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Flammender Himmel

Titel: Flammender Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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hab’s nicht vergessen. Und deshalb habe ich Anti-Mückensalbe mitgebracht. Ich will nicht, daß außer mir noch jemand in deine zarte Haut beißt.«
    Angel fühlte einen sinnlichen Schauer. Je öfter Hawk sie berührte, desto mehr sehnte sie sich nach ihm. Sie wurde seiner Liebe nie müde, wollte ihn sooft es ging in sich fühlen.
    »Sie steckt in meiner Tasche«, sagte er. »Würdest du sie bitte rausholen?«
    Er hielt ihr die Hände mit den Eimern und dem Picknickkorb hin, eine wortlose Geste, die sagen sollte, daß er selbst beim besten Willen nicht dazu in der Lage war.
    Zuerst probierte es Angel in den Gesäßtaschen seiner Jeans, wo sie die Salbe verstaut haben würde, wenn sie dran gedacht hätte, eine mitzunehmen. Nichts. Sie versuchte es in seinen Vordertaschen, schob ihre schlanken Hände mühsam in den engen, ausgebleichten Stoff.
    »Nichts«, sagte sie.
    »Such weiter«, sagte Hawk, und sein Schnurrbart verzog sich zu einem leisen, versteckten Lächeln. »Du findest sie schon.«
    Ein paar Sekunden lang nahm Angel Hawk beim Wort und wühlte in seinen engen Taschen herum. Dann spürte sie auf einmal die Hitze und Härte, die sich zwischen seinen Schenkeln wölbte.
    »Du willst mich bloß quälen«, sagte sic und versuchte vergebens, ärgerlich auszusehen.
    »Ich hätte schwören können, daß ich derjenige bin, der hier gequält wird«, sagte Hawk mit tiefer, lachender Stimme. Da bewegte sich Angels Hand auf einmal in seiner Tasche und nahm ihm den Atem.
    »In meiner Brusttasche, Angel.«
    Ihr unschuldiges Lächeln wurde durch das übermütige Funkeln in ihren Augen Lügen gestraft. Langsam, ganz langsam, zog sie die Hände wieder aus seinen Taschen.
    Die Mückensalbe befand sich tatsächlich in der Brusttasche von Hawks Flanellhemd. Sie rieb zuerst ihn und dann sich selbst mit der stark riechenden Lotion ein. Dann steckte sie das kleine Fläschchen wieder in seine Tasche zurück - in seine vordere Jeanstasche.
    »Die Salbe hilft nur gegen Mücken, das ist dir hoffentlich klar«, meinte er.
    »Gott sei Dank«, erwiderte sie und lächelte auf so einladende Weise, daß seine Augen zu funkeln begannen.
    Dann wandte sie sich ab und rannte auf die Himbeerbüsche zu. Der Klang von Silberglöckchen begleitete ihren anmutigen Lauf.
    Einen Moment lang stand Hawk nur da und blickte der graziösen Gestalt nach. Ein Hunger brannte in ihm, so quälend, daß er sich nicht allein mit sexueller Lust erklären ließ. Und dann rannte auch er, trotz seiner Lasten, leichtfüßig auf die Büsche zu.
    Er verlor Angel auf dem gewundenen Pfad rasch aus den Au-gen, aber das süße Bimmeln ihrer Silberglöckchen sagte ihm, daß sie nicht weit war.
    Er holte sie auf einer Lichtung ein, auf der die Himbeeren teilweise noch nicht ganz reif waren. Die Luft war erfüllt von dem zarten Duft der Beeren. Ein sanfter Wind strich durch die Blätter. Zweige beugten sich schwer unter der Last reifer, roter Früchte, und das saftige grüne Blätterwerk zitterte im goldenen Sonnenlicht.
    »Derry hat recht«, sagte Hawk und sah Angel an. »Du kennst wirklich die schönsten Plätze auf der Insel. Oder vielleicht liegt es ja auch daran, daß du Schönheit an jeden Ort bringst.«
    »Es muß an dir liegen«, sagte sie mit leicht erstickter Stimme. »Ich kann mich nicht erinnern, das alte Anwesen je so schön gesehen zu haben.«
    Sie nahm ihm die leeren Behälter ab und sah zu, wie er die Decke ausbreitete und den Picknickkorb in den Schatten stellte. Als er zurückkam, streckte sie ihm wortlos ein Eimerchen entgegen. Dann verflocht sie ihre Finger mit seinen und führte ihn zu den Büschen, die am üppigsten mit Beeren behangen waren.
    »Beerenpflücken ist eine Mischung aus Muschelsammeln und Krebsefangen«, erklärte Angel. »Himbeerbüsche können einem genauso zusetzen wie Krebse, wenn man nicht aufpaßt.«
    »Schon wieder nichts umsonst?« fragte Hawk trocken.
    »Nichts ist umsonst«, stimmte sie zu. »Die erste Regel beim Beerensammeln lautet, daß, wenn sie leicht zu erwischen wären, schon vor dir jemand alles leergepflückt hätte.«
    Hawk lächelte. »Sonst noch irgendwelche Regeln?«
    »Iß nicht mehr, als du sammelst, denn sonst wird dir schlecht.«
    »Hast du wohl aus bitterer Erfahrung gelernt, was?« riet er.
    »Wie sonst?«
    Angel zeigte Hawk, welche Beeren die besten waren. Reif, aber nicht matschig, fest, aber nicht mehr grün. Sie pflückten Seite an Seite, in zufriedenem Schweigen.
    »Ist die da reif?« fragte Hawk nach einiger

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