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Flammenbucht

Flammenbucht

Titel: Flammenbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markolf Hoffmann
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ihm auf wie winzige Lanzen, schössen durch die Luft wie Lichtblitze und fielen als blutrote Glutfetzen herab. Nhordukael schwebte auf das Feuer zu, betrachtete es stirnrunzelnd.
    »Ein Kampf«, sang Mondschlund voller Erstaunen. »Nun spüre auch ich es! Eine Schlacht tobt zwischen Menschen und Nebelkindern!«
    Nhordukael versenkte sich in die Flammen, und seine Augen öffneten sich dem fernen Schlachtfeld, das er in den Funken gesehen hatte.
    Brandpfeile flogen durch die Nacht, bohrten sich in den Lehm des gegenüberliegenden Flußufers. Schilfhalme gingen in Flammen auf, verbrannten mit prasselndem Laut. Rauchschwaden zogen über das Wasser. Leise glitten die Flöße der Bena-Sajif-Mönche durch den Strom; die grünen Klingen ihrer Säbel glommen im Licht des brennenden Schilfs. Am anderen Ufer war jedoch kein Feind zu sehen; die Goldei mußten sich zweifellos in der Ruinenstadt versteckt halten. Die Mönche sammelten sich am Ufer. Trompeten bliesen zum Angriff. Kampf schreie gellten durch die Nacht! Die Arphater stürmten den Wall, auf dem einst die Mauern Dalal'Sarmanchs gestanden hatten. Fackeln leuchteten in der Finsternis auf. Im verwehten Sand lagen die Trümmer der geisterhaften Stadt. Geröllhaufen; die Reste der stolzen Türme. Dort, vor den Bruchstücken einer uralten Mauer, ruhten drei unförmige Kisten im Wüstensand, gefertigt aus Eisen. Ihre goldenen Verzierungen blinkten im Fackelschein. Die Deckel waren seitlich fortgerutscht. Nebel stieg aus den Kisten hervor; als sich die Arphater mit gezückten Säbeln näherten, nahm er plötzlich Form an… goldglimmende Kreaturen lösten sich aus dem Nebel! Ihr gieriges Kreischen mischte sich mit den Schreien der Bena-Sajif. Eines der Wesen sprang empor, stürzte mit erhobenen Krallen auf die Angreifer zu. Noch im Flug erwischte es zwei Mönche; mit zerborstenen Schädeln gingen sie zu Boden, rollten durch den Sand wie fortgeworfene Puppen. Ein zweites Untier schien die Flucht anzutreten, raste zwischen den Trümmern hindurch, verfolgt von den Mönchen. Sand stob unter seinen Klauen auf. Plötzlich machte es kehrt, warf sich mit wütendem Geheul auf die Arphater. Zerfetzte mit gezielten Hieben ihre Hälse. Dann ging es zu Boden, wurde von den Säbeln der Bena-Sajif zerhackt. Doch dann drangen weitere Zischlaute über den Kampflatz, mischten sich mit den Schreien der zurückgebliebenen Bena-Sajif…Aus dem Schatten eines Sandwalls sprangen etwa zwanzig Goldei hervor. Ihre Schwerter funkelten ebenso golden wie ihre Augen. Mit wenigen Sprüngen hatten sie die Mönche erreicht. Streckten sie nieder. Fackeln fielen in den Sand und erloschen.
    Ein grausamer Kampf… die Echsen blutrünstige Gegner, deren Schwerter und Klauen nur selten ihr Ziel verfehlten, die Arphater jedoch deutlich in der Überzahl. Zunächst lähmte sie die Furcht vor dem unbekannten Feind, doch als die ersten Goldei fielen, kreisten sie die verbliebenen Echsen ein und trieben sie zu den Ruinen zurück. Triumphgeheul! Aus Dutzenden von Kehlen erschallte der Name des Todesgottes, »KUBETH! KUBETH!«, während die Arphater ihre Säbel zum Todesstoß hoben.
    Dann aber hörten sie ein Summen. Es begann leise, schwoll jedoch rasch an und ließ die Kampfesrufe der Mönche ersterben. Sie fuhren herum; manch einer ließ entsetzt die Waffe fallen, um mit beiden Händen seine Ohren zu verschließen, sich vor dem entsetzlichen Laut zu schützen. Gleißendes Licht erstrahlte über den Ruinen von Dalal’Sarmanch. Eine Gestalt TRAT AUS DEM NICHTS, setzte einen Schritt aus der Finsternis und schwebte auf sie zu: eine geisterhafte Erscheinung, ihr Gesicht aus flüssigem Gold, die Haut silbern umwirkt, umfaßt von tausend und abertausend vibrierenden Drähten, deren Enden in der Nacht verschwanden; und eine Stimme ertönte, so laut und gewaltig, daß die Arphater schreiend zu Boden gingen.
    «DRAFUR KEHRT ZURÜCK… SEHT MEINE GESTALT … UND ERKENNT EUREN FREVEL…SEHT MEINE GESTALT … UND SPÜRT MEINE MACHT«
    Das Geisterwesen hob die Hände. Vollführte eine Geste, als ob es unsichtbaren Begleitern einen Befehl gäbe. Erneut zerriß die Wirklichkeit, und aus dem Nichts schälte sich eine Klaue… dann eine zweite… ein Dutzend weitere… silberne Krallen! Überall glommen sie in der Finsternis auf, von Lichtreflexionen umspielt! Bald waren sie kaum mehr zu zählen; und sie schössen in rasender Geschwindigkeit auf die Mönche zu, bohrten sich in ihre bloßliegenden Hälse. Krallten sich in

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