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Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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gepaukt hatte, bis sie ihr genauso in Fleisch und Blut übergegangen waren wie die Erinnerung an Hans.
    Der Mann, der Erin gepackt hatte, machte ein Geräusch des Triumphes, das in einem schmerzvollen Ächzen endete, als ihr Fuß seine Kniescheibe traf. Er kippte zur Seite, hielt sie nur noch mit einer Hand und griff sich ans Knie. Sie schrie nach Cole und versuchte, die Hand ihres Angreifers mit ihrer Handkante zu betäuben, aber er brachte sie im Fall aus dem Gleichgewicht. Sie ging zu Boden, wie sie es gelernt hatte, ganz locker, und rollte sofort wieder auf die Füße, entschlossen zu rennen. Flucht war immer die beste Verteidigung. Die Hand des Mannes schoß vor und schloß sich um ihren Knöchel. Sie trat in einer Reflexbewegung nach seinem Gesicht. Er heulte vor Schmerz auf.
    Plötzlich war sie von Männern umgeben, die nach ihren Händen und Füßen griffen. Noch während sie alle Kunstgriffe anwandte, die sie je gelernt hatte, wußte sie, daß es zu viele für sie waren, daß sie zu stark waren und geschickte Männer dazu. Ihren ersten Angreifer hatte sie überraschen können, weil sie sich unerwartet gewehrt hatte. Die anderen konnte sie damit nicht mehr überrumpeln. Es waren einfach zu viele.
    Erin kämpfte ohne Laut und wild weiter, denn sie hatte sich vor sieben Jahren geschworen, daß sie töten oder sterben würde, bevor je wieder ein Mann sie vergewaltigte. Plötzlich traf sie ein Schlag auf das Zwerchfell, der sie fast völlig lähmte und ihr den Atem nahm. Sie stürzte und hörte kaum, wie einer ihrer Angreifer einen hohen Schrei ausstieß und dann bewußtlos in den Sand kippte. Wieder entstand eine schnelle Bewegung, als ein Mann hochgehoben und nach hinten geschleudert wurde. Er landete hart und blieb nach Luft schnappend liegen.
    Die drei übrigen Männer ließen Erin in Ruhe und sahen sich auf der Suche nach dem unsichtbaren Angreifer wild um.
    »Los, lauf weg!« befahl Cole.
    Einen Moment lang erkannte Erin seine Stimme nicht. Sie klang in einer Weise flach, wie sie es noch nie gehört hatte. Links von sich spürte sie eine Bewegung und wandte den Kopf.
    »Verdammt, lauf doch!«
    Cole wirkte in dem schwachen Licht riesig. Seine Hände und sein Körper bewegten sich sehnig, fast hypnotisch, während er darauf wartete, daß ihn die Männer angriffen. Mit jeder Bewegung verlagerte er sein Gewicht etwas, so daß er ständig bereit war, in jede Richtung anzugreifen oder sich zu verteidigen. Das Messer in seiner Hand schimmerte schwach wie Quecksilber. Langsam zog er sich zurück, um die Männer von Erin abzulenken, die immer noch im Sand lag.
    Die Männer stürzten sich in ungeordneter Reihe auf Cole. Erin sah das plötzliche Aufblinken von Stahl, als zwei von ihnen ein Messer zogen. Sie versuchte Cole zu warnen, aber in ihren Lungen war keine Luft. Sie kämpfte gegen sich selbst, wie sie gegen die Männer gekämpft hatte in dem Versuch, ihre Lungen mit Luft zu füllen, damit sie mehr tun konnte, als nur hilflos im Sand zu liegen.
    Cole beobachtete die angreifenden Männer und wählte die Reihenfolge seiner Opfer mit der kühlen Präzision eines Mannes, der den Kampf gewohnt ist. Er wußte, daß er zwei Vorteile hatte. Erstens brauchte er sich keine Sorgen zu machen, daß er vielleicht irrtümlich einen Freund treffen würde. Und zweitens erwarteten seine Gegner, daß er sich nur verteidigen, nicht aber angreifen würde.
    Die zwei Männer mit den Messern kamen ungeduldig nach vorn und hielten gerade soviel Abstand, daß er immer nur gegen einen von ihnen kämpfen konnte. Er hatte schon gewählt -den größeren der beiden, der sich bewegte wie ein Kämpfer. Cole deutete einen Schritt in Richtung auf den anderen Mann an, wirbelte dann herum und stürzte sich auf den größeren. Coles linke Hand schlug das Messer zur Seite, gleichzeitig traf seine rechte Handkante laut die Kehle des Mannes. Der Angreifer ging würgend zu Boden und war keine Bedrohung mehr.
    Cole nutzte den Schwung seiner Drehung und trat mit einem hohen, kräftigen Tritt nach dem Kopf des kleineren Mannes. Ein dumpfes Geräusch ertönte, als er traf und der Mann mit dem Gesicht voraus bewegungslos in den Sand fiel.
    Nur noch ein Mann war auf den Beinen. Zwei weitere standen unsicher auf und näherten sich ihm wieder.
    »Erin!« sagte Cole.
    Sie versuchte, ihm zu antworten, schaffte es aber nicht, weil noch immer keine Luft in ihren Lungen war.
    »Erin!«
    Nur Stille war zu hören. Er blickte die drei noch stehenden Angreifer an. »Ihr

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