Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flammenbucht

Flammenbucht

Titel: Flammenbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markolf Hoffmann
Vom Netzwerk:
kämpfen und die Menschen das Fürchten lehren!« »Laß mich weiterziehen«, bat Laghanos, trunken von der Macht, die ihn durchflutete. Die Maske in seinem Gesicht glühte, und sein Leib schien sich ins Unendliche auszudehnen. »Ich will den Raub der Magie für immer beenden!«
    »Kannst die Sphäre durchschreiten«, wisperte der Goldei, »uns an all die Orte führen, die noch im verborgenen liegen. Herrschst nun über die Sphäre und wirst unser Wegführer sein.«
    In der Finsternis glomm ein Lichtstrahl auf, kalt und grell. Er wanderte über Laghanos' Gesicht. Wild schlug die Maske aus, vom bleichen Glanz aufgeschreckt.
    »Sieh jenes weiße Feuer! Es ruft nach uns!« Aquazzans Stimme klang beschwörend. »Unsere Schiffe suchen einen Weg durch die Sphäre; wollen das Meer im Süden erschließen, das noch unter dem Bann der Feuerschänderin steht. Haben dort einen Verbündeten, einen Menschen, den wir selbst auf die Insel schickten, damit er das Licht für uns entzündet. Müssen seinem Ruf nun folgen!«
    Laghanos richtete seine Gedanken auf den Lichtstrahl, versuchte die Quelle aufzuspüren, die ihn aussandte. Er rief die Beschlagenen zu sich; rings um ihn blitzten ihre Klauen auf. Dann weiteten sich seine Sinne, und er erkannte den Weg, den das Licht durch die Sphäre nahm. »Hilf uns!« hörte er Aquazzan raunen. »Führe unsere Schiffe durch die Finsternis. Stoße die Tore auf, die uns versperrt sind!«
    Laghanos griff nach den Drähten des Gefüges. Mit einem Schrei löste er sich aus der Sphäre und tauchte ein in das Licht, das so hell um ihn erstrahlte, daß er die Augen schließen mußte.

KAPITEL 13 -
Schiffe
    Eine Feuersbrunst wütete im Hafen von Galbar Are. Pechschwarzer Rauch nährte die Sturmwolken, die sich über der Stadt zusammengezogen hatten. Regen stürzte vom Himmel; doch dieses Feuer vermochte er nicht zu löschen; zu gewaltig schlugen die Flammen aus den Schiffsleibern empor. Ein Mast zerbarst mit krachendem Laut, klatschte in das Hafenbecken, riß in glühenden Fetzen die Reste der Takelage mit sich. Gurgelnd verschwand er im Wasser.
    Am oberen Ende der Steintreppe, die zur Stadt führte, hockte unter der Plane ihres Marktstandes die Käppnerin und blickte zum Hafen hinab. Das Bild, das sich ihren Augen bot, war entsetzlich. Brennende Schiffe trieben im Hafenbecken umher; auch die Holzstege zwischen den Speichergebäuden hatten Feuer gefangen. Gardisten trieben mit gezückten Schwertern die Schaulustigen zurück.
    Tränen rannen über die feisten Wangen der Käppnerin. Schon wollte sie den Blick senken, als sie plötzlich eine Gestalt bemerkte, die durch den Regen auf sie zueilte; ein Mann, der den Mantel schützend um seinen Leib geschlungen hatte. Auf dem Kopf trug er eine dunkelblaue Area, und an seinem Hals baumelte ein goldenes Amulett. Es war Aelarian Trurac, der Großmerkant.
    »Seid gegrüßt, teure Freundin!« Aelarian rettete sich unter den Stand und streifte die Fischerhaube ab. »Ich befand mich außerhalb der Stadt und kehrte soeben zurück; wie es scheint, gerade rechtzeitig, um Zeuge dieses Feuersturms zu werden. Wie in aller Welt konnte das geschehen?«
    Die Käppnerin blickte ihn voller Gram an. »Es begann im Morgengrauen, kurz nachdem ich meinen Stand aufgebaut hatte. Eine Gruppe Vermummter schlich im Hafen umher; ich dachte mir gleich, daß sie nichts Gutes im Schilde führten. Plötzlich brach Feuer aus; sechs der Kriegsschiffe gingen in Flammen auf. Jemand muß die Segel und Balken mit Öl getränkt haben, denn sie brannten lichterloh. Die Stadtgarde versuchte, die Karacken zu löschen, doch vergeblich. Dann eilten fürstlichen Truppen herbei; sie stürmten den Hafen, besetzten das Zunfthaus…«
    Aufmerksam lauschte Aelarian dem Bericht der Käppnerin. »Perjan Lomis vermutet offenbar die Gelbkordeln hinter dem Anschlag. Nun, wer außer den Hafenleuten hätte die Karacken in Brand setzen sollen? Sie sind ihrem Fürsten in den Rücken gefallen!«
    »Ich habe beobachtet, wie der Zunftmeister gestern abend die Stadt verließ«, schniefte die Käppnerin. »Nach Anbruch der Dunkelheit bestieg er ein Boot und ließ sich von einem dunkelhaarigen Mann aufs Meer rudern. Kurze Zeit später flüchteten auch die übrigen Zunftleute aus dem Hafen.«
    Nachdenklich nagte Aelarian an seiner Unterlippe. »Sie müssen gewußt haben, daß der Fürst gegen sie vorgehen wollte, und sind ihm zuvorgekommen, indem sie seine Schiffe in Brand setzten. Vermutlich verstecken sie sich im

Weitere Kostenlose Bücher