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Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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neutral.
    »Nicht sehr wahrscheinlich.«
    »Danke.«
    Erin zuckte die Schultern. »Es stimmt. Du hast auf den Hubschrauber aufgepaßt wie eine Glucke, die nur ein Küken hat.«
    »Er war unsere beste Chance, die Mine vor der Regenzeit zu finden. Das wußte auch jemand anderes, und der hat den Treibstoff versaut.«
    »Sabotage?«
    »So etwas würde ich auch machen, wenn ich jemanden verzögern wollte.«
    »Oder umbringen vielleicht?«
    »Ja.«
    Erin sah auf und schauderte angesichts der Sicherheit, die sie in Coles Blick sah.
    »Und sie werden es noch mal versuchen«, sagte er direkt. »Steig aus, Erin. Aus der Mine, aus der Station, aus Australien.
    Es gibt nichts, das es wert wäre, dafür zu sterben, nicht einmal Gottes schönste Diamantenmine.«
    »ln der Arktis habe ich gelernt, daß aussteigen auch eine Art von Tod ist. Ich bin hierhergekommen, um einen neuen Weg zum Leben zu finden. Ich bleibe.«
    Cole hörte keinen Zweifel in ihrer Stimme. Es würde nichts bringen, mit ihr zu streiten - es würde sie beide nur noch weiter entfremden und Erin noch verletzlicher machen.
    »Wer war das?« fragte Erin mit gespielter Ruhe.
    »Könnte schon außerhalb passiert sein. Aber wahrscheinlich hat es jemand hier getan.«
    Erin wandte sich spontan zu der Tür um, hinter der Lai verschwunden war.
    »Möglich, aber ich bezweifle es«, sagte Cole. »Nicht, daß Lai nicht für ihre Familie töten würde. Das würde sie tun. Das hat sie auch getan, verdammt. Aber wir sind die größte Hoffnung der Familie Chen auf ein Stück vom Diamantentiger, und Lai tut, was immer ihre Familie ihr sagt.«
    »Sie hat jemanden getötet?« fragte Erin entsetzt.
    »Sie war im siebten Monat schwanger, als Onkel Li ihr befahl, mein Kind abzutreiben und einen anderen Mann zu heiraten, einen Chinesen, der die Verbindungen der Familie in Kowloon stärken würde. Das hat sie gemacht und nie mehr zurückgeblickt. «
    Erin öffnete den Mund, aber ihr fehlten die Worte. »Das tut mir leid«, flüsterte sie.
    »Warum? Du kannst doch nichts dafür.«
    Sie schüttelte einfach nur den Kopf, weil sie nicht erklären konnte, warum Coles vergangener Schmerz ihr jetzt weh tat. Noch bevor sie etwas sagen konnte, erschien Lai in der Tür.
    »Wing möchte mit dir reden.«
    Cole sah Erin an. »Komm mit. Aus dem Funkraum kann ich dich nicht sehen.«
    Erins Augen weiteten sich zwar, aber sie sagte nichts, als sie aufstand und Cole ins Haus folgte.
    »Was ist sonst noch schiefgegangen?« fragte Cole Wing.
    »Jason Street ist auf dem Weg zur Station.«
    Cole fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Was ist passiert?«
    »Wir nehmen an, daß die Amerikaner den Australiern einen Knochen hingeworfen haben.«
    »Das ist schlecht, Wing, Street war ein erfolgreicher Prospektor, bevor er das Minensicherungsgeschäft anfing.«
    »Eins ist gut. Nach den Satellitenfotos wird das Wetter noch eine Weile halten. Es ist noch kein Monsun zu sehen.«
    »Ja, gut. Mit dem Rover sind wir nämlich viel langsamer. Falls noch was ist, sag's jetzt, ich werde mich nämlich nicht mehr melden, bis wir mehr wissen. Erin hatte eine Idee, der ich nachgehen will. Auf jeden Fall solltest du deine Leute noch mal unter die Lupe nehmen, Wing. Wenigstens einer bekommt von zwei Seiten Geld.«
    »Wird wohl kaum was zu finden sein, wir haben alle gut geprüft. Willst du wirklich so lange nichts von dir hören lassen?«
    »Erin will die Jagd nicht aufgeben, also habe ich keine Wahl. Wir machen mit dem Auto weiter. Aber schicke uns keinen von deinen Leuten nach. Du bekommst immer so schlechte Laune von den Beerdigungen deiner Verwandten.«

29. Kapitel
    Sonne und Feuchtigkeit verwandelten den Rover in eine Sauna mit Vierradantrieb. In der vergangenen Nacht hatten Erin und Cole irgendwo in der Wildnis unter einer Akazie übernachtet, wo mangels Wasser nicht einmal ein Vogel die Stille unterbrach.
    Erst ihr Motorengeräusch hatte die unheimliche Ruhe vertrieben. In Richtung Dog Vier gab es so etwas wie eine befestigte Straße. Der Rover kam zügig voran, abgesehen von den vereinzelten Vollbremsungen, wenn eine Kuh die Straße versperrte.
    »Wo fahren wir nach Dog Vier hin?« fragte Erin.
    Cole sah kurz zu ihr hinüber und antwortete dann: »Zwanzig Meilen hinter Dog Vier gibt es eine Stelle, wo das Land der Station an verschiedene von Abes Schürfclaims grenzt. Da war ich noch nie. Der Karte nach zu urteilen auch sonst noch niemand. Aber auf dem Satellitenfoto sah es nach Erhebungen und karstig entwässertem

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