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Flesh Gothic (German Edition)

Flesh Gothic (German Edition)

Titel: Flesh Gothic (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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zusammen.
    Ohnmacht zerrte seine Lider nach unten. Bevor er endgültig das Bewusstsein verlor, sah er am Kopf der Treppe ein mattes Licht – ein Licht, das irgendwie düster wirkte. Darin zeichnete sich der Umriss von Reginald Hildreth ab.
    Und Hildreth lächelte.
    XIII
    Clements wählte erneut Connies Nummer, wartete und wartete. Niemand ging ran. VERDAMMT NOCH MAL! Wo steckt sie bloß?
    Als die Lichter ausgingen, überkam ihn Verwirrung statt Angst. Handelte es sich um einen schlichten Stromausfall oder hatte jemand absichtlich die Sicherungen abgeschaltet? Plötzlich fühlte sich Clements unbeholfen und verloren.
    Den Grundriss des Hauses kannte er überhaupt nicht. Im Strahl seiner Taschenlampe folgte er einem weiteren seltsamen Korridor mit grimmigen Statuen und seltsamen Gesichtern auf düsteren Porträts, die ihm unheilvoll nachschauten. Er wusste, dass er losziehen sollte, um Connie zu suchen, aber ...
    Es war kurz vor sechs Uhr.
    Clements folgte einem weiteren lang gezogenen Flur. Eine Doppeltür. Als er eintrat ...
    Die Dunkelheit im Raum schien so absolut zu sein, dass sie die Helligkeit der Taschenlampe halbierte. Wo bin ich?, dachte Clements verdutzt. Was ist das hier?
    Nackte wachsweiße Leichen baumelten verkehrt herum von der Decke. Alle waren enthauptet worden.
    Clements fühlte sich kaum in der Lage, klar zu denken, als er einen Schritt nach vorne tat. Ein stumpfer Instinkt trieb ihn dazu an, seine Waffe zu ziehen, eine Halbautomatik. Als er stolperte, löste sich beinahe ein Schuss. Er sah nach unten, um herauszufinden, worüber er gestolpert war ...
    Er stöhnte und ihm wurde speiübel.
    Es war Connies Kopf, der ihn um ein Haar zu Fall gebracht hätte. Als er den Blick mühsam auf die erste herabhängende Leiche richtete, bestand kein Zweifel mehr. Es handelte sich um Connies dünnen und sehr blassen Körper, der ihm an einem Haken entgegenpendelte.
    Ein Schwenk mit der Taschenlampe offenbarte weitere Köpfe auf dem Boden: Nyvysk, Willis, Adrianne Saundlund. Ihre nackten Leichname hingen in der Nähe. Totaler Wahnsinn , erkannte Clements. Hildreth lebt noch. Er muss das getan haben .
    Zumindest eine kleine Erleichterung blieb ihm vergönnt: Bei keiner der Toten handelte es sich um Debbie.
    Die hintere Wand schien scharlachrot zu schimmern. Auf dem Boden standen Eimer herum und es war nicht zu übersehen, was hier vorgefallen war. Er hat alles Blut aus ihnen geleert ... in diese Eimer. Und dann hat er das Blut an die Wand geschüttet.
    Plötzlich ertönte ein Klicken gefolgt von einem ohrenbetäubenden Knall.
    Clements fiel zu Boden. Schmerzen tosten durch seinen Kopf. Die Kugel hatte ihn an der Schläfe gestreift.
    Aber er hatte keine Angst.
    Vielmehr verspürte er freudige Erregung.
    »Also gut, Hildreth!«, brüllte er. »Gehen wir’s an!«
    Damit eröffnete er das Feuer.
    XIV
    Westmores Bewusstsein tauchte durch einen pulsierenden schwarzen Nebel wieder an die Oberfläche. Ein kontinuierlicher Schmerz pochte in seinem Schädel – mit einem Geräusch.
    Eine Glocke.
    Nein, ein Läuten.
    Er stemmte sich auf den Stufen hoch, als ihm dämmerte, woher es stammte.
    Die Uhr! Die Pendeluhr im Foyer. Sie schlug sechs Uhr.
    Mühsam rappelte er sich auf, kämpfte gegen eine seltsame Schwerkraft an, dann rannte er die Treppen hinauf, überquerte konzentriert einen Absatz nach dem anderen. Seine Schuhe fühlten sich wie Ziegelsteine an, als er den Flur hinabstapfte und die Tür zum Scharlachroten Zimmer aufriss.
    Eine Sekunde lang zögerte er, dann stürzte er hinein.
    Lediglich durch die Fenster einfallendes Mondlicht erhellte die unmittelbare Umgebung. Völlig verwaist, völlig normal.
    Niemand hielt sich hier auf.
    Karen, Mack und Cathleen waren verschwunden. Noch vor einer Stunde hatten sie hier geschlafen.
    Und rein gar nichts war im Scharlachroten Zimmer vorgefallen.
    Ruckartig drehte er sich um.
    Von der Uhr war nichts mehr zu hören. Es war schon nach sechs Uhr. Eine Reihe entfernter Geräusche schien vom anderen Ende des Hauses heranzudringen.
    Schüsse. Irgendwo unten .
    Und wo steckten die anderen?
    Ich glaube nicht, dass ich einem Feuergefecht gewachsen bin, dachte er, als weitere Schüsse ertönten. Es musste Clements sein. Westmore hatte eine Pistole – die Waffe, die Mack ihm gegeben hatte. Er verstand zwar nicht viel von Handfeuerwaffen, aber immerhin gelang es ihm, das Magazin herauszuholen, um die Munition zu überprüfen.
    Dieses Arschloch!
    Das Magazin war leer.
    Allmählich begann er

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