Flesh Gothic (German Edition)
ich Ihnen mehr.«
Clements grinste grimmig und drückte die Wange an den Waffenschaft. »Also schön.«
Schritte polterten. Clements wollte seine Position nicht verraten, indem er die Taschenlampe einschaltete. Das Mondlicht langte ihm fürs Erste.
Es war Mack, der vortrat.
Du schmieriges, verlogenes Arschloch ...
»Diese Sache ist etliche Nummern zu groß für Sie. Ich dagegen gehöre schon dazu, seit Hildreth damit begonnen hat, seinen Plan auszutüfteln. Es fing am 3. April an und es endet jetzt. Sehen Sie denn nicht, was hier gerade passiert?«
Einen Moment lang geriet Clements in Versuchung, sich umzusehen, um herauszufinden, wovon Mack redete, dann jedoch warnte er sich: Fall bloß nicht drauf rein! Behalt ihn unbedingt weiter im Auge!
»Reden Sie weiter, Kumpel.«
»Was hier passiert, ist nicht für Sie gedacht«, erklärte Mack. Seine Pistole hatte er in den Bund seiner Hose gestopft. »Ich bin derjenige, der durch den Spalt gehen sollte. Sie würden gar nicht wissen, was Sie tun. Verschwinden Sie einfach. Sie würden es niemals schaffen, lebend zu entkommen.«
»Wovon zum Geier reden Sie, Sie bescheuertes Arschloch?«
»Gehen Sie einfach.«
Mack trat in einen breiteren Strahl des Mondlichts, und da sah Clements ...
Macks Arme waren bis zu den Ellenbogen mit Blut bedeckt.
Er ist der Drecksack, der Connie umgebracht hat ...
Clements hielt sich grundsätzlich für jemanden, der zu seinem Wort stand, aber in diesem Augenblick war seine Wut größer als seine ethischen Prinzipien.
»Ich habe zwar versprochen, dass ich nicht schießen würde«, rief er. »Aber wissen Sie was? Scheiß drauf!« Damit feuerte er ein 12er-Kaliber ab. Die abgesägte Schrotflinte zuckte in seinen Händen.
Macks linker Arm wurde zerfetzt. Der Mann wirbelte herum, wodurch eine Blutfontäne in weitem Bogen durch die Luft spritzte, dann jagte Clements die nächste Ladung in Macks Schädel.
Der Sicherheitschef sackte zusammen.
Leck mich am Arsch, du Stück Scheiße . Aber was hatte er da gefaselt? Hildreth war dort drin? Wo war dort? Und was, verflucht noch mal, hat er damit gemeint, dass sich der RAUM verändert?
Clements griff nach der Taschenlampe, was allerdings mittlerweile nicht mehr notwendig schien. Ein feuriger Schein säumte die Umgebung. Eine Säule aus Licht loderte am Ende des Raums.
Doch das war noch nicht alles ...
Heilige Maria, Mutter Gottes .
Der Raum hatte sich irgendwie in Fleisch verwandelt. Geflechte von etwas, das Haut zu sein schien, breiteten sich von der hinteren Wand aus, die noch vor Minuten völlig normal wirkte. Nun jedoch pulsierte sie, als wäre sie lebendig, und in ihrer Mitte leuchtete eine Naht.
Clements starrte einige weitere Augenblicke hin, bevor er auch nur einen winzigen Bruchteil dessen begriff, was sich da gerade vor ihm abspielte.
Das sind Türen, erkannte er. Die leuchtende Naht war ein Spalt zwischen zwei hohen, rechteckigen Pforten, die aus derselben hautartigen Substanz bestanden, die sich langsam im Rest des Raums ausbreitete. Glänzender Schweiß trat aus Poren, dicke blaue Venen pulsierten lebhaft. Während Clements angestrengt hinsah, wurde ihm allmählich klar, in was sich der hintere Bereich des Zimmers da verwandelte.
Das ist ein gottverdammter Tempel ...
Mittlerweile schälten sich Säulen aus dem Fleisch heraus. Und jener heiße, leuchtende Spalt verbreiterte sich.
Die Türen gehen auf.
Eine große Gestalt tauchte inmitten des hochofengleichen Leuchtens auf.
Hildreth, ahnte Clements.
Eine widerhallende Stimme erscholl. Clements war nicht sicher, ob sie durch seine Ohren oder in seinem Kopf dröhnte.
»Was Sie suchen, ist hier. Kommen Sie herein ... und holen Sie es sich.«
Clements stand wie vor den Kopf gestoßen da. An der Tür lag auf einem Boden aus pulsierender Haut eine nackte Frau: Deborah Rodenbaugh.
»Nur sehr wenigen in der Geschichte ist diese Ehre jemals zuteilgeworden. Ergreifen Sie die Gelegenheit und betreten Sie unser Reich. Holen Sie Debbie hinaus, zurück in die Welt, aus der sie kam – die Welt, die sie erwartet.«
Der Gedanke, mit der Schrotflinte das Feuer zu eröffnen, kam Clements nicht. Stattdessen legte er die Waffe auf den Boden und setzte sich in Bewegung.
Bei jedem Schritt, den er nach vorne tat, schien Hildreth zurückzuweichen, obwohl sich seine Füße nicht bewegten, bis er schließlich in dem höllengleichen Licht aufging.
Tiefer im Tempelinneren nahm etwas Gestalt an. Ein Gesicht, eine so abscheuliche Fratze, dass sie
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