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Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Unfähig, ihre Proteste länger zu ertragen, warf sie sie allesamt aus ihrem Schlafzimmer – alle außer Meggie, die Deirdres unerhörte Meinung zu teilen schien, dass sie aufstehen sollte, wenn sie sich danach fühlte.
    Und jetzt, da ihre zitternden Beine sie bloß aus schierer Willenskraft aufrecht hielten, packte sie langsam und beschwerlich ihre Sachen für Brookhaven. Ohne eine echte Chance, die Aufgabe allein zu erledigen, war ihre
Tat eher symbolisch als alles andere, aber sie musste es wenigstens versuchen.
    Die edlen Kleider von Lementeur würde sie Patricias fähigen Händen überlassen. Es würde nicht viele Anlässe geben, sie auf dem Anwesen zu tragen, aber Deirdre ertrug es nicht, eine so herrliche Arbeit zu verschwenden.
    Das kaputte Blaue packte sie jedoch selbst mit großer Sorgfalt und verstohlen schniefend.
    »Ich habe Papa nie weinen sehen …«
    Deirdre drehte sich um und schaute erstaunt auf ihr leeres Bett. »Warum um alles in der Welt solltest du das auch?« Weinen? Ein Mann wie Calder? Sie erschauderte bei dem Gedanken, was für eine Katastrophe diese steinerne Trutzburg derart zu erschüttern vermochte.
    »… bis er dich tot auf dem Boden liegen sah.«
    Die Willensstärke, die Deirdres Knie stark und ihren Rücken gerade hielt, entwich ihrem Körper mit einem einzigen zischenden Atemzug.
    »Er hat geweint … meinetwegen?« Sie sank auf den Stuhl, der irgendwann in der letzten Woche neben ihrem Krankenbett aufgetaucht war.
    Meggie krabbelte halb unter ihrem Bett hervor und stützte nachdenklich das Kinn in die Hände. »Wir hatten schon gedacht, er hört nie mehr damit auf.« Ihre Augen waren bei der Erinnerung daran weit aufgerissen voller Ehrfurcht. »Aber dann hast du so gemacht -« Meggie atmete rasselnd ein. »Und dann ging alles ganz schnell.«
    Deirdre starrte hinab auf ihre Hände, die locker gefaltet in ihrem Schoß lagen, nicht sicher, was sie von dieser
erstaunlichen Nachricht halten sollte. »Er hat sich schuldig gefühlt, nehme ich an.«
    Meggie rieb sich die Nase. »Warum? Er hat ja nicht auf dich geschossen.«
    Deirdre verschränkte die Finger. »Er übernimmt viel zu oft die Verantwortung für alles Mögliche. Er ist ein ehrenwerter, anständiger Mann.«
    Meggie grinste. Reine Bosheit blitzte kurz in ihrem hübschen Kindergesicht auf. »Ich glaube nicht, dass Lady Turbankopf das dachte, als er Straßenräuber gespielt und ihre Kutsche geklaut hat, damit er Baskin verfolgen konnte.«
    Geklaut? Calder? Straßenräuber?
    Deirdre schaute Meggie erstaunt an. Meggies Grinsen verblich.
    »Oh, Mist«, murmelte sie. »Davon sollte ich ja nichts erzählen.« Sie fing an, sich wieder unter das Bett zurückzuziehen, aber Deirdre ließ sich vor ihr auf die Knie nieder und hielt sie an einem ihrer langen, schwarzen Zöpfe fest.
    »Meggie, du erzählst mir jetzt alles, oder dein kleiner Mund wird sich für den Rest deines Lebens nie mehr um ein Stückchen von meinem Karamell schließen!«

Dreiundfünfzigstes Kapitel
    B ei Gott, mir reicht’s! Hast du gehört? Mir reicht’s!«
    Erschrocken riss Calder den Kopf hoch. Er betrachtete gerade elend ein paar Daten und Fakten, die ihm nicht gleichgültiger hätten sein können. Binnen einer Sekunde war er aus seinem Sessel und quer durch sein Arbeitszimmer. »Du dummes Ding!«
    Deirdre stützte sich totenblass und zitternd im Türrahmen des Studierzimmers ab. Er nahm sie auf den Arm und trug sie zum Salon, wo es ein Sofa gab und ein Kaminfeuer brannte. »Fortescue!«
    Der Butler war sofort da, bewaffnet mit einer Wolldecke und der Nachricht, dass Miss Sophie bereits unterwegs sei, um den Arzt zu holen.
    Deirdre lag schlapp in seinen Armen, aber ihre Augen sprühten Funken. »Dein Arzt kann verdammt noch mal seine Finger von mir lassen, bis ich fertig bin mit dem, was ich dir zu sagen habe!«
    Calder gab einen ablehnenden Laut von sich, aber Fortescue verneigte sich bloß. »Wie Ihr wünscht, Mylady.« Dann ging er und schloss die Tür hinter sich.
    Calder kniete sich neben das Sofa, um Deirdre sehr behutsam auf die Kissen zu legen, doch sie weigerte sich, den Griff um die Aufschläge seines Gehrocks zu lösen.
    »Du musst dich ausruhen«, protestierte er. »Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht, die Treppe runterzusteigen?
Du hättest ohnmächtig werden und dir das Genick brechen können, und dann hätte ich den Rest meines Lebens mit dem Gedanken leben müssen, dich umgebracht zu haben!«
    Deirdre versuchte ihn zu schütteln, aber ihre

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