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Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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bedecken.
    Erin sah das Glitzern des Mondlichtes in den Augen des Mannes, als er sich dem Wasser zuwandte. Sie fürchtete, er würde zu schnell schon wieder sehen können. Cole war deutlich als Silhouette vor dem bleichen Meer zu erkennen, so daß er selbst bei geringem Sehvermögen kaum zu verfehlen war.
    Sie schleuderte den Sand und rollte sich in der gleichen heftigen Bewegung zur Seite. Der Schütze wirbelte zu ihr herum und feuerte schon, bevor er ein Ziel sehen konnte. Die Kugel traf in den Sand. Der Schütze drehte sich wieder zurück in Richtung Meer, auch wenn ihn eher sein Instinkt als ein Geräusch von Cole vor dem Angriff warnte. Die Waffe spuckte noch einmal.
    Cole ächzte, einen Augenblick bevor seine Handkante mit einem Aufwärtsschlag die Nase des Mannes traf. Der Kopf des Schützen flog nach hinten, und Blut strömte im Mondlicht schwärzlich über sein Gesicht. Er brach ohne jeden Laut zusammen.
    »Erin, bist du in Ordnung?«
    »Ja. Nur etwas wacklig.«
    »Beobachte den Weg, den wir gekommen sind.«
    Cole hob die Waffe auf und überprüfte die Ladung mit wenigen, schnellen Griffen, dann steckte er sein Messer in die Scheide. Methodisch begann er, die anderen vier Männer auf Anzeichen von Bewußtsein zu untersuchen.
    »Kommt jemand?« fragte er Erin, als er sich über den ersten Mann beugte und einen schnellen, harten Griff mit der rechten Hand anwandte. Der Mann bewegte sich nicht.
    »Nein. W-was tust du?« »Sichergehen, daß er keine Schau abzieht.«
    Coles Methode war brutal und wirkungsvoll - die ausgestreckten Finger einer Hand hart zwischen die Beine gedrückt. Kein Mann, der bei Bewußtsein war, konnte das ohne ein Wimmern und einen Schutzreflex ertragen. Dumpf sah Erin zu. Sie zitterte nach dem vielen Adrenalin, fühlte sich aber fast unnatürlich ruhig. Sie hatte schon einmal plötzliche Gewalt erlebt und sich vorgenommen, nie wieder zu erwarten, daß die Welt ein friedlicher Ort. war. Diesmal war die Gewalt viel besser zu ertragen gewesen. Es war ihr gelungen, sich zu verteidigen. Sie hatte gekämpft und war dabei nicht einmal verletzt worden. Auch ihr Gemüt war in Ordnung. Sie hatte keinen naiven Glauben an ihre persönliche Sicherheit mehr zu verlieren. Später würde sie vielleicht weinen und zittern, aber nicht jetzt. Jetzt war ihr Gefühl taub. Sie hatte überlebt.
    Der vierte Mann krümmte sich unter Coles Schlag. Erin zuckte zusammen.
    »Immer noch nichts?« fragte sie Cole.
    »Nein. Sollten wir nicht die Polizei rufen?«
    »Dann wären wir genauso sicher außer Gefecht gesetzt wie durch das, was diese Männer hier versucht haben.«
    Cole riß den vierten Mann hoch, so daß er saß. »Wenn du mich hörst, mach die Augen auf, sonst kriegst du noch eins in die Eier.«
    Der Mann öffnete die Augen.
    »Wer war das Ziel, ich oder das Mädchen?« fragte Cole.
    Der Mann sagte nichts. Coles Hand bewegte sich einmal kräftig. Der Mann gab einen seltsamen Laut von sich und krümmte sich wieder.
    »Wer war das Ziel?« wiederholte Cole.
    »Du«, ächzte der Mann.
    Cole spürte deutlich die Erleichterung. Er drehte sich um und warf die Pistole ins Meer. »Ausschalten?« fragte er.
    Der Mann stöhnte rauh. »Nur ins Knie schießen.«
    Erin stockte der Atem, als ihr klar wurde, daß der Sinn des Angriffs gewesen war, Cole für immer zu verstümmeln.
    »Wer hat dich geschickt?« fragte Cole.
    »Weiß nicht.«
    Cole glaubte ihm. Es war typisch, daß solche Leute nur ihr Ziel kannten, und wie sie es erreichten. Cole drückte seine Daumen in den Hals des Mannes, bis die Schlagadern unterbunden waren und er bewußtlos zusammensank. Dann ließ er ihn los.
    »Kommt jemand?« fragte Cole.
    »Nein.«
    »Wir gehen trotzdem den anderen Weg hoch. Auf dem ersten war auch jemand, er hat sich aber nicht in den Kampf eingemischt. «
    »Warum?«
    »Vielleicht ruft er die Polizei. Gehen wir.«
    Cole stand auf und bückte sich, um Erin beim Aufstehen zu helfen. Seine sonst so geschmeidigen Bewegungen waren durch ein leichtes Hinken bei jedem zweiten Schritt verwandelt. Sie glaubte, das abstoßende Glänzen von Blut auf dunklem Stoff über seinem linken Knie erkennen zu können.
    »Bist du verletzt?«
    Er knurrte.
    »Cole«, sagte Erin eindringlich.
    »Dank deiner Hilfe hat er mich nicht ins Knie geschossen. Ich werde nur ein, zwei Tage hinken.«
    »Aber -«
    »Später. Schock ist eine gute Betäubung, aber es läßt schnell in der Wirkung nach. Bis dahin müssen wir an einem sicheren Ort sein.«
    »Gibt es

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