Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flammenopfer

Flammenopfer

Titel: Flammenopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joerg Liemann
Vom Netzwerk:
betrachtete den Rest des Apfels zwischen ihren Fingern. » Ich sehe da keine Verbindung. Wenn die beiden Baugesellschaften im Mittelpunkt Ihres Verdachtes stehen, weiß ich nicht, was ich damit zu tun haben soll. Ich war nicht beteiligt.«
    » Sagt Ihnen der Name Hans-Jürgen Rabein etwas?«
    » Nein. Wieder einer von der GeGeBau?«
    » Nicht, dass ich wüsste. Nein, Herr Rabein ist ein weiteres Wohnungsbrandopfer. Wir fanden bei ihm Kinderpornografie in erheblichem Umfang.«
    » Und?«
    » Und eine direkte Verbindung zu Theo Bürstner. Eine Art Handelsverbindung. Beide dealen mit Kinderpornografie.«
    Dr. Katarina Severus warf den Apfelgriebsch schräg über den Schreibtisch und traf den Papierkorb. Sie leckte sich die Finger. » Wie wollen wir es eigentlich mit der anwaltlichen Schweigepflicht halten?«
    Isabel zuckte die Schultern. » Ich kenne mich da nicht aus. Wie wollen Sie es damit halten?«
    » Ich glaube, ich würde davon Gebrauch machen.«
    » Sie würden? Ist es denn erforderlich? Nein, ich frage anders: Wenn es um Kinderpornografie geht, um die mögliche Verhinderung weiterer Verbrechen, halten Sie es für angebracht zu schweigen?«
    Severus kniff die Augen zusammen. Dann erinnerte sie sich daran, dass sie freundlich sein wollte. » Über Kinderpornografie brauchen Sie mich nicht zu belehren. Ich habe das in Verbindung mit Herrn Bürstner gehört. Da war er bereits tot. Ich habe gekotzt und war froh, dass ich mit der Sache nichts mehr zu tun hatte. Das ist alles.«
    Isabel stand auf.
    Severus wirkte überrascht und stand ebenfalls auf.
    » Tja, dann danke ich Ihnen, dass Sie mir Ihre Zeit geopfert haben.«
    » Ich habe nicht den Eindruck, dass es Ihnen geholfen hat.«
    Isabel verabschiedete sich.
    Kai Sternenberg stand auf den Pflastersteinen vor der Feuerwache in der Oderberger Straße. Die Steine waren tief und fest in den Boden gefügt, es war die Torzufahrt für die Feuerwehrwagen. Hier gibt es bestimmt keinen Vermessungspunkt, dachte er. Zwischen Pflastersteinen. Seitlich der Zufahrten setzte sich der Gehweg mit schweren Berliner Granitplatten fort, daneben gab es die kleinen, wild gesetzten Steinquaderchen, die die Ameisen und die Hunde so sehr mochten.
    Er klingelte bei der Wache. Ein Mann mit verschwitzten Haaren und T-Shirt öffnete ihm.
    » Sternenberg. Kripo. Kann ich reinkommen?«
    » Klar. Der Chef ist aber nicht da.«
    » Macht nichts«. Sie gingen in die Zentrale. Im Fernsehen lief eine Talkshow mit Gästen, die sich anschrien. Es war stickig.
    Der Mann wirkte unsicher. Er schaltete den Fernseher aus.
    » Nichts Dramatisches. Ich suche einen Vermessungspunkt. Das ist so ein kleiner runder Knopf auf der Straße.«
    » Ich weiß«, sagte der Feuerwehrmann. » Aus weißer Plaste.«
    » Nee. Eigentlich aus Metall. Und kleiner. So etwa.«
    » Hm. Also, ich kenn die Dinger bloß aus Plaste. Weiße Plaste, so groß.«
    » Na ja«, sagte Sternenberg. » So oder so. Wissen Sie, ob es so was hier in der Nähe der Wache gibt?«
    Der Mann schüttelte entschieden den Kopf und wirkte sehr sicher. Er hörte damit plötzlich auf und hielt beide Hände hoch: » Also, soweit ich weiß.«
    » Was’n?«, fragte ein zweiter Feuerwehrmann, der zur Tür reinschaute.
    » Der Herr ist von der Kripo. Ob wir Vermessungspunkte haben.«
    » Was für’n Zeug?«
    » Vermessungspunkte. Die weißen Dinger, mit denen sie die Straßen markieren.«
    » Kennichnich. Was is’n damit?«
    » Mach mal die vier auf«, sagte einer von zwei hereinkommenden Feuerwehrmännern in Uniform. Er wandte sich an Sternenberg. » Tag.«
    » Weißt du was von Vermessungspunkten hier bei uns, Gerhard?«
    » Vermessungspunkte? Brauchen Sie so was?«
    Sternenberg lachte. » Also, ehe wir jetzt alle durcheinander … Ich will nur wissen, ob vor oder hinter diesem Gebäude einer dieser Vermessungspunkte aus Metall angebracht ist, auf dem Gehweg, ein Vermessungspunkt, den die Geometer anbringen.«
    » Ich denke, aus Plaste soll der sein.«
    » Nee, er sagt, entweder Plaste oder Metall.«
    » Eben hatter aber was anderes gesagt.«
    » Wieso guckt er denn nich’ selber nach? Wieso gucken Sie denn nicht selber nach?«
    » Also ich hab so’n Ding hier nicht gesehen. Was ist denn damit?«
    » Vermessungspunkt von der Kripo? Was vermessen Sie denn bei uns?«
    Sternenberg machte demonstrativ einen Schritt zur Tür und hielt eine Hand hoch. » Bin ich der Erste, der das fragt? Oder hat es schon mal einen Kollegen gegeben?«
    » Ein Kollege vom

Weitere Kostenlose Bücher