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Flammenbucht

Flammenbucht

Titel: Flammenbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markolf Hoffmann
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Überraschung! Ich hatte die Leibwächterin eines Priesters gerettet, der sich mit Fürst Perjan verbündet hatte und gemeinsam mit diesem die Eroberung Fareghis plante! Ein Glücksfall! Als ich Eidrom davon erzählte, befahl er mir, dich im Auge zu behalten. Und dies war nicht sonderlich schwer; ich mußte nur warten, bis du zu meiner Hütte zurückkehrtest. Ich wußte, du würdest mich wiedersehen wollen.« Er grinste voller Hochmut. »Aus deinem Mund erfuhr ich, daß Perjan Lomis die Zerschlagung der Hafenzunft plante, und so vermochte ich den König rechtzeitig zu warnen. Nur deshalb konnte die Zunft die Schiffe des Fürsten in Brand setzen und die Eroberung Fareghis verhindern.«
    »Du hast mich also die ganze Zeit benutzt«, sagte sie, »mich ausgehorcht und belogen!«
    »Nicht belogen, Cydra…ich habe dir nur einiges verschwiegen. Und nebenbei war es mir ein Vergnügen, dich auszuhorchen!« Er lächelte anzüglich. »Glaube mir - ich bedauerte es sehr, daß du meine Warnungen in den Wind schlugst und dem Priester nach Fareghi folgen wolltest. Denn ich wußte ja, daß Perjans Flotte untergehen würde. Den Leuchtturm kann niemand überlisten!«
    Eine Welle des Zorns durchflutete sie. »O nein? Wie kommt es dann, daß ich hier vor dir stehe? Der Turm konnte weder mich noch den Priester töten; wir sind beide dem Sturm entronnen! Und jetzt sind wir nach Fareghi gekommen, um deinen König aus dem Turm zu jagen! Eidroms Stunden sind gezählt!« »Ihr könnt ihm nichts anhaben«, sagte Cyrmor voller Überzeugung. »Er hat das Feuer des Turms mit seiner Kraft genährt; nun wird es ihn gegen jeden Gegner beschützen.«
    »Ich würde mich an deiner Stelle nicht darauf verlassen.«
    Sie hob ihr Schwert. »Nun, Cyrmor, du hast mich geschickt getäuscht; doch immerhin hast du mir zweimal das Leben gerettet. Deshalb will ich dir die Gelegenheit zur Flucht geben. Aber du mußt jetzt verschwinden, jetzt gleich; ich verspreche dir, dich nicht zu verfolgen.«
    Er wies auf das Schwert in ihrer Hand. »Du drohst mir? Kannst du denn mit einer solchen Waffe überhaupt umgehen, Cydra?« Er ließ seinen Dolch durch die Luft zischen. »Ich habe mit meiner Klinge mehr Gurgeln durchschnitten, als du dir vorstellen kannst! Laß das Schwert fallen, dann will ich dich verschonen.« »Du magst ein paar Zunftleute aus dem Hinterhalt erstochen haben, doch mit mir solltest du dich nicht messen.« Sie blickte den Silberschmuggler voller Kälte an. »Erkennst du mich noch immer nicht, Cyrmor? Begreifst du noch immer nicht, wer ich bin? Sieh mich an! Sieh in meine Augen!«Ihre Worte klangen wie ein Befehl. Er umfaßte seinen Dolch fester. Seine Augen verrieten wachsende Unsicherheit, doch er schwieg. Ashnadas Stimme klang verbittert. »Nein? Nun, wie solltest du auch! Du hast mich nicht einmal erkannt, als ich in deinen Armen lag, als du mich küßtest, mich auf dein Bett warfst. Du hast mich nicht wiedererkannt… aber jetzt sieh mich an, Cyrmor! Sieh in meine Augen! Meine Haare waren damals lang und blond, doch meine Augen waren ebenso schwarz wie heute!«
    Er starrte sie an, stieß dann ein höhnisches Lachen aus. »Du lügst! Oh, du lügst, Cydra! Du kannst es nicht sein!« Der Dolch in seiner Hand zitterte.
    »Sieh mich an, Cyrmor! Ich bin die Frau, die das Schiff deines Vaters in Brand setzte! Ich bin die Frau, die deine Eltern ermordete. Mein Name ist Ashnada… ich war die Anführerin der ›Gnadenlosen‹!« Die Worte peitschten aus ihrem Mund, und sie erschrak selbst vor dem Klang ihrer Stimme.
    Cyrmors Lachen erstarb.« Die Mörderin meiner Eltern verbrannte damals auf dem Scheiterhaufen! Ich wollte es mir nicht eingestehen, doch nun weiß ich es; sie war es, sie war es tatsächlich! Sie wurde hingerichtet! Du willst mich nur mit deinen Lügen demütigen!«
    »Sagtest du nicht selbst, daß damals die Falsche hingerichtet wurde? Daß du die wahre Mörderin erkennen würdest? Sieh mich an! Meine Augen verraten dir die Wahrheit.«
    »Ich glaube dir kein Wort!« sagte Cyrmor mit gefährlicher Ruhe. »Doch für diese Heuchelei wirst du bezahlen.« Er hob den Langdolch und begann sie zu umkreisen. Während er näher kam, suchten seine Augen nach einer Lücke in ihrer Abwehr. Ashnada wußte, wie gut er seine Waffe zu führen verstand; und so vermutete sie, daß er versuchen würde, ihre Klinge mit dem Dolch zu blockieren, um sie dann zu überlaufen. Auf einen kurzen Abstand war sie mit dem Schwert unweigerlich unterlegen. So nahm sie das

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