Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flandry 8: Agentin des Imperiums

Flandry 8: Agentin des Imperiums

Titel: Flandry 8: Agentin des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
schon am nächsten Baum hochgehastet. Kein Mensch hätte es so schnell vermocht. Der Tigery jedoch verfügte nicht nur über große Körperkraft, sondern auch hohe Geschicklichkeit, Reaktionsschnelle und Krallen an den Füßen. Halt fand er an Rinde wie an Ranken. Ein Flugwesen mit ledrigen Schwingen krächzte warnend und flatterte aus dem Baum auf.
    »Das war nur …« Der Mann hörte nicht auf die Frau. Er verließ den Weg und drang, sich umschauend, ins Buschwerk vor, eine Hand auf dem Griff des Strahlers, der an seinem Gürtel hing. Zacharier genossen zahlreiche legale Privilegien … Targovi drückte sich flach an den Ast.
    »Du bist viel zu nervös, Kukulkan«, sagte Pele. »Wir hören hier immer irgendwelche Tiere. Sie sind nicht essbar, weißt du, und sie gehen nicht an Kulturpflanzen, deshalb jagt man sie kaum.«
    Der Mann hatte sich selbst überzeugt. »Ohne Zweifel hast du recht«, sagte er. »Ich gebe zu, dass ich überreizt bin.«
    »Wie kommt das?«
    Sie gingen weiter. In einer Minute wären sie außer Hörweite. Targovi bemaß seine Chancen. Er war kein Cynthianer, und seine Fähigkeit, auf Bäumen zu schleichen, begrenzt, aber … Er duckte sich und sprang. Er schnellte über die Menschen hinweg, packte vor ihnen einen Ast und gab sein Bestes, um damit zu verschmelzen.
    Nun achteten sie auf keine Geräusche mehr, die sie vielleicht hörten. »… könnten wir Phase zwo rascher beginnen müssen als geplant«, sagte Kukulkan Zachary. »Wenn die interstellare Kommunikation doch schneller vonstatten ginge! Sie hatten nur eine einzige Nachricht vorzuweisen, die allerdings direkt von Magnusson kam. Wie auch immer, es könnte sein, dass wir plötzlich sehr beschäftigt sind.«
    »Hm.« Pele zupfte sich am Kinn. »Dann meinst du also, wir sollten die drei Außenseiter nicht einladen?«
    »Das folgt keineswegs daraus. Ich wollte nicht sagen, dass wir in nächster Zukunft unausweichlich unter hohen Druck geraten werden. Wenn das doch geschieht, können wir sie schnell genug wieder auf dem Festland absetzen. Sie klingen interessant, findest du nicht auch? Und wer weiß, vielleicht geben sie uns zusätzliche Deckung.«
    Pele kicherte. »Ich weiß genau, was du gern decken würdest.«
    Kukulkan grinste. »Auf den Aufnahmen sieht das Mädchen recht attraktiv aus. In Aurea war ich die ganze Zeit beschäftigt.«
    »Ich war ebenfalls beschäftigt, aber auch einsam«, murmelte Pele.
    Er lachte seinerseits und legte ihr einen Arm um die Taille. »Da sollten wir etwas unternehmen.« Eng aneinandergeschmiegt gingen sie weiter.
    Targovi blieb hinter ihnen zurück. Es stand fest, dass sie nichts Wichtiges mehr sagen würden, bis sie in der Sicherheit ihres Gebäudes waren. Außerdem gelangten sie in den bewohnten Bereich, und schon bald konnte ein Cynthianer ihn oben in den Bäumen bemerken. Damit käme er vielleicht ins Gerede.
    Er kehrte auf den Boden zurück und schlenderte träge in die Ortschaft. Er hatte so viel erfahren, wie er hatte hoffen dürfen. Die Zacharier verdächtigen ihn bislang nicht – noch nicht. Ihnen gefiel sogar die Idee, seine Gruppe auf ihre Insel zu schaffen. Was daraus entstehen würde, wussten allein die Götter, und selbst sie vielleicht nicht. Javak der Feuerspieler mischte sich vielleicht noch einmal ein, wo andernfalls nur das Schicksal am Werk war.

 
XVII
     
    Dreihundert Kilometer westlich des Festlands erhob sich Klippenspiel, der Bug von Zacharia. Von dort erstreckte sich die Insel weitere zweihundert Kilometer, während sie von Norden nach Süden an der breitesten Stelle achtzig Kilometer maß. Diana erblickte sie zum ersten Mal, als das Flugzeug, in dem sie sich befand, in eine klare Luftschicht eintrat. Die Insel lag ein gutes Stück voraus, aber dank der eigentümlichen Perspektiven auf Daidalos sah Diana sie in ihrer ganzen Ausdehnung. »O-o-oh-h«, hauchte sie.
    »Ein hübscher Anblick, nicht wahr?«, fragte Kukulkan Zachary. Zuerst bemerkte sie kaum, wie er ihr den Arm um die Taille legte, und später war es ihr gleich. »Wie froh ich bin, dass die Sichtbedingungen genau richtig für Sie sind.«
    Gemeinsam mit Axor und Targovi standen sie auf einem Aussichtsdeck. Da ein größeres Flugzeug benötigt wurde, um den Wodeniten bequem zu transportieren, hatte Kukulkan sich großzügig gezeigt und einen Passagierkreuzer erster Klasse gerufen. Da Krieg herrschte, verkehrte er sowieso nicht auf den globalen Luftstraßen. Nur Rippen aus Metall verliefen über diesen Teil des Rumpfes; der

Weitere Kostenlose Bücher