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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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geht?«
    »Unsere Station auf dem Kettenarchipel hat eine Zusammenfassung vorbereitet«, sagte Ridenour. Er legte einen Schalter um. Auf dem Bildschirm erschien eine Lagune, in der das Sonnenlicht auf kleinen Wellen glitzerte und sich jenseits eines breiten weißen Strandes die Bäume wiegten: Es war herzzerreißend schön. Der Anblick wurde aus der Kabine eines Wasserbootes aufgenommen, in der ein Mann mit dunklen Ringen unter den Augen saß. Nachdem er Datum und Position genannt hatte, erklärte er:
    »Beide Parteien erheben Anspruch auf exklusive Fischrechte um den Archipel. Unsere Teams haben dadurch, dass sie die Übersetzungen in der Schärfe gedämpft haben, ein unwiderrufliches Überborden der Gefühle verhindern können, doch ein Kompromiss ist noch nicht in Sicht. Wir werden weiterhin auf eine gütliche Einigung hinarbeiten. Erfolg wird erwartet, lässt jedoch noch auf sich warten.«
    Ridenour schaltete ab. »Sehen Sie, Mylord?«, fragte er. »Wir können diese Leute nicht einfach in Raumschiffe laden. Wir müssen unter mehreren geeigneten Planeten den für sie günstigste heraussuchen, und wir müssen sie darauf vorbereiten, sowohl in der Organisation als auch der Bildung. Selbst unter Idealbedingungen werden der psychische und der kulturelle Schock entsetzlich sein. Die Erstellung der Grundlagen wird Jahre beanspruchen. In der Zwischenzeit müssen beide Spezies ein gutes Einvernehmen erreichen.«
    »Sie streiten über etwas, das in fünf Jahren nur noch Rauch und Asche sein wird? Sind solche Idioten es wert, dass man sie rettet?«
    »Idioten sind sie nun nicht gerade, Mylord. Doch unsere Neuigkeit, dass ihre Welt dem Untergang geweiht ist, war für sie vernichtend. Die meisten von ihnen brauchen lange Zeit, um sich damit abzufinden und die Wunde verheilen zu lassen, bevor sie rational damit umgehen können. Vielen wird es nie gelingen. Und … Mylord, ganz gleich, für wie vernünftig sich jemand hält, ganz gleich, als wie kultiviert er sich betrachtet, er bleibt doch ein Tier. Sein Großhirn ist nichts weiter als der Erfüllungsgehilfe des Instinkts. Wir sollten nicht auf die Starkadianer hinabblicken. Wenn wir und die Merseianer, wir großen, ruhmreichen Spezies, die das All erobern, ein bisschen mehr Vernunft besäßen, gäbe es zwischen uns keinen Krieg.«
    »Es gibt auch keinen«, sagte Hauksberg.
    »Das muss sich noch erweisen, Mylord.«
    Hauksberg errötete. »Danke für Ihre Show«, sagte er kühl. »Ich werde sie in meinem Bericht erwähnen.«
    »Wenn Eure Lordschaft betonen könnten, wie dringend wir mehr ausgebildetes Personal benötigen …«, bat Ridenour. »Sie haben einen kleinen Einblick darin erhalten, was in diesem kleinen Ausschnitt des Planeten zu tun ist. Vor uns liegt die gesamte Welt mit Millionen Wesen in Tausenden von Gesellschaften. Viele kennen wir nicht einmal, selbst vom Namen her nicht, es sind nur weiße Flecken auf der Karte. Doch sind alle diese weißen Flecken mit lebenden, denkenden, fühlenden Wesen gefüllt. Wir müssen sie erreichen und retten. Wir werden keinen umfassenden Erfolg haben, das ist unmöglich, aber jeder Einzelne, den wir retten, ist eine Rechtfertigung mehr für die Existenz der Menschheit – die, Mylord, weiß Gott jede Rechtfertigung nötig hat, die sie finden kann.«
    »Wie eloquent«, bemerkte Hauksberg. »Seiner Majestät Regierung wird entscheiden müssen, wie groß das bürokratische Imperium sein soll, das es um einiger Primitiver willen schaffen möchte. Das ist nicht meine Abteilung.« Er stand auf. Ridenour erhob sich ebenfalls. »Guten Tag.«
    »Guten Tag, Mylord«, sagte der Xenologe. »Danke für Ihren Besuch. Ach ja, Ensign Flandry. Was wünschen Sie?«
    »Ich komme, um mich zu verabschieden, Sir.« Flandry nahm Habt-Acht-Stellung ein. »Mein Schiff geht in einigen Stunden.«
    »Nun, dann auf Wiedersehen. Viel Glück.« Ridenour ging so weit, dass er Flandry die Hand schüttelte. Doch schon ehe Hauksberg, dem Flandry folgte, zur Tür hinaus war, saß der Wissenschaftler schon wieder an seinem Schreibtisch.
    »Machen wir einen Stadtbummel«, sagte Hauksberg. »Ich muss mir ein bisschen die Beine vertreten. Nein, gehen Sie an meiner Seite. Wir haben ein paar Dinge zu bereden, mein Junge.«
    »Jawohl, Sir.«
    Kein weiteres Wort fiel, ehe sie auf einer Wiese aus langem, silbrigem Quasigras stehen blieben. Ein kühler Wind wehte von den Gletschern, wo Berge träumten, zu ihnen hinunter. Ein Raubvogel kreiste über ihnen in der Luft. Selbst

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