Flesh Gothic (German Edition)
Ihren Patientinnen? «, fragte Westmore.
»Verdammt richtig«, bestätigte Mack. »Ein toller Arzt – er hat seine Patientinnen gefickt. Und das ist noch nicht alles.«
Willis’ Stimme nahm einen bedrückten Tonfall an, als er sein Geständnis fortsetzte. »Es stimmt, ich gebe es zu. So wie ich süchtig nach Sex war, waren viele meiner Patientinnen süchtig nach Drogen. Ich bin kein starker Mensch. Ich wurde oft manipuliert.«
»Blödsinn!«, warf Mack ein. »Sie waren derjenige, der manipuliert hat. Sie haben einen Haufen Schwachsinnige ausgenutzt.«
»Das ist nicht wahr!«, widersprach Willis scharf.
Nyvysk hob die Hand in Macks Richtung. »Lassen Sie ihn weiterreden.«
Willis fuhr fort. »Manchmal wurde ich von meinen Patientinnen verführt – im Tausch gegen Drogen.« Er schluckte. »Ich habe ihnen als Gegenleistung für Sex Medikamente verschrieben. Ich war zu schwach, um der Versuchung zu widerstehen. Innerlich fiel ich auseinander – die Verzweiflung begrub mich unter sich, all diese trostlosen, traumatisierten Empfindungen, die mich jedes Mal überschwemmten, wenn ich eine Patientin berührte, um eine Diagnose stellen zu können. Also ja, ich habe einige von ihnen ausgenutzt – um meine eigene Sucht zu behandeln.«
Betroffene Stille senkte sich über den Raum. Wow, dachte Westmore. Das war mal ’ne Beichte .
»Ich gebe zu, dass einige meiner Handlungen kriminell und unethisch obendrein waren«, sprach Willis schließlich weiter. »Lange hat es nicht gedauert. Letztlich wurde vom Ehemann einer meiner Patientinnen eine Beschwerde gegen mich eingereicht. Das Krankenhaus begann mit einer internen Untersuchung. Ich gestand und wurde gefeuert. Mein Arbeitgeber wurde verklagt, meine Zulassung eingezogen.«
»Manchmal tut es gut, über solche Dinge zu reden«, versuchte Adrianne einen Teil des Unbehagens zu vertreiben.
»Ja«, fügte Nyvysk hinzu. »Selbsterkenntnis ist ein wichtiger Bestandteil jeder Therapie. Wir besitzen alle unsere kleinen Unzulänglichkeiten, Fehler oder Sünden .«
Mit einem sarkastischen Grinsen beugte sich Mack vor. »Aber das Beste hat euch Willis noch gar nicht erzählt. Er hat euch noch nicht verraten, wer der Ehemann war, der ihn auffliegen ließ.«
Alle am Tisch warteten gespannt. Willis holte tief Luft und verkündete: »Es war Mack.«
Wieder kehrte betretene Stille ein, begleitet von einigen bestürzten Mienen.
»Ich wusste gar nicht, dass Sie verheiratet sind«, sagte Cathleen nach einer Weile.
»Bin ich nicht mehr. Meine Frau ist völlig ausgetickt und abgehauen. Sie wurde durch die Drogen verrückt, von denen Willis sie abhängig gemacht hat ...«
»Das stimmt überhaupt nicht!«, widersprach Willis brüllend. »Schon lange, bevor sie zu mir in Behandlung kam, war sie süchtig. Sie kam in der Pornobranche mit Drogen in Berührung – wo sie auch Sie kennengelernt hat!«
Rings um den Tisch trat weitere Bestürzung in die Gesichter.
»Sie waren im Pornogeschäft aktiv?«, fragte Adrianne mit unverhohlenem Interesse.
»So hat Mack Hildreth überhaupt erst kennengelernt«, meldete sich Karen zu Wort. »Und mich auch. Wir haben beide für T&T Enterprises gearbeitet, als Hildreth die Firma kaufte.« Karen grinste, wenngleich offenbar über sich selbst. »Mack und ich spielten beide in den Filmen mit.«
»Das ist kein Teil meines Lebens, auf den ich besonders stolz bin«, sagte Mack. »Ich kam aus einem Drecksnest hierher und hatte keine ordentliche Ausbildung. Die Pornobranche bot mir eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit, Geld zu verdienen. So habe ich meine Frau kennengelernt. Sie bekam psychische Probleme, deshalb ging sie zu Willis und er machte sie von dem Teufelszeug abhängig.«
»Das ist eine dreckige Lüge!«, explodierte Willis. »Ich gebe ja zu, dass das, was ich gemacht habe, falsch war ...«
»Falsch! Sie haben die Notsituation der Frauen ausgenutzt, sie durch ihre Sucht manipuliert und ihnen Drogen als Gegenleistung für Sex gegeben! Ja, ich würde wirklich sagen, das kann man als falsch bezeichnen!«
»Aber ich war nicht die Ursache für die Probleme Ihrer Frau, das waren Sie! Ich weiß es, Mack! Jedes Mal, wenn ich sie berührt habe, konnte ich ihr gesamtes Leben sehen!«
Mit vor Wut rotem Gesicht sprang Mack auf. »Sie war plötzlich wie vom Erdboden verschwunden, Sie Arschloch! Wahrscheinlich ist sie inzwischen tot und Sie sind daran schuld!« Als Mack dazu ansetzte, Willis anzuspringen, packten ihn Westmore und Nyvysk und hielten
Weitere Kostenlose Bücher