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Flandry 8: Agentin des Imperiums

Flandry 8: Agentin des Imperiums

Titel: Flandry 8: Agentin des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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herumschnüffeln.«
    »Was glaubst du, wirst du dort finden?«
    Targovi ließ die Fühler zucken. »Man begeht einen Kardinalfehler, wenn man theoretisiert, ehe man Daten besitzt. Ich habe natürlich meinen Verdacht. Es scheint klar zu sein, dass die Zacharier eine enge Verbindung zu Magnusson besitzen. Zum Beispiel sprach die Lady Pele beiläufig davon, eine andere Person rasch herbeizuholen – auf dem Luftweg folglich, und das zu einer Zeit, zu der der Luftverkehr eingeschränkt wird. Vielleicht haben sie entschieden, dass Magnusson von ihrem Standpunkt aus der bessere Kaiser wäre. Welche Unterstützung haben sie ihm aber angedeihen lassen? Das ist ohne Zweifel von großer Bedeutung. Was hoffen die Zacharier zu erringen? Ich bezweifle, dass sie mystische Vorstellungen hegen, das Terranische Imperium stelle einen Wert an sich dar.«
    »Was tut es denn noch?«, brummte Diana.
    »Einige von uns betrachten sein Überleben als das geringere Übel. Aber das sei nun egal.« Targovi hielt inne. »Hier falle ich nun in Schweigen. Würde ich dir meine Vermutung mitteilen, könntest du sehr wohl angespannt sein, nervös, vorsichtig – und die Zacharier würden es sehen. Sie sind nicht dumm. Ai, sie sind nicht dumm! Übrigens spreche ich meine Gedanken auch vor mir selbst nur selten aus. Sie könnten falsch verstanden werden. Ich hoffe, mit offenen Sinnen einzutreffen, ohne Scheuklappen davor.«
    »Was ist mit mir?«, fragte Diana langsam.
    »Entspanne dich und genieße die Zeit«, antwortete er. »Keinen besseren Dienst könntest du mir erweisen.«
    »Und bereithalten.« Sie berührte den Griff ihres Tigery-Messers.
    »Und, aye, verhindere, dass Axor unpassende Informationen ausplaudert«, sagte Targovi. »Vermagst du das?«
    Sie überlegte. »M-m-m … nun, er weiß kaum mehr, als du ihn wissen lassen möchtest. Der größte Widerspruch liegt wohl darin, dass du sagst, du hättest ihm die Passage nach Daidalos verkauft – dass du ein Geschäftemacher bist, der sich keinen Credit entgehen lässt, während er glaubt, dass du uns aus reiner Wesensfreundlichkeit transportiert hättest. Ich werde ihm zustecken, dass ich dich bezahlt hätte, aus zurückgelegtem Geld, von dem er nichts wusste, damit wir die Reise machen konnten. Nicht dass ihn irgendjemand ausfragen wird, aber wenn, dann sollte es jeden zufriedenstellen. Davon abgesehen … m-m-m … Er hat gesehen, dass du dich in Aurea der Verhaftung entzogen hast … ja. Ich hab’s. Du hast die Panik bekommen, weil Tigerys lange Gefangenschaft nicht ertragen. Dir war es peinlich, Pele Zachary davon zu erzählen, denn die Streife hat dich in Wirklichkeit schon bald gefasst. Nachdem du trotzdem entlastet und freigelassen wurdest, bist du uns auf einem Expressboot gefolgt, ganz wie du es gesagt hast.« Sie lachte. »Ja, damit dürftest du als genau der halb zivilisierte Stümper dastehen, als der du erscheinen willst!«
    Er sah sie geradezu respektvoll an. »So geht es wirklich, glaube ich.« Dennoch fühlte er sich bemüßigt hinzuzufügen: »Denk immer daran, dich nicht in deinen Lügen zu verstricken. Bleib ruhig, und alles ist sicher. Das Allerletzte, was wir wollen, wäre ein Aufruhr.«
    »Ich verstehe schon«, sagte sie, »aber ich wette, wir bekommen trotzdem einen.«

 
XVI
     
    Der Flugwagen näherte sich von Osten.
    Er musste daher fast mit Sicherheit von Aurea kommen; das wiederum konnte Schwierigkeiten bedeuten – Kampf, Flucht, weltweite Fahndung. Normalerweise hätte Targovi solche Beklommenheit nicht empfunden. Eine Anzahl von Maschinen flog noch immer, einige landeten in Lulach, und nicht alle gehörten dem Militär. Nicht einmal die Mehrzahl. Zivile Bedürfnisse mussten nach wie vor erfüllt werden, sollte Daidalos Magnusson weiterhin mit Kriegsmaterial versorgen können.
    Doch diesen Besucher nahm Pele in Empfang.
    Zunächst sah Targovi keinen Grund für Unruhe. Vielmehr floss sein Blut rascher, als sie aus ihrem Gebäude kam und den Weg zum Flugplatz einschlug. Er war des Wartens müde geworden. Seine Beobachtung war zur Routine verkommen, und Routine langweilte ihn stets sehr schnell.
    Den Großteil jeder Rotationsperiode mit schönem Wetter verbrachte er unter einem Schatten spendenden Kura-Baum an der Hauptstraße. Dort besserte er seine geschrumpfte Börse auf, indem er jedem, der stehen blieb und zuhörte und ihm zuletzt ein, zwei Münzen zuwarf, Märchen der Toborko erzählte. Dass er dergleichen tat, war doch plausibel, und dass er dabei die

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