Travis.« Er trug ein weißes Hemd, das weit offen stand, und als eine Brise vom Fluss den Stoff aufblähte, kam zu ihrer Überraschung ein durchtrainierter Oberkörper zum Vorschein.
    Lucia entschied, dass er gar nicht mal so übel aussah, mit seinem zerstrubbelten blonden Haar und den Bartstoppeln. Allerdings war er ziemlich betrunken, was nicht zu übersehen war, selbst wenn sie den Alkohol, der ihm aus jeder Pore strömte, nicht gerochen hätte. Wenn sie schätzen sollte, wie hoch sein Alkoholspiegel wohl war, würde sie auf fröhliche zwanzig Promille tippen.
    Wieso verfrachtete Nïx sie auf eine rostige Waschschüssel mit einem besoffenen Captain? Sie sah Nïx vor sich, wie sie fröhlich in die Hände klatschte und » Aus Spaß! « rief. »Meine Assistentin hat ein Zimmer bei Ihnen gebucht, soviel ich weiß.«
    »Wir haben Ihnen eine Kabine reserviert. Die letzte.«
    »Klimaanlage?«
    »Vorhanden. Allerdings nicht in Ihrem Zimmer, Darling.« Jetzt erkannte sie auch, aus welchem Staat er kam: Der Captain war ein waschechter Texaner.
    »Augenblick mal, die letzte Kabine?« Sie musterte die Decks. Das Schiff schien wenigstens über ein halbes Dutzend zu verfügen, zu gleichen Teilen auf die beiden ersten Decks verteilt.
    Er schob einen wackeligen Steg über Bord. »Sie brauchen gar nicht so schockiert zu tun, dass wir ausgebucht sind.« Ups, jetzt ist er auch noch beleidigt. Das Einzige, was noch schlimmer war als ein Säufer, war ein überempfindlicher Säufer. »Außer Ihnen sind noch drei andere Doktoren an Bord, dazu noch mein Koch und mein Matrose.«
    Das bedeutete sechs Menschen, den Captain inbegriffen. Das würde nicht funktionieren. Im Gegensatz zu einigen anderen Walküren mied Lucia die Menschen nach Möglichkeit. Ihnen die Geheimnisse der Mythenwelt zu verraten, wurde von den Göttern bestraft, und mit einem von ihnen hatte sie es sich sowieso schon verscherzt. Oder zweien. »Wie viel kostet es, das ganze Schiff zu mieten?«
    »Sie sind aber auch nicht das hellste Licht im Hafen, oder? Die Passagiere sind schon an Bord, sie packen gerade ihren ganzen wissenschaftlichen Kram aus. Wir haben nur noch auf Sie gewartet.«
    Mehrere Wochen lang zusammen mit Sterblichen an Bord? Wie es aussah, würde sie das Boot kapern müssen, um in den Teil des Amazonasgebietes vordringen zu können, in den sich sonst niemand wagte. Um die Menschen würde sie sich später kümmern müssen.
    Vielleicht könnte Lucia ja einen Mythianer finden, der ein anderes Schiff befehligte. In einer Stadt am Fluss wie Iquitos lebten doch sicher zahllose Unsterbliche.
    Während sie noch über ihre Optionen nachgrübelte, überkam sie wieder dieses seltsame Gefühl, dass sie beobachtet wurde. Sie rieb sich den Nacken, und als sie über die Schulter zurückblickte, glaubte sie einen großen

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