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Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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Hunderte, aber das eine, das sie sich immer wieder ansah, war das von Cole in dem trockenen Bachbett, kurz bevor der Hubschrauber gekommen war und sie auf ihre verzweifelte Odyssee über das Kimberley geschickt hatte. Cole war damit beschäftigt gewesen, eine Handvoll gesiebter Erde zu untersuchen, als er entdeckt hatte, daß sie sich anschlich. Er hatte genau in dem Augenblick aufgesehen, als sie auf den Auslöser gedrückt hatte. Selbst im Schatten seines Hutes leuchteten seine Augen wie klare Kristalle. Die ihm eigene Intensität war beinahe spürbar, genau wie sein Verlangen nach ihr, das er nie zu verbergen versucht hatte.
    Wenn ich jetzt Abes Diamantenmine hätte, würde ich sie gegen Filme eintauschen und sie dir geben.
    Erin schloß die Augen, weil sie das Foto nicht mehr länger ansehen konnte, jetzt wo sie wußte, daß Cole ihre Filme durch die ganze Hölle aus Durst und Schmerz und Gefahr getragen und nie auch nur ein Gramm seiner Last aufgegeben hatte.
    »Sie haben es wirklich nicht gewußt, stimmt's?« fragte Wing und sah zu, wie Erins Tränen langsam und lautlos fielen.
    »Er hat nie davon gesprochen, daß er meine Filme gerettet hat«, flüsterte sie.
    »Nicht die Filme. Cole. Er liebt Sie.«
    Ein sichtbarer Schauder erfaßte Erins Körper. In der Stille, die Wings Worten folgte, hörte sie in ihrem Innern ihre Anklage von damals und Coles Antwort: Du und Abe seid euch sehr ähnlich. Verbranntes Kind scheut das Feuer.
    Das solltest du eigentlich wissen, Erin. Du läufst vor dem Feuer weg, so schnell du kannst.
    Sie schloß die Augen, weil ihre Tränen nicht aufhören wollten zu fallen, und fragte sich, ob es wohl wirklich wahr war.
    »Verzeihen Sie, Miss Windsor, aber ich muß Sie noch einmal fragen: Was werden Sie mit Ihrer Hälfte der Sleeping Dog-Minen unternehmen?«
    Wortlos stand Erin auf und ging aus dem Zimmer.

39. Kapitel
    Wie die vielfarbige Krone einer Welle rollte eine ununterbrochene Reihe außergewöhnlicher Rohdiamanten über den Konferenztisch des DSD. Wie bei Wasser lag der Haupteindruck auf der Klarheit der Steine mit ihrem blauen Licht darin. Und wie Luftblasen, die aus dem funkelnden Naß aufstiegen, waren hier und da Blitze von Chromgelb und leuchtendem Rosa dazwischen, aber auch in einem so reinen Grün, daß man es sehen und in der Hand halten mußte, um es zu glauben.
    Cole schüttelte den letzten Stein aus dem abgenutzten Rucksack und ging an der Längsseite des polierten Tisches entlang, auf dem Kristallaschenbecher, Mineralwasser und Füller auf den Gebrauch durch die Mitglieder des Diamantenkartells warteten. Er nickte knapp zu Chen Wing hinüber, der BlackWings >Gesuch< aus einem glatten Ledereinband zog.
    Ohne etwas zu den anderen zu sagen, die erschreckt auf die Diamanten schauten, die er auf den Tisch geschüttet hatte, ging Cole zu dem Stuhl, der auf seine Bitte hin nicht an den Tisch, sondern an der Wand aufgestellt worden war. Ein zunehmendes Gemurmel der Erregung wurde um den Tisch hörbar. Mr. Feinberg nahm einen der rosa Steine von der Größe seines Daumens, zog eine Lupe aus der Tasche und begann, bewundernd etwas auf holländisch zu murmeln.
    Nan Faulkner warf Cole einen unauffälligen Blick zu, goß sich ein Glas Wasser ein und ging zu ihm hinüber.
    Ich wußte nicht, daß Street gekauft war«, sagte sie ohne Vorbereitung in einer Lautstärke, die nicht weiter als bis zu seinen Ohren drang. Obwohl sie sich keine Sorgen hätte zu machen brauchen, die Kartellmitglieder waren völlig abgelenkt durch Coles lässige Demonstration der unglaublichen Rohdiamanten.
    Einen Augenblick lang sah Cole Faulkner mit einem Blick an, der ebenso hart und gefühllos wirkte wie die klaren Steine, die er aus dem gnadenlos steigenden schwarzen Wasser hervorgezogen hatte.
    »Das hat Matt mir auch gesagt«, meinte Cole schließlich. »Wenn er Ihnen nach der Geschichte mit dem gefälschten Brief und dem Hausarrest noch glauben kann, werde ich es wohl auch können.«
    »Soll das heißen, daß Sie sich mit dem DSD wie besprochen einigen wollen?« fragte Faulkner schnell. »Drei Jahre sind im Diamantenhandel keine üble Sache, das wissen Sie.«
    »Das hängt von meinem Partner ab.«
    »Muttergottes«, murmelte Faulkner. »Erin hat sich in einem
    Hotelzimmer eingeschlossen. Sie weigert sich, mich oder sonst ein Mitglied des DSD zu sehen.«
    »Können Sie ihr das übelnehmen? Ihretwegen wäre sie beinah umgekommen.«
    Mit einem finsteren Blick wandte sich Faulkner

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