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Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)

Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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Zeit für Erklärungen, wir müssen weg. Außer dem großen gibt nur einen weiteren Ausgang. Wenn uns dort jemand auflauert, sind wir verloren.“
    „Warte!“ Wie konnte seine eigene Erfindung plötzlich ein Eigenleben haben? Wie konnte diese Geschichte ein Eigenleben haben? Wieso sollte er sich eine Welt zurechtkonstruieren, wenn sie eine Gefahr darstellte?
    „Warte“, schrie er ihr nach, noch ohne sich rühren zu können. „Dies geschieht nicht wirklich. Ich muss nur aufwachen, das ist alles.“
    „Das ist leider nicht wahr.“
    Es dauerte eine Schrecksekunde, ehe er realisierte, dass sie tatsächlich stehengeblieben war und sich zu ihm umgewandt hatte. „Es ist ganz normal, dass du an der Realität zweifelst, das tun alle beim ersten Mal. Nur wirst du dich daran gewöhnen müssen, dass dies hier die Realität ist. Und deswegen müssen wir weiter.“
    Matthias ignorierte ihre auffordernde Geste, schüttelte nur den Kopf. Immer wieder. Wenn er ihn nur lange genug schüttelte ...
    „Du bist nicht der erste, der aus dem Nichts hier auftaucht – mit Dingen, die es hier nicht gibt. Noch nicht gibt. Diesem Rucksack, dem Handy, das hier natürlich nichts empfangen kann, deiner andersartigen Kleidung. Weil du aus der Zukunft kommst. Aber jetzt bist du hier, bei mir, und ich brauche dich. Du bist der Einzige, der Ilya und mir helfen kann, von hier zu fliehen. Bitte, hilf uns!“

 
    Waffen und Bananen
     
    E r hatte nicht geantwortet, nicht einmal genickt – doch da er aufgehört hatte, den Kopf zu schütteln, und nun stumm hinter ihr hertrottete, durfte sie wohl davon ausgehen, dass er bereit war, bei ihr zu bleiben.
    So schnell es ihr möglich war in dieser Enge und mit ihrer empfindlichen Last auf dem Rücken, strebte Mila dem kleinen Ausgang zu. Je näher sie kamen, desto nachdrücklicher prickelte ihr die Furcht im Nacken. Würde man sie draußen erwarten? Und ebenfalls ermorden? Oder würde man sie des Mordes beschuldigen?
    Mein Leben liegt in Trümmern , wurde ihr erst in diesem Augenblick bis ins Letzte bewusst.
    Johanns Drohung bewegte sich noch im Rahmen dessen, wie er seit Jahren mit ihr umsprang. Ob es ihr gefallen hatte oder nicht: Als seine Mätresse hatte sie unter seinem Schutz gestanden. Doch nun hatte er diesen Mord an einem ihrer Zeitreisenden - zumindest nicht verhindert. Und damit sein Versprechen, für ihre Sicherheit zu sorgen, nicht gehalten. Ihr Leben hier war zu Ende. Was sollte sie nur tun? Ohne Till und mit einem verwirrten Erstbesucher am Hals?
    Zum Glück war der Kleine erschöpft in seiner Trage eingeschlafen. Sich auf seinen tröstlich regelmäßigen Atem konzentrierend, hielt Mila sich dicht an der Felswand, während sie in den Gang einbog, der sie endlich zum Ausgangsloch führen würde.
    „Da ist es“, deutete sie auf den schwachen Lichtschein am Ende. Schreckte im selben Moment zusammen, als sie die Hand des Fremden an ihrem Arm spürte.
    „Warte du hier“, wies er sie flüsternd an. „Ich werde nachsehen, ob die Luft rein ist.“
    Dankbar ließ sie ihn überholen und durch den schmalen Spalt ins Freie klettern. Mit klopfendem Herzen harrte sie aus – bis nur einen Moment später sein Kopf wieder im Loch auftauchte.
    „Hier ist niemand. Ihr könnt herauskommen.“
    Aufatmend kroch sie ihm entgegen. Ließ sich von ihm stützen. Erneut erbot er sich, ihr Ilya abzunehmen, doch sie schüttelte wiederum den Kopf.
    „Schnell weg hier, ich weiß, wo wir fürs Erste unentdeckt bleiben“, schob sie ihn den Pfad hinunter, der zur versteckten Lichtung führte. „Und dann müssen wir ganz aus dieser Gegend verschwinden. Nur will ich vorher noch einmal nach Hause und einige Dinge holen. Aber dafür werde ich eine Waffe brauchen.“
    „Wo willst du die hernehmen?“
    „Ich würde gern deinen Rucksack durchsuchen, wenn du mich lässt.“
    „Ich habe doch keine Waffe“, wehrte der Mann entsetzt ab. „Hältst du mich immer noch für einen Mörder?“
    „Ich meine etwas, das die Leute hier für eine Waffe halten“, präzisierte Mila. „Und vielleicht hast du auch eines dieser Taschenmesser dabei? Die sind schärfer als meines aus der Küche.“ Tills Vorgänger, Steffen, von allen Besuchern am besten ausgerüstet, hatte ihr seines da gelassen. Aber Johann hatte sich – noch in ihrer guten Zeit – mit ehrfürchtigen Kinderaugen darauf gestürzt, und sie hatte es ihm geschenkt. Damals hatte sie noch keine Waffe gegen ihn gebraucht ...
    „Ein kleines Messer habe ich schon“,

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