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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Kreuzer war nur für den Einsatz im All gebaut, untauglich für Atmosphäreneintritte, und besaß an der Taille einen dicken Wulst, sodass er aussah wie eine Birne mit zwei Spitzen. Ein Wechselspiel aus Sternenlicht und Schatten überzog seine Armierung. Dragoika holte keuchend Luft. Erneut brach Feuer los.
    Eine Titanenfaust traf die Sabik. Ein gewaltiges Krachen dröhnte durch den Rumpf. Schotten zerbarsten. Der Boden schlug gegen Flandry. Er wirbelte in die Nacht davon.
    Augenblicke später erlangte er das Bewusstsein zurück. Er stürzte, fiel ewig, blind … Nein, dachte er trotz des Klingelns in seinem Kopf, das Licht ist aus, der Grav ist aus. Er trieb frei, umgeben von pfeifend entweichender Atemluft. Das Blut, das ihm aus der Nase rann, formte in der Schwerelosigkeit schwebende Kugeln, die eine Erstickungsgefahr bedeuten konnten. Er atmete tief ein, um sie in die Kehle zu saugen. »Dragoika!«, krächzte er. »Dragoika!«
    Ihre Helmlampe richtete sich auf ihn. Sie war dahinter nur schemenhaft zu erkennen, doch ihre klare, angespannte Stimme hörte er deutlich: »Dommanniek, seid Ihr wohlauf? Was ist geschehen? Hier, nehmt meine Hand.«
    »Wir haben einen Volltreffer erhalten.« Er schüttelte sich, ein Glied nach dem anderen, und spürte den Schmerz in sich aufwallen, doch zugleich erkannte er verwundert, dass er nirgendwo ernsthaft verletzt worden war. Nun, ein Panzerraumanzug war darauf ausgelegt, selbst heftigste Stöße abzufangen. »Hier funktioniert nichts mehr, deshalb weiß ich auch nicht, in welchem Zustand sich das Schiff befindet. Versuchen wir es herauszufinden. Jawohl, haltet Euch an mir fest. Stoßt Euch von festen Gegenständen ab, aber nicht zu fest. Es ist fast wie Schwimmen. Ist Euch übel?«
    »Nein. Mir ist, als sei ich im Traum, das ist alles.« Die grundlegenden Techniken der Bewegung in der Schwerelosigkeit meisterte Dragoika rasch.
    Sie gelangten in den Korridor. Im Vakuum ungestreut, warfen ihre Helmlampen stumpfe Lichtpfützen in eine Schwärze, die sie bedrängten. Spanten ragten aus verzogenen und gewundenen Wandplatten. Die Hälfte eines Mannes im Raumanzug trieb in einer Wolke aus Blut, das Flandry sich vom Helm wischen musste. Er empfing kein einziges Funksignal. Es herrschte Schweigen wie in einem Grabmal.
    Der nukleare Gefechtskopf, der durchgekommen war, konnte nicht sehr groß gewesen sein, doch wo er getroffen hatte, war die Vernichtung umfassend. Dem Rest des Schiffes jedoch hatten Kraftfelder, Schotten, Ablenkplatten und Sollbruchstellen allen Schutz gewährt, den sie konnten; daher lebten Flandry und Dragoika noch. Waren sie die Einzigen? Er rief immer wieder auf allen Frequenzen, doch er erhielt keine Antwort.
    Ein mit Sternen gefülltes Loch klaffte vor ihm. Er befahl Dragoika, sich nicht von der Stelle zu rühren, und flog mit Hilfe des Schubtornisters vor. Saxo, von hier aus nur der hellste der Diamantpunkte, die sie umgaben, zog vor dem geisterhaften Bogen der Milchstraße vorbei. Der Stern warf genug Licht, dass Flandry darin sehen konnte. Das Bruchstück des Schlachtschiffes, aus dem er gekommen war, drehte sich langsam – was für ein Glück, sonst hätte die Corioliskraft ihm und vielleicht auch Dragoika übel mitgespielt. Ein Energiegeschützturm schien noch intakt zu sein. Weiter entfernt torkelten größere Bruchstücke davon, hässlich vor dem kalten, gelassenen Himmel.
    Wieder probierte er es mit dem Funkgerät, da er nicht mehr von den Metallmassen des Rumpfes abgeschirmt wurde. Nach der Vernichtung des Sekundärantriebs waren die Überreste der Sabik in den Normalzustand zurückgekehrt. »Ensign Flandry aus Sektion vier. Bitte melden, egal wer. Bitte melden!«
    Eine Stimme durchdrang das Zischeln der kosmischen Störstrahlung. »Commander Ranjit Singh in Sektion zwo. Ich übernehme das Kommando, bis sich ein überlebender Vorgesetzter findet. Wie sieht es bei Ihnen aus, Ensign?«
    Flandry erstattete Bericht. »Sollen wir zu Ihnen stoßen, Sir?«
    »Nein. Sehen Sie sich das Geschütz an. Melden Sie mir, ob es noch klar ist. Wenn ja, bemannen Sie es.«
    »Aber Sir, wir sind manövrierunfähig. Der Kreuzer ist wer weiß wohin. Niemand wird sich um uns kümmern.«
    »Das sehen wir dann, Ensign. Wenn im Laufe des Gefechts ein Gegner nichts mehr zu tun hat, beschließt er vielleicht, bei uns auf Nummer Sicher zu gehen. An Ihr Geschütz.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Im Geschützturm trieben Leichen. Äußerlich waren sie unversehrt, aber Strahlung von zwei- bis

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