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Flammenzungen

Flammenzungen

Titel: Flammenzungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Administrator
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sondern weil du besser im Job warst als ich, Gavin. Deshalb war ich neidisch auf alles, was dein war.“  
    „Und ich war ein Hornochse, weil ich keine Aussprache mit dir gesucht habe.“
    „Ich bin der Esel, du der Ochse, einigen wir uns darauf.“ Sanft boxte Lorcan ihn an die Schulter.
    „Die Betonung liegt auf war“, korrigierte Gavin ihn schmunzelnd, doch dann wurde er wieder ernst. „Ich habe sehr gute Kontakte, und ich werde nicht zögern, sie für deine Rehabilitierung zu mobilisieren. Deine Weste wird reingewaschen werden, dann kannst du von vorne anfangen, was auch immer du machen möchtest.“
    „Danke. Wo wir gerade bei Kontakten sind.“ Lorcan schaute kurz zu Amy. „Sie hat eine Geschäftsidee. Diese mag keine Millionen einbringen, aber ich wittere eine Marktlücke.“
    Überrascht riss Amy die Augen auf. „Ich?“
    „Lass hören.“ Gavin stützte sich mit einer Hand auf dem Oberschenkel ab und nickte.
    „Gemeinsam mit Amy möchte ich Shotgun-Häuser renovieren und als Wohnungen mit Kultstatus anbieten. Ein geschichtsträchtiger Charakter, kombiniert mit einem modernen Ambiente. Vielleicht stoßen wir einen neuen Trend an. Wer weiß?“ Lorcan zuckte die Achseln, stöhnte vor Schmerz und legte die Hand auf den Verband, dorthin, wo die Kugel seine Seite durchbohrt hatte. „Das Kapital für die Sanierung habe ich aus dem Auflösungsvertrag von Buckley MacConmara. Später beim Verkauf könnten wir allerdings Starthilfe gebrauchen.“
    Amy konnte kaum glauben, dass er sich daran erinnerte, was sie lieber täte, als in der Stadtverwaltung von Waggaman zu arbeiten. Überglücklich sprang sie auf, umarmte Lorcan vorsichtig und küsste ihn innig. „Es ist keineswegs sicher, dass wir damit Erfolg haben werden. Hast du wirklich Lust, dieses Vorhaben mit mir umzusetzen?“
    „Ich habe Lust auf dich.“ Er zog sie zu sich heran und schob seine Zunge zwischen ihre Lippen. Ein erregendes Prickeln floss durch sie hindurch. Dennoch riss sie sich verlegen los und setzte sich wieder.
    „Danke, dass du die Suche nach Kimora niemals aufgegeben hast, Lorcan.“ Gavins Stimme klang nicht mehr so kraftvoll wie zuvor. Offenbar merkte er das selbst, denn er räusperte sich, als hätte er einen Frosch im Hals, und strich sich nervös durch sein rotes Haar.
    „Amy hat sie gefunden“, stellte Lorcan klar.
    „Kimora bat mich, dir von ganzem Herzen ihren Dank auszusprechen, Amy. Das sollte ich auf keinen Fall vergessen, hat sie mehrfach wiederholt“, sagte Gavin, und Amy sah ihm an, dass er bewegt war. Nicht nur Kimora bekam psychologischen Beistand, sondern auch er, denn, wie Amy von Lorcan wusste, ertrug er kaum, was Skyler seiner Ehefrau angetan hatte. „Sie möchte sich noch persönlich bei dir ... bei euch bedanken, aber sie braucht Zeit, um sich von den Strapazen zu erholen. Einige Narben werden sie für immer an die Gefangenschaft erinnern.“
    „Es gibt Methoden, um Narbengewebe zu glätten, bis es fast nicht mehr sichtbar ist.“ Das hatte Amy in einem Magazin gelesen.
    „Die Ärzte haben ihr das auch schon vorgeschlagen, aber sie hat abgelehnt.“ Als Gavin die Luft aus seinen Lungen ausstieß, zitterte sein Atem hörbar. Er stand kurz davor, zu schluchzen, erkannte Amy und bekam feuchte Augen. „Noch geht es ihr schlecht. Aber sie hat sich geschworen, eines Tages wieder sie selbst zu werden. Die Narben sollen ein Zeichen dafür sein, dass sie gegen ihren Peiniger gewonnen hat.“
    „Wie Kriegsverletzungen?“, warf Lorcan nachdenklich ein.
    „Dieses perverse Schwein hat sie nicht brechen können. Acht Monate hatte er sie in seiner Gewalt und ihr Dasein bestimmt. Unter keinen Umständen will sie zulassen, dass er Einfluss auf den Rest ihres Lebens nimmt.“ Gavin massierte seine Schläfen und machte eine leidvolle Miene, als hätte er Migräne. „Das ist ein toller Vorsatz, doch ich bin nicht sicher, ob sie es schaffen wird, ihr Martyrium jemals zu verarbeiten.“
    „Nach allem, was ich gehört habe, ist sie eine starke Frau.“ Amy freute sich darauf, sie näher kennenzulernen.
    „Ja, das ist sie.“ Gavin zog die Mundwinkel nach oben, aber seine Augen blieben traurig. Schwerfällig erhob er sich, „lch werde dann gehen und euch Liebende allein lassen.“
    „Wir sind für euch da“, rief Lorcan ihm nach.
    „Werde du erst einmal selbst gesund. Du hattest großes Glück, dass es ein glatter Durchschuss war und die Kugel keine inneren Organe beschädigt hat.“ Zum Abschied hob Gavin die

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