Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
er fort. »Sie werden etwa alle dreißig unserer Tage eine dieser Tabletten brauchen, solange Sie hierbleiben, und eine letzte Dosis vor Ihrem Aufbruch.«
    Flandry schluckte und griff nach dem Fläschchen. Warouw zog es mit schlangenhafter Geschmeidigkeit zurück. »Ich bitte Sie, Kapitän«, murmelte er. »Mit Freuden gebe ich Ihnen jetzt eine Tablette. Aber immer nur eine auf einmal. So, müssen Sie wissen, verlangt es das Gesetz. Wir haben sorgfältig Buch zu führen. Wir dürfen nicht nachlässig werden. Ich bitte um Ihr Verständnis.«
    Der Terraner stand lange Zeit einfach nur reglos vor Warouw. Schließlich grinste er ohne große Heiterkeit. »Ja«, sagte er, »ich glaube, ich verstehe sehr gut.«

 
II
     
    Auf einem hundert dschungelbedeckte Kilometer von der Hauptstadt des Planeten entfernten Hügel war für die Beteigeuzer ein Raumhafen errichtet worden. Dort lagen auch mehrere alte pulaoische Schiffe, die man nie benutzte.
    »Ein einsiedlerisches Königreich«, hatte der blaugesichtige Skipper in einer Schenke auf Orma Flandry zugeraunt. »Wir besuchen es nicht sehr oft. Ein oder zwei Mal pro Standardjahr macht eines unserer Handelsschiffe dort einen Zwischenstopp.« In diesem Raumsektor waren die Beteigeuzer allgegenwärtig. Flandry hatte eine Passage in einem ihrer Trampfrachter gebucht. Das war der schnellste Weg, nach Abschluss seines Einsatzes auf Altai zum großen kaiserlichen Raumhafen auf Spica VI zu gelangen. Dort wollte er sich in der Kaiserin Maia einschiffen, die auf ihrer regulären Fahrt auf Heimatkurs gehen würde. Er fand, dass er sich eine Heimreise an Bord eines Luxusliners verdient hatte, und er besaß große Erfahrung im kreativen Design einer Spesenabrechnung.
    »Womit handeln Sie dort?«, fragte Flandry aus purer Neugier, um die Zeit zu überbrücken, bis das Handelsschiff Orma wieder verließ. Sie sprachen Alfzarisch, das Flandry in der Kehle kratzte, aber das andere Wesen verstand kein Anglisch.
    »Felle, Naturfasern und Obst vor allem. Haben Sie je Modjo gegessen? Die Menschen in diesem Sektor betrachten die Frucht als Delikatesse; ich kann dazu nichts sagen. Aber wahrscheinlich ist nie jemand auf den Gedanken gekommen, sie bis nach Terra zu schaffen. Hmmm.« Der Beteigeuzer fiel in kommerzielle Nachdenklichkeit.
    Flandry nippte an dem grobschlächtigen, einheimischen Brandy und sagte: »Man findet auch heute noch verstreute unabhängige Kolonien aus der Frühzeit. Ich komme sogar gerade von einer. Trotzdem habe ich von diesem Unan Besar noch nie gehört.«
    »Warum sollten Sie auch? In den astronautischen Archiven im Sektoroberkommando und sogar auf Terra wird der Planet gewiss erwähnt sein. Aber er bleibt für sich. Und auch für uns ist er von keiner besonderen Bedeutung. Wir verkaufen dort ein paar Maschinen und Ähnliches; wir nehmen die Fracht auf, von der ich sprach; aber unter dem Strich ist der Gewinn gering. Er könnte vielleicht größer sein, aber wer auch immer den Planeten beherrscht, möchte das nicht.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Es ist offensichtlich. Man hat dort einen einzigen erbärmlichen, kleinen Raumhafen für die gesamte Welt. Antiquierte Anlagen, wenige Lagerhäuser, alles bis ins Chaos abgelegen im Dschungel – als gäben Raumschiffe noch immer Strahlung ab! Händlern ist es nicht gestattet, den Hafen zu verlassen. Es gibt dort nicht einmal ein Raumfahrerheim. Folglich bleibt man gerade so lange dort, wie man braucht, um seine Ladung zu löschen und neue Fracht zu bunkern. Bis auf ein paar Beamten begegnet man nie einem Bewohner des Planeten. Mit den einheimischen Schauerleuten sollen wir nicht reden. Ein, zwei Mal habe ich es probiert, unter vier Augen, nur um zu sehen, was passiert. Nichts passierte. Die armen Teufel bekommen solch eine Angst, dass sie weglaufen. Sie kennen das Gesetz genau!«
    »Hm.« Flandry rieb sich das Kinn. Die Kratzigkeit erinnerte ihn daran, dass seine zweimonatige Dosis Bartwuchshemmer anstand, und er strich sich lieber den Schnurrbart. »Es wundert mich, dass man Sie überhaupt die Sprache lernen lässt.«
    »Dazu kam es vor mehreren Generationen, als Händler unseres Volkes den ersten Kontakt herstellten. Anglisch war für beide Seiten unbequem … Oh, doch, ein paar Aristokraten sprechen es durchaus. Wir verkaufen ihnen Bücher, Zeitungen und so weiter; die herrschende Klasse hält sich über den Rest der bekannten Galaxis auf dem Laufenden. Das einfache Volk Unan Besars ist vielleicht verbauert. Die Oberherren sind es

Weitere Kostenlose Bücher