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Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)

Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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sprach der Mann in ihre Gedanken hinein. „Aber ob das als Waffe taugt?“
    „Vielleicht finden wir etwas Besseres. Nur müssen wir uns zuerst verstecken.“
    Eine Weile hasteten sie schweigend weiter. Doch als Mila ihn an der toten Eiche schließlich vom Pfad herunterzog, zwischen die Tannen ins Unterholz, hielt er sie am Arm zurück.
    „Wo ist der Weg?“, fragte er, sich verwirrt umblickend. „Wieso sollte ich in meiner Geschichte den Weg weglassen? Auf die Idee wäre ich doch nicht gekommen. Das ist unlogisch.“ Er zweifelte noch immer.
    „Wenn du hier einen Weg kennst, so gibt es den zu dieser Zeit noch nicht“, erklärte sie sanft und griff ihrerseits nach seiner Hand, um ihn weiterzuziehen.
    „Dann ist also ...?“ Er sperrte sich. „Nein, es kann nicht wahr sein“, beantwortete er seine unausgesprochene Frage selbst. „Ich halluziniere eben verrückter, als ich dachte.“
    Mila stellte sich vor ihn hin, ihn mit beiden Händen an den Unterarmen fassend, um seinen Blick in ihre Augen zu lenken. „Du wurdest von Zeitsprungfledermäusen gebissen. Dadurch bist du durch die Zeit geschleudert worden. Hierher, in meine. Viele, viele Jahre zurück – von dir aus gesehen. Mittelalter nennt ihr es. Und du kommst aus der Neuzeit.“
    Er machte sich von ihr los und setzte sich wieder in Bewegung, gedankenverloren, ohne Ziel – doch offenbar dem späteren Weg folgend, dessen Verlauf seine Füße kannten. „Aber das ist unmöglich, die Zeit ist nicht umkehrbar, das ist ein Naturgesetz. Zeit ist eine physikalische Größe“, spulte er die in seiner Zeit üblichen Floskeln herunter.
    Er kannte also die Relativitätstheorie.
    „Zwanzigstes Jahrhundert?“, erkundigte sie sich in lässig wissendem Tonfall.
    „Einundzwanzigstes“, zischte er sauer.
    „Dann aber frühes einundzwanzigstes“, nickte Mila. Die ihm offensichtlich noch unbekannte Erweitere Quantenmechanik, von der Steffen so viel geredet hatte, weil die wohl in der Lage wäre, das Flederzeitphänomen zu erklären, erwähnte sie jetzt besser nicht.
    „Die Zeitreisen geschehen“, erklärte sie nur, fasziniert beobachtend, wie er ganz von allein die durch dichtes Gestrüpp verdeckte Felsspalte fand und auf die versteckte Lichtung gelangte.
    Seine Erschütterung dann stand in skurrilem Widerspruch zu dieser Selbstverständlichkeit.
    „Meine Hütte!“ Sein Zeigefinger stach zitternd in die Luft – auf die beschaulich vor ihnen liegende Blumenwiese gerichtet. „Selbst wenn ich den Weg weggelassen hätte – die Hütte kommt doch ausdrücklich in meiner Geschichte vor.“
    „Du hast eine Hütte? Die hier stehen wird? Das ist interessant“, stellte Mila nebenbei fest, während sie vorsichtig Ilyas Trage zu Boden gleiten ließ, einen Augenblick still neben ihm knien blieb für den Fall, dass der Kleine aufwachen würde. Nein, er schlief tief genug. Mit einem Ruck sprang sie wieder auf. „Nur haben wir leider keine Zeit, uns diese Einzelheiten anzusehen. Darf ich nachschauen, ob du etwas Passendes in deinem Rucksack hast? Du hast doch von einem Hen-di gesprochen. Solange der A-ku hält, eignet sich das hervorragend. Wenn du es jetzt gleich ausmachst und Strom sparst ...“
    „Es kann doch nicht wahr sein, was du sagst“, stieß der arme Mann verzweifelt hervor. „Wie solltest du denn Handys und Akkus und Strom kennen, wenn du wirklich in der Vergangenheit lebst?“
    „Ich sagte doch schon: Du bist nicht der Erste, der zu mir kommt. Ich scheine euch anzuziehen wie das Licht die Motten. Till war einer, von ihm habe ich diese Taschenlampe.“ Sie hielt sie ihm hin. „Hen-dis gab es zu seiner Zeit noch nicht – aber Steffen hatte eines. Es konnte laute Töne erzeugen und leuchten. Leider war es sehr schnell leer und damit nutzlos. Aber mit deinem könnten wir immerhin unbescholten meine Sachen holen und von hier verschwinden. Darf ich?“, wiederholte sie und nahm seinen Rucksack, ohne seine Antwort abzuwarten.
    „Du hast Vorräte“, stellte sie begeistert fest. Die kleinen, bunt verpackten Riegel enthielten sogenannte Schokolade – etwas absolut Köstliches, das obendrein stärkend wirkte. Außerdem gab es Äpfel und – diese Früchte kannte sie noch nicht. Lang, gebogen, mit dicker, gelber Schale. Drei einzelne, an einer Seite zusammengewachsen. Sie dufteten – neu.
    „Die kannst du Ilya geben, wenn er aufwacht“, sagte ihr Besitzer freundlich.
    „Wie heißen die? Schmecken sie süß?“
    „Bananen“, nickte er unsicher. „Die kennst

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