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Flammenopfer

Flammenopfer

Titel: Flammenopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joerg Liemann
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meldete sich Isabel.
    Es war, als wäre Spülmittel in einen Fettwassertrog gefallen. Die drei Männer entspannten sich.
    » Sehr gut, Isabel. Erzähl!«
    » Erinnert ihr euch, dass Peter van Tannens Anwältin selbst Opfer eines Brandes war? Oder andersherum: Weil er vor ihrem Haus parkte, wurde er verdächtigt; sie übernahm sein Mandat. Sie war auch die Anwältin von Theo Bürstner. Das ist der Mann, gegen den wegen sexuellen Missbrauchs ermittelt wurde. Und der als einer von drei Anwälten nach der GeGeBau -Pleite ums Leben gekommen ist. Gegen den Baum gefahren. Die beiden anderen sind verbrannt. Erinnert euch, es gab Verbindungen zur TrainWay. Einer der TrainWay -Notare, der zugleich für die GeGeBau tätig war, hat einen Brandanschlag nur durch viel Glück überlebt. Tarek hat mit ihm telefoniert.«
    » Ich erinnere mich«, sagte Sternenberg.
    » Der Mann ist tot. Sollte aus der Anwaltskammer ausgeschlossen werden. Wegen wiederholten BTM-Konsums. Da gilt der Grundsatz: Wer viel kauft, der verkauft auch. Er ist aus dem Fenster gesprungen.«
    » Mit dem habe ich lange telefoniert«, sinnierte Tarek.
    Isabel ließ sich nicht unterbrechen. » Ich möchte mit der Anwältin Severus morgen noch mal sprechen, wenn nichts dagegen spricht.«
    » Gut«, sagte Sternenberg. » Denk im Hintergrund an die Sache mit der Kinderpornografie. Vielleicht gibt es weitere Verbindungen zu den Pleiten von GeGeBau und TrainWay. Bleib da dran! – Tarek, ich möchte, dass du klärst, was Traube aus Julia Grau rausgequetscht hat. Könnte schwierig werden. Wenn’s geht, frag sie selbst. Wenn sie mich dabei angreift, sag es mir. Wir sollten das alle wissen, ich will keine Geheimnisse. – Ich selbst werde morgen früh bei der Feuerwehr in der Oderberger Straße vorsprechen. Wegen dieses Vermessungspunktes. Das möchte ich wissen. Ob die eine Vorstellung haben, wo dieser Punkt war. Oder ist. Außerdem will ich mit Peter van Tannen sprechen. – Und Wolfgang … Jemand muss Beatrix kontrollieren. Und mit ihr sprechen.«
    » Der Vorgesetzte bist du«, sagte Wolfgang Lichtenberg. » Das ist nicht meine Preisklasse.«
    » Ich brauche deine Stimme der Vernunft, Wolfgang. Wir müssen Beatrix das Gefühl geben, sie zu stützen. Sie muss den Anschuldigungen gegen Julia Grau weiterhin misstrauen und auf Beweisen bestehen, so, wie sie es da eben gesagt hat. Gleichzeitig brauchen wir freie Hand, Traube unter Druck zu setzen.«
    » Richtig!«, sagte Tarek und machte sich über den Theoriekreis her. Wir müssen härter mit ihm umspringen.«
    Sternenberg sah Tarek strafend an und wandte sich Wolfgang Lichtenberg zu: » Du hast uns den Rücken hervorragend freigehalten. Du musst es noch ein bisschen länger machen. Bei Empfehlungen hört sie wahrscheinlich auf dich eher als auf mich. Du bringst das so rüber, als wäre es ihre Idee, Wolf.«
    » Ist ja gut«, schnarrte Lichtenberg. » Ich bin kein Fräulein, das du überreden musst. Den Frontalangriff auf Traube halte ich aber für falsch. Wenn wir den zu früh anstechen, fliegt uns die Sache um die Ohren. Und kann jetzt mal einer diesen Kasten ausschalten?«
    Isabel erledigte das mit dem Fernseher. » Können wir nicht doch damit beginnen, die Brandstiftungen systematisch zu sortieren? Ich habe nichts gegen die intuitive Methode, aber ich hätte mehr Vertrauen, wenn wir wenigstens die Informationen, die wir haben, aufbereiten würden.«
    Sternenberg stöhnte, riss sich aber zusammen. » Keine Zeit und zu wenig Information. Wenn du das unbedingt willst, musst du das zusätzlich machen. Und allein.«
    » Danke.« Sie lächelte.
    Tarek und Lichtenberg kämpften um die letzten Sushiröllchen. Sternenberg ging auf Isabel zu, die dabei war, die Teller zusammenzuräumen. » Ich danke dir, dass du das machen willst. Ich wollte dir die Mühe ersparen.«
    » Schon in Ordnung«, sagte sie lächelnd. » Wirklich.«

20
    Isabel erwartete, dass die Sekretärin, die das dunkle Haar so wie ihre Chefin, die Anwältin Katarina Severus, offen und mit einigen hellen Strähnen trug, sie ohne Termin nicht vorlassen würde. Das übliche Machtspiel.
    » Gern«, sagte die Frau.
    Sie trägt sogar die gleiche Art Schmuck, dachte Isabel. Vielleicht war es Silber, während Severus Weißgold oder Platin an den Händen hatte?
    » Für die Polizei nimmt sie sich gern die Zeit. Gegenwärtig hat sie einen Mandanten. Möchten Sie einen Moment Platz nehmen? Ich werde ihr mitteilen, dass es eilt.«
    Isabel setzte sich auf eine beigefarbene

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