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Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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an. »Die weitreichende Wirkung dieser beratenden Versammlungen ist ebenfalls bekannt - sie gehen über den Diamantenmarkt hinaus. Mag sein, daß Sie keine ideologischen Entscheidungen treffen, aber jede der hier vertretenen Regierungen tut das. Wenn die Entscheidung über die Israelis so bestehen bleibt, werde ich gezwungen sein zu empfehlen, daß unsere amerikanischen Abnehmer beträchtlich ihre Nachfrage senken.«
    Van Luik war überrascht, zeigte das aber nicht. »Sie können das natürlich tun. Allerdings steht es den Abnehmern in Ihrem Land auch frei, gegen Ihre Empfehlung zu handeln. In diesem Falle würde der DSD natürlich unmittelbar an seinen direkten Markt liefern - an Ihre Einzelhandelsjuweliere.«
    Faulkners Lächeln war so kalt wie das Glas Eiswasser, das sie leerte, bevor sie antwortete. »Tja, das ist das Problem bei einer echten Demokratie«, sagte sie und zündete sich den nächsten Zigarillo an. »Aber ich kann Ihnen sagen, daß es nicht sehr schwierig wäre, die Steuern auf alle Arten von Diamanten zu erhöhen - von den importierten Rohdiamanten über die ungefaßten bis zu den gefaßten Steinen, ln ein bis zwei Jahren würde Diamantschmuck in den USA sagen wir um sechzig Prozent teurer werden. So ist das mit den Luxusgütern - sie sind eben Luxusgüter. Wenn sie zu teuer werden, verzichten die Leute einfach darauf.
    Und was die Sache mit den traditionellen Schmuckstücken betrifft«, fuhr sie fort, weil sie ahnte, was van Luik als nächstes sagen wollte, »würden vermutlich viele Amerikaner dem Beispiel von Prinzessin Di folgen und ihre Verlobungsringe mit farbigen Steinen besetzen lassen.«
    Faulkner rauchte schweigend ihren Zigarillo weiter. Sie brauchte nicht mehr zu sagen. Der Verkauf in den USA machte mehr als ein Drittel aller Schmucksteingeschäfte der Welt aus -das profitabelste Drittel.
    »Da wäre immer noch Japan«, stellte van Luik fest.
    »Ja, natürlich«, stimmte ihm Faulkner mit freundlicher Stimme zu. »Die Vereinigten Staaten haben die Japaner auf die Idee gebracht, diamantene Verlobungsringe zu kaufen. Wir können sie auch wieder auf andere Ideen bringen. Dann bleibt Ihnen die Hälfte des heutigen Weltmarktes, was bedeutet, daß jedes hier am Tisch vertretene Land nur noch halb so viel Umsatz erwarten dürfte. Das ist es doch wohl kaum wert, nur weil Sie den Israelis noch mal eins draufbrennen wollen, oder?«
    »Sie sollten bedenken, Mrs. Faulkner, daß Consolidated Minerals nicht nur Diamanten kontrolliert.«
    »Und nur deswegen hat es bisher in den USA noch keine grundlegende Aktion gegen Diamanten gegeben«, schoß Faulkner zurück. »Sie brauchen unseren Markt für die Diamanten, und wir brauchen Ihre strategischen Erze. Also lassen wir das Gerede und finden wir einen etwas großzügigeren Kompromiß als den bisher vorgeschlagenen.«
    Van Luik spürte seine Herzschläge in dem durchdringenden Schmerz hinter seinen Augen. Er hatte seine Vorgesetzten gewarnt, daß die USA vielleicht Schwierigkeiten machen würden, wenn sie Israel zu sehr bedrängten. Aber jetzt blieb keine Wahl. Als er zu Singh hinübersah, kam Faulkner ihm zuvor.
    »Vergessen Sie das. Israel braucht keine Vorteile auf Kosten der Inder. Warum nehmen Sie's nicht aus dem dicken Fell des Bären? Der sowjetische Anteil des Marktes an Melees ist in den letzten neun Jahren jedes halbe Jahr um zehn Prozent gestiegen.«
    Yarakov wandte sich zu Faulkner und sagte: »Ihr Land unterstützt vielleicht Glasnost in der Weltpresse, aber wir müssen amerikanischen Weizen immer noch mit amerikanischen Dollars bezahlen.«
    »Dann müssen Sie eben noch weitere Änderungen vornehmen«, meinte Aram hart. »Privatisieren Sie die Landwirtschaft. «
    »Meine Herren«, sagte van Luik scharf, »ich glaube, es gibt durchaus eine Basis für einen Kompromiß. Die Russen werden weiterhin Arbeit durch die Melees haben, denn sie schleifen die Steine für das gleiche Geld wesentlich besser.«
    Aram machte ein unglückliches Gesicht, schwieg aber. So unangenehm es auch sein mochte, van Luik sagte die Wahrheit.
    »Die Sowjetunion wird einen guten Preis für Melees garantieren, die die israelischen Juweliere zu Schmuck verarbeiten«, fuhr van Luik fort, wobei er Yarakov eindringlich ansah. »Dafür wird sich Israel einverstanden erklären, eine Anzahl sowjetischer Handwerker in der Herstellung von Luxusschmuck zu unterrichten.« Er wandte sich Nan Faulkner zu. »Erscheint das als guter Kompromiß?«
    »Fragen Sie Moshe. Es ist sein Land«,

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