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Flandry 6: Schattenwelt

Flandry 6: Schattenwelt

Titel: Flandry 6: Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Shalmuaner und trat in den Salon, als habe sein Herr eine Lampe gerieben. »Ich schlage ein Mittagessen aus einem kleinen Salat mit Tee vor.«
    »Du bist der Boss«, sagte Flandry. »Was mich angeht, ich kann nicht stillsitzen. Wie wäre es mit einer Partie Tennis, Kossara? Nach unserem Kaninchenessen können wir dann etwas schlummern, eine gute Vorbereitung, wenn wir die ganze Nachtwache lang die Champagnerkorken knallen lassen wollen.«
    Sie stimmte ihm begeistert zu. Sie zogen sich ihre Sportkleidung an und trafen sich in der Halle. Der Raum war mit elastischen Matten ausgelegt, hatte Leuchtstofflampen mit Solspektrum und graugestrichene Metallwände.
    Eine halbe Stunde lang flog der Ball hin und her, prallte von den Wänden ab, sprang, zwang sie zum Springen. Zuletzt verkündeten sie keuchend eine Pause und suchten nach einem Wasserhahn.
    »Wie fühlst du dich?« Kossara klang besorgt. »Du hast furchtbar viele Aufschläge verloren.« Sie waren beinahe gleich gute Spieler; ihre Jugend stand gegen seine Muskeln.
    »Wenn ich mich noch besser fühlen würde, könntest du das Schiffskraftwerk abschalten und mich an die Strippen hängen«, erwiderte er.
    »Aber warum …?«
    »Ich war abgelenkt.« Mit dem Handrücken wischte er über die salzige Feuchte seines Schnurrbarts, fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und erinnerte sich, dass er grau wurde. Die Entscheidung fiel. Er bemühte sich um einen sorglosen Tonfall, ehe er sagte: »Kossara, du bist eine schöne Frau, und das nicht nur deswegen, weil du in etlichen Lichtjahren Umkreis das einzige weibliche Wesen bist. Nur keine Angst, ich vergesse meine Manieren schon nicht, aber ich hoffe, es stört dich nicht allzu sehr, wenn ich dich immer wieder ansehe.«
    Sie stand eine Weile ruhig da, reglos bis auf das Heben und Senken ihrer Brüste. Ihre Haut glänzte. Eine Haarsträhne hing ihr bronzen auf das rechte Jochbein herab. Die Beryllaugen schauten an ihm vorbei.
    Plötzlich richteten sie sich wieder auf sein Gesicht, und ihre Blicke begegneten einander wie Säbel in einem Fechtkampf zwischen engen Freunden. Ihre rauchige Stimme war heiser geworden, und ohne es zu merken, redete sie Serbisch: »Meinst du damit … Dominic, willst du sagen, dass du nie erfahren hast, während ich unter … dass ich dich liebe?«
    Wie von einem Meteor getroffen, hörte er sich krächzen: »Nein. Ich versuchte es zu vermeiden … soweit es möglich war, habe ich dich von Chives befragen lassen, in meiner Abwesenheit natürlich …«
    »Ich habe mich widersetzt«, sagte sie voll Verwunderung, »weil ich wusste, dass du nett zu mir sein würdest, aber ich wagte mir nicht vorzustellen, dass es immer so bleiben würde.«
    »Ich hatte die Hoffnung verloren, jemanden kennenzulernen, der diesen Wunsch in mir weckt.«
    Sie kam zu ihm.
    Dann sagte sie: »Dominic, Liebling, bitte nicht. Noch nicht.«
    »… willst du vorher heiraten?«
    »Ja. Wenn es dir nicht zu viel ausmacht. Ich weiß, dass du dir nichts daraus machst, aber wusstest du, dass ich jeden Abend bete? Findest du das komisch?«
    »Niemals. Also gut, wir heiraten, und zwar mit Stil!«
    »Können wir das wirklich? In der Kathedrale des heiligen Klemens, von Vater Smed, der mich getauft und gefirmt hat …?«
    »Wenn er mitmacht, soll es mir recht sein. Das Warten wird mir nicht leichtfallen, aber wie könnte ich deinen Wunsch zurückweisen? Verzeih meinen Händen. Sie sind es nicht gewöhnt, etwas Heiliges zu halten.«
    »Dominic, hör auf herumzualbern! Glaubst du denn, mir fiele es leicht?«

 
XIII
     
    Die ersten Anzeichen von Schwierigkeiten erreichten sie schwach aus der Ferne. Fünfzig Astronomische Einheiten von Zoria entfernt und weitab der Ekliptik kam die Hooligan aus dem Hyperantrieb in den Normalzustand. Mit abgeschalteten Maschinen trieb sie bei niedriger kinetischer Geschwindigkeit zwischen den Sternen, von denen ihre Zielsonne lediglich am hellsten strahlte; die Instrumente suchten angestrengt nach Spuren.
    Flandry las Daten ab und führte Berechnungen durch. Er presste die Lippen zusammen. »Eine beträchtliche Raumflotte, darunter ein Schiff, das ein Dreadnought der Nova- Klasse sein muss«, erklärte er Kossara und Chives. »Entweder in Umlaufbahnen oder unter Beschleunigungen unterwegs, die zu einem gefechtsbereiten Kampfverband passen.«
    Kossara ballte die Fäuste. »Was kann geschehen sein?«
    »Wir schleichen uns hinein und lauschen.«
    Überlichtschnelle Pseudogeschwindigkeit hätte sie sofort verraten. (Ihre

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