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Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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das?«
    »Ganz einfach. Ich habe ein >inoffizielles< Gespräch in seinem Büro mit ihm geführt, bevor ich ihn offiziell mit Nan Faulkner besucht habe. Ich fragte ihn damals, warum er das mache. Er sagte mir, daß eine Frau, die Fotos macht wie du, mehr wert ist als ihr Gewicht in Diamanten.«
    Erins kleiner Ausruf klang wirklich überrascht.
    »Also würde ich wetten, daß er den Schuldschein von Wing genommen hat, um zu verhindern, daß die Familie Chen einen zweiten Schuldschein fälscht und jemanden engagiert, dem es egal ist, ob du lebst oder stirbst. Hätte ich auch an Coles Stelle getan, wenn mir an deinem Überleben was gelegen hätte.«
    Wing lächelte schief. »Onkel Li ist erst kürzlich zu demselben Schluß gekommen. Sie und Cole sind sich ziemlich ähnlich, kann das sein?«
    »In manchen Beziehungen«, stimmte ihm Windsor zu. »Aber in einer nicht. Ich würde lieber sterben als ausgerechnet jetzt in diesem verdammten schwarzen Loch zu sitzen und um die Wette mit dem Monsunregen nach einem Eimer voller Diamanten zu graben. Besonders während ich zusehe, wie der Wasserspiegel um mich her steigt und steigt, bis es keinen Ausweg gibt außer dem Tod.«
    Erin streckte plötzlich die Hand aus und packte den Arm ihres Vaters. »Wovon redest du?«
    »Hast du doch gehört.«
    »Aber Cole weiß, wie gefährlich es dort ist! Er würde sein Leben nicht für noch mehr Diamanten riskieren, wie viele es auch sein mögen!«
    »Warum nicht? Was hat er schon zu verlieren ? Die Frau, für die er sich hätte umbringen lassen - und beinahe auch umgebracht worden wäre -, hat ihn verlassen. Also bleibt ihm nur das zweitbeste, die reichste Diamantenmine aller Zeiten - und das teuerste Stück Hölle, das je ein Mann besessen hat.«
    »Das kann nicht sein«, flüsterte Erin mit zugeschnürter Kehle. »Ich habe Cole nur sehr wenig bedeutet. Ich war nur die kleine Affäre auf dem Weg zum großen Erfolg.«
    »Mein Gott, Erin -«
    »Ist das alles, Mr. Chen?« fragte Erin und schnitt ihrem Vater damit das Wort ab.
    »Außer, daß ich Ihnen noch Ihr Eigentum zurückzugeben habe, ja.«
    »Welches Eigentum? Sie haben die Kameraausrüstung schon ersetzt. Alles andere habe ich aus der Station mitgenommen, als ich fortging.«
    »Nicht ganz.«
    Mit schnellen Bewegungen öffnete Wing den Karton, der in der Mitte des Tisches stand. Er drehte ihn um und kippte eine Kaskade von Fotos im Format acht mal zehn über den Tisch.
    »Die Negative sind kopiert worden. Eine Ausfertigung liegt im Safe des Casinos der Regierung in Darwin«, sagte Wing. »Die andere Ausfertigung ist hier im Safe. Cole wollte nicht riskieren, daß irgend etwas von Ihrer Arbeit verlorengeht.«
    Teile des Outback leuchteten und glänzten wie die Bilder in einem Kaleidoskop: Termitenhügel, die aussahen wie eine fremdartige Stadt unter einem dampfigen, silbernen Himmel; zerbrechliche, staubige, unglaublich zähe Akazien, die aus Stein wuchsen; ein Blitz vor einem leeren Himmel; Landschaft, flach bis zum Horizont, gnadenlos verlassen, absolut eben, die Quintessenz der Einsamkeit; und vor allem die Sonne, immer wieder die Sonne, das grelle Auge eines allmächtigen Gottes.
    Sie alle stammten von den Filmen, die Erin in dem zerstörten Rover zurückgelassen hatte.
    »Die sind ja wirklich gut«, sagte Windsor, der aufmerksam die Fotos betrachtete. »Verdammt, sie sind unglaublich. Das ist das Beste, was du bisher gemacht hast, einschließlich Arktische Odyssee. Was denkst du, Kleines?«
    »Ich denke -«, Erins Stimme versagte. »Warum haben Sie die Unwahrheit über den Rover gesagt, Mr. Wing? Er ist nicht zerstört worden. Diese Fotos stammen alle von den Filmen, die ich darin zurücklassen mußte.«
    »Der Rover und alles, was darin war, ist zerstört worden«, sagte Wing knapp. »Cole hat die Filme im Rucksack getragen, bis Sie in die Höhle hinuntergestiegen sind.«
    »Aber warum?« flüsterte sie, während sie die Fotos betrachtete, als würde die Antwort in einem jener Bilder stecken. »Wir waren erledigt, nachdem der Rover sabotiert worden war. Jedes Gramm, das er trug, war für unser effektives Überleben gedacht. Es waren mehrere Pfund Filme. Er kann nicht seine Kraft darauf verschwendet haben, sie zu tragen. Das ist Wahnsinn, und Cole war nicht wahnsinnig.«
    »Das habe ich auch zu ihm gesagt«, meinte Wing trocken. »Er sagte, er hätte von Ihnen gelernt, daß es im Leben mehr gäbe als nur das Überleben.«
    Dumpf betrachtete Erin ein Foto nach dem anderen. Es waren

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