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Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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sein, dafür zu sorgen, daß sie nicht ums Leben kommt, bis sie Crazy Abes Geheimnis entschlüsselt hat oder bis du selbst die Mine gefunden hast. Danach ist Miss Windsor nicht länger von Bedeutung. Nur die Mine ist wichtig, sie muß um jeden Preis geschützt werden.
    Selbst um den Preis von Erin Windsors Leben?
    Außer dieser Mine ist überhaupt nichts wichtig. Nichts.
    Eine Pause, dann: Also gut, Wing. Sage Onkel Li, ich bin dabei.
    Es folgt nur noch das leise Zischen des leeren Bandes.
    Lai wartete, ohne den Blick von Cole abzuwenden.
    »Ich würde gern«, sagte Erin heiser, »dieses Band noch einmal hören.«
    Lai griff mit einer Hand nach dem Kassettengerät und suchte kurz nach dem Rücklaufknopf. Coles Fuß schoß nach oben und traf ihr Handgelenk. Die Pistole flog durchs Zimmer. Als Coles Hand sich um Lais zarte Kehle legte, wurde Lai völlig bewegungslos. In einer Geste, die sowohl ein Streicheln als auch eine Warnung sein konnte, strich Cole mit dem Daumen über den sichtbar in Lais Kehle pochenden Puls.
    »Du bist wirklich immer wieder eine Überraschung«, sagte Cole zu Lai. »Wie lange hast du schon für Street gegen deine eigene Familie spioniert?«
    Erin schauderte, als sie Coles Stimme hörte. Es war kein Haß darin, keine Leidenschaft. Kein Ärger, keinerlei Gefühl, einfach nur gnadenlose Geduld, die weder zivilisiert noch menschlich war. Dasselbe sprach aus seinen Augen, ein eisiger Mangel an warmen Gefühlen jedwelcher Art.
    »Ich fing an, meine Rache zu planen, als sie mich zwangen, dein Kind abzutreiben und einen Mann zu heiraten, der dreimal so alt war wie ich«, sagte Lai. Ihre Stimme war leise, weich, etwas rauh, die Stimme einer Frau, die mit ihrem Geliebten spricht. »Ich habe mich dann schließlich an Jason Street gewandt. Ich habe den Hubschrauber und den Rover sabotiert. Ich habe auch Jason gesagt, er solle euch durch einen von Abes Aborigines verfolgen lassen, damit wir es sofort erfahren, wenn ihr sterbt. Dann wollten Jason und ich losfliegen und den Rover zurechtmachen, euren tragischen Tod entdecken und die Claims auf unseren Namen eintragen lassen.«
    Langsam schloß sich Erins Hand fester um die schwere Pistole. Lai bemerkte es nicht einmal. Ihre Aufmerksamkeit war völlig auf die Augen ihres ehemaligen Geliebten gerichtet. Sie redete mit ihrer klingenden Stimme weiter, als spreche sie über Liebe und nicht über Rache und Tod.
    »An dem Tag, wo die Mine mir gehörte, würde die Familie Chen dann schon bemerken, was es sie gekostet hat, mich einfach zu einer Figur in ihrem Spiel gemacht zu haben«, sagte Lai. »Ich bin Königin, nicht Bauer. Und der Mann an meiner Seite würde der König sein.«
    Coles starke Finger strichen leise über Lais Hals. »Königin der Lüge.« Er sah zu Erin hinüber. Ihr Gesicht war bleich, ihre Augen so dunkel, daß sie eher schwarz als grün wirkten. »Es wird wohl nichts nützen, zu sagen, daß ich mich in deine Fotos verliebt habe, noch bevor ich dich überhaupt kannte.«
    »Du? Liebe?« Erin gab ein seltsames Geräusch zwischen Lachen und Schluchzen von sich. »Mein Gott, Cole, gesteh mir doch wenigstens einen kleinen Funken Verstand zu.«
    »Ja, ich dachte mir schon, daß du das so sehen würdest. Gratuliere, Liebste. Du hast es endlich gelernt, zu überleben. Jetzt wirst du dasselbe Problem haben wie ich - etwas zu finden, das es wert ist, dafür zu überleben.«
    Erin schloß die Augen, weil sie die Leere seines Blickes nicht ertragen konnte.
    »Ich werde Chen Wing anrufen und ihm sagen, er soll kommen und seine liebende Schwester abholen«, sagte Cole. »Wenn dir das nicht gefällt - du hast eine Waffe. Benutze sie.«
    Schwankend kämpfte Erin gegen das langsame Zittern, das ihren Körper ergriff.
    »Du hast da draußen mein Leben gerettet«, sagte sie klanglos und senkte die Waffe. »Ich habe Lai daran gehindert, dich umzubringen. Wir sind quitt.«
    Coles Lächeln rann wie Eis über Erins Rücken. »Lai wollte mich nicht umbringen. Sie wollte mich dazu bringen, einen Ehevertrag zu unterschreiben - gleich nachdem sie dich umgebracht hätte.«
    Lai senkte graziös den Kopf und strich mit dem Kinn zärtlich über die starke Hand, die sie immer noch gefangen hielt.
    »Wenn das Kind ein Junge gewesen wäre«, sagte sie rauchig, »dann hätte ich es niemals abgetrieben. Aber es war nur ein Mädchen, und du warst in Brasilien. Es ist nicht zu spät, Liebster. Sie wird dich nicht erschießen. Nimm ihr die Waffe ab. Zusammen könnten wir den

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