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Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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müssen«, fuhr Cole ruhig fort und strich mit der Hand über ihr glänzendes Haar. »Das ist die erste Regel der Selbstverteidigung.«
    »Du hättest dich aber auch daran halten sollen.«
    »Ich habe mich nicht selbst verteidigt.«
    Sie hielt die Luft an. »Ich weiß. Du hast mich verteidigt.«
    Erin wandte den Kopf unter Coles Handfläche. Er spürte die warme Berührung ihres Kusses in seiner Hand, bevor sie aufstand, um das Handtuch noch einmal auszuspülen. Sie wollte Cole dafür danken, daß er sie verteidigt hatte, aber es fiel ihr nichts ein, was nicht hoffnungslos naiv und dumm geklungen hätte. Er hatte für sie gekämpft, als sie hilflos gewesen war. Sie wußte nicht, wie sie ihm sagen sollte, wieviel das für sie bedeutete. Sie hatte es selbst noch gar nicht ganz begriffen.
    Nur über eines war Erin sich sicher: Sie hätte Cole nicht der Todesgefahr überlassen können, während sie selbst unverletzt davonlief.
    Sie kniete sich wieder hin und fuhr mit der Reinigung der Wunde fort. Heiße Tränen brannten ihr in den Augen, als Cole zischend ausatmete und leise zu fluchen begann.
    »Es tut mir leid«, flüsterte sie, weil sie es schrecklich fand, ihm weh zu tun. So sanft wie möglich tupfte sie auf die Wunde, um zu sehen, wie tief sie war und ob noch Fasern von seiner Hose darinsteckten. »Kannst du dich etwas mehr nach links drehen?«
    Coles Bein beugte sich. Er stellte seinen Fuß an den Rand des Waschbeckens und fragte sich, ob Erin auch nur die leiseste
    Vorstellung davon hatte, was es bei ihm bewirkte, wenn ihr Haar über seinen unverletzten Schenkel glitt, wenn er ihre Hände auf seinem bloßen Bein fühlte, wenn sie sich festhielt, wenn ihr Atem über seine nackte, empfindliche Haut strich. Zumindest lenkte ihre unabsichtliche Verführung ihn von dem brennenden Schmerz ab. Er hatte verdammt viel Glück gehabt, mit so einer kleinen Wunde davonzukommen, und das wußte er auch.
    »So einfacher?« fragte er und drehte sich, damit das Licht auf die Innenseite seines Schenkels fiel.
    »Gut.«
    Erin legte ihre Hand auf Coles Bein und hielt ihn fest. Angestrengt zwang sie sich, seine Wunde so zu betrachten, als schaue sie durch eine Kameralinse darauf. Sie beugte sich weiter vor und untersuchte genau die rote Scharte. Aber wie immer sie sich auch drehte, immer fiel ein Schatten auf die Wunde, so daß sie deren Tiefe nicht genau ausmachen konnte. Zwischen seinen Beinen eingeschlossen wie in einem Käfig, bewegte sie sich vorsichtig zur Seite. So konnte sie die Wunde aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Durch diese Bewegung strich zuerst ihre Schulter und dann ihr Haar über seine Leistengegend.
    Ein durchdringendes Verlangen schoß durch Cole, so daß sich sein Körper sofort anspannte.
    »Tut das weh?« fragte sie besorgt.
    »Nicht... direkt.«
    Coles Stimme klang belegt, und sein Blick war auf Erins Haar konzentriert, nicht auf ihre Hände. Er fragte sich, ob es wohl Seide oder eher Feuer war, woran ihn dieser Farbton erinnerte. Ihr Haar fühlte sich an wie alles beides, wenn es über seine Haut strich, einerseits kühl und glatt, und doch gleichzeitig voller Wärme.
    »Bitte, heb das Bein noch etwas höher, wenn es geht«, sagte sie und drückte sanft mit beiden Händen gegen seinen Schenkel. »So ist es gut.« Sie betrachtete die Wunde genau und stieß einen langen, erleichterten Seufzer aus. »Du hast recht. Es ist nicht schlimm. Aber weh tun muß es.«
    Cole versuchte nicht, das zu leugnen. »Hast du auch Verbandsmaterial da drin?«
    »ln deiner Größe? Das bezweifle ich«, sagte sie trocken und begann aufzustehen.
    »Bleib da, ich komme von hier aus dran«, sagte er und hielt sie sanft an seinen Körper gedrückt.
    Als Cole sich vorbeugte, umgab er Erin fast vollständig. Sie spürte die Kraft seines Beins unter ihren Händen und die weiche Reibung seiner Härchen an ihren Handgelenken. Die Aufregung prickelte von ihrem Brustbein bis zu ihren Knien hinunter, und das Atmen fiel ihr schwerer. Bedachtsam holte sie Luft und sagte sich, daß sie sich getäuscht haben müsse. Sie konnte nicht gespürt haben, was sie zu spüren geglaubt hatte. Cole konnte nicht erregt sein.
    Erin griff ein Fläschchen mit desinfizierender Flüssigkeit, tupfte die Wunde noch einmal sorgfältig ab und begann, Salbe auf das rohe Fleisch zu streichen. Cole zischte eine Reihe von Worten in einer fremden Sprache. Sie war froh, daß sie sie nicht verstand.
    Mit jeder leichten Berührung von Erins Finger an seinem Körper

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