Fleischessünde (German Edition)
mit den Nägeln daran entlangfuhr, hob sie den Blick, damit ihr keine seiner Reaktionen entging. Eine davon war das Zucken in der Hand, mit der sie ihn festhielt.
„Das ist unfair, Darling.“ Seine Stimme klang rauchig und rau wie Sandpapier. „Ich möchte gern mitspielen.“
„Später“, versprach sie. Dabei dachte sie gar nicht daran. Sie würde sich nehmen, was sie wollte, und ihn sich selbst überlassen. Er würde dann auch seinen Spaß gehabt haben, und so war es keineswegs unfair. Wichtig war nur, dass sie zu keinem Augenblick die Kontrolle über das Geschehen verlor.
Sie zog ihm die Hose herunter. Zunächst nur so weit, bis sich der Ansatz seines Schamhaars zeigte und die glatte Spitze seiner Erektion unter dem Hosenbund der Shorts zum Vorschein kam. Sie konnte regelrecht zusehen, wie seine Erregung zunahm. Sie wollte ihn anfassen, in den Mund nehmen, zu sich führen.
„Komm ein Stück hoch“, forderte Calliope ihn auf und streifte ihm, als er ihrer Bitte nachkam, die Hosen weiter über die Oberschenkel bis zu den Kniekehlen hinunter. Jetzt erst stand er in voller Größe vor ihr, dick, stramm und kräftig. Spielerisch ließ sie die Fingernägel seinen Bauch hinabgleiten und beobachtete amüsiert, wie seine Muskeln zuckten, je näher sie seiner Erektion kam. Zufrieden seufzend umfasste sie ihn schließlich. Wenig später nahm sie ein eingeschweißtes Kondom aus ihrem Ausschnitt, riss es mit den Zähnen auf und streifte es ihm über. Nicht dass ihr die üblichen Krankheiten etwas hätten anhaben können. Aber sie wollte vermeiden, dass von den unzähligen Frauen, mit denen er geschlafen hatte, ausgerechnet sie ihm in Erinnerung bliebe. Auf diese Sonderrolle konnte sie verzichten.
Calliope zog sich den Rock hoch. Die Unterwäsche hatte sie an diesem Abend in kluger Voraussicht weggelassen.
„Oh, verdammt“, bemerkte er nur und zog scharf die Luft ein, während sie rittlings auf seinen Schoß kam und sich ihm langsam näherte. Ganz allmählich kam sie ihm entgegen, sodass sie gerade nur die Spitze seiner Erektion in ihre feuchte Höhle nahm. Es war überwältigend. All das, was sie mehr als zwei Jahre lang unter Verschluss gehalten hatte, drängte zum Ausbruch. Alle Dämme drohten zu brechen. Ein Gefühl von unbezwingbarer Lust durchströmte sie und trieb sie an. Sie wollte ihn, und sie wollte ihn ganz.
Calliope sah das Pochen seiner Halsschlagader. Blut oder Sex – nur Sex, nicht mehr. Sie senkte ihr Becken noch ein Stück und nahm ihn noch tiefer auf, spürte, wie er sich hineindrängte, sie dehnte, ihr Feuer entfachte.
Eine unerträgliche Spannung lag plötzlich in der Luft. Calliope hielt inne und zog sich wieder ein Stück zurück. Sie war entsetzt, wie schnell sie ihre Hemmungen hatte fallen lassen. Aber die Spannung ließ nicht nach. Im Gegenteil, sie nahm immer weiter zu. Was hier passierte, hatte sie nicht mehr unter Kontrolle. Schlagartig wurde ihr klar, warum: Die Spannung kam nicht von ihr, sondern von ihm.
Ihr stockte der Atem. Sie hatte einen verhängnisvollen Fehler gemacht. Fassungslos starrte sie ihn an. Die Verzückung stand ihm noch ins Gesicht geschrieben. Der Blick seiner grauen Augen war verschleiert.
Mit einem Ruck richtete sie sich auf und unterbrach abrupt, was sie begonnen hatte. „Ich … ich kann nicht“, murmelte sie, während sie einen Schritt zurückwich und den Rock hinunterzog. Die Härchen auf ihren Armen und in ihrem Nacken hatten sich aufgerichtet. Sie rang nach Luft. Noch immer war ihr seine Berührung so gegenwärtig, dass sie glaubte, ihn weiterhin in sich zu spüren.
Was für ein dummer, unverzeihlicher Fehler.
Ihr neuer Bekannter war sichtlich irritiert. Er betrachtete sie aufmerksam, und es kostete sie alle Mühe zu verbergen, wer sie wirklich war. Dass sie genauso wie er übernatürliche Kräfte hatte, dass sie sich beinahe auf Augenhöhe begegneten, sollte er nicht erfahren. Nein, mehr noch. Denn wenn er imstande gewesen war, seine Ausstrahlung so perfekt abzuschirmen, musste er über enorme Kräfte verfügen. Dann war er nicht nur irgendein Supernatural. Selbst jetzt nach diesem kurzen Augenblick, der ihn verraten und nur Sekunden gedauert hatte, war die ganze Aura wieder verschwunden.
Sie konnte nur inständig hoffen, dass er sie nicht genauso durchschaut hatte wie sie gerade ihn.
Er blieb jedenfalls gelassen. Er legte den Kopf ein wenig auf die Seite und fragte ruhig: „Was ist los, Darling? Alles ist gut.“
Er wollte seine Hände
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