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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Waffenstillstand geeinigt hätten, während sie mit ihrer jeweiligen Regierung kommunizierten. Dann ein Tag der Ungewissheit auf den anderen. Schließlich die Ankunft von Schiffen; die Erklärung, Starkad sei zum Untergang verurteilt. Imperium und Roidhunat verständigten sich in der Hoffnung auf eine Beendigung des Konflikts zwischen den starkadianischen Autochthonen; der rasche Abzug der Merseianer, von denen nur einige Beobachter zurückblieben; der augenblickliche Aufbruch fast allen Personals der imperialen Flotte; das Eintreffen von zivilen Experten, die Vorstudien für ein großangelegtes terranisches Projekt anderer Art anstellen sollten. Und ständig Gerüchte, Latrinenparolen, Soundso kenne jemanden, der aus erster Hand wisse, dass … Wie sollte man weitermachen, als wäre alles normal? Nichts würde je wieder normal sein. Bei Nacht, wenn man die Sterne sah, erschauerte man.
    Dominic Flandry folgte schweigend der Straße. Seine Stiefel machten ein leises, rhythmisches Geräusch. Die Luft um ihn herum war kühl. Von einem gewaltigen blauen Himmel ergoss Saxo sein strahlendes Licht aufs Land. Die Gipfel hinter der Narpaspitze schoben einem geisterhaften Mond ihre Schneefelder entgegen. Nie hatte der Planet so schön gewirkt.
    Die Tür zum xenologischen Amt stand offen. Flandry trat ein. Leere Schreibtische überall; John Ridenours Leute waren vor Ort. Nur ihr Chef war zurückgeblieben, ersetzte Schlaf durch Stimulanzien, während er versuchte, ihre Bemühungen zu koordinieren. Er sprach gerade mit einem Besucher. Flandry schlug das Herz bis zum Hals. Lord Hauksberg!
    Es war allgemein bekannt, dass die Dronning Margrete am Vortag eingetroffen war, um Seiner Majestät Delegiertem Gelegenheit zu einer letzten Inspektion zu geben. Flandry hatte an sich geplant, ihm nicht unter die Augen zu kommen. Ruckartig salutierte er.
    »So, so.« Der Viscount erhob sich nicht von seinem Stuhl; er drehte nur den blonden Kopf. Der elegant gekleidete Leib blieb ganz entspannt, die Stimme klang amüsiert. »Wen haben wir denn da?«
    »Ensign Flandry, Sir. Ich … Ich bitte um Verzeihung. Ich wollte nicht stören. Ich gehe wieder.«
    »Nein. Setzen Sie sich. Ich wollte Sie sowieso suchen. Ich kenne Ihren Namen sogar noch, so seltsam das auch ist.« Hauksberg nickte Ridenour ermutigend zu. »Nur zu. Von welcher Schwierigkeit sprachen Sie gleich?«
    Der Xenologe beachtete den Neuankömmling kaum, der sich wie ein Häufchen Elend auf einen Stuhl hockte. Ridenours Stimme klang rau vor Müdigkeit. »Vielleicht kann ich es mit einer typischen Szene am besten erklären, Mylord, die letzte Woche aufgezeichnet wurde. Hier sehen Sie das Hauptquartier der Schwesternschaft in Ujanka.«
    Ein Bildschirm zeigte ein Zimmer, in dem Wandgemälde von alten Ruhmestaten kündeten. Ein Terraner und mehrere weibliche Tigerys in den federgeschmückten, gestreiften Mänteln der Herrschenden saßen vor einem Visifon. Einige davon erkannte Flandry. Er verfluchte den dummen Zufall, dass er ausgerechnet jetzt hier eintreffen musste. Sein Abschied aus der Stadt hatte so wehgetan.
    Ostrova, die Herrin, blickte auf das Fischgesicht, das vor sie projiziert wurde. »Niemals«, fuhr sie es an. »Unsere Rechte und unsere Bedürfnisse gehen mit uns. Lieber den Tod, als aufzugeben, wofür unsere Mütter gestorben sind.«
    Die Sicht verschob sich, ging unter Wasser, wo ebenfalls ein menschliches Team alles beobachtete und aufzeichnete. Noch einmal sah Flandry den Himmelstempel von innen. Licht durchströmte das Wasser und verwandelte es in einen Smaragd, in dem die Herren des Seevolks frei umhertrieben. Sie hatten Isinglas und Abendrot ihrer Expertenmeinung wegen hinzugezogen. Von denen mich zu verabschieden ich nie eine Gelegenheit erhielt, dachte Flandry, und so wird es nun für immer bleiben. Durch die Kolonnaden blickte er auf den elfenhaften Muschelglanz.
    »Ihr würdet also weiter alles stehlen, während des gesamten Zyklus, wie ihr es immer getan habt«, sagte der, der für sie sprach. »So soll es nicht sein. Wir brauchen diese Rohstoffe, wenn große Mühen uns erwarten. Und vergesst nicht, wir behalten unsere Waffen.«
    Die Aufzeichnung schloss die Übersetzung durch Ridenours Männer auf beiden Seiten ein, und Flandry konnte dem bitteren Streit auf Kursowikisch folgen. Hauksberg nicht; der Viscount wurde zunehmend ungeduldiger. Nach einigen Minuten sagte er: »Höchst interessant, aber wie wäre es, wenn Sie mir einfach sagen würden, was da vor sich

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