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Flesh Gothic (German Edition)

Flesh Gothic (German Edition)

Titel: Flesh Gothic (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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zu begreifen. Westmore rannte nach unten, während weitere Schüsse durch die Villa peitschten. Unterwegs machte er im Büro halt, weil ihm die Pistole einfiel, die er am ersten Tag im Schreibtisch entdeckt hatte. Als er die Schublade aufzog ...
    VERDAMMT NOCH MAL!
    Die andere Pistole war verschwunden.
    Was soll ich jetzt machen? Den Gegner zu Tode spucken?
    Aber Clements besaß mehrere Waffen, und es stand fest, dass er derjenige war, der irgendwo da unten schoss. Dann nahm Westmore aus dem Augenwinkel ein Flackern wahr. Er drehte sich um und stellte fest, dass die DVD dank Repeat-Taste immer noch lief.
    Auf dem Schirm sah er Debbie Rodenbaugh. Zuvor hatte er nur gesehen, wie eine junge Frau ein Genitalpiercing der extremsten Art verpasst bekam. Nun schwenkte die Kamera auf das Gesicht der schönen Unbekannten und er beobachtete, wie sie sich am Ende der grausamen Tortur mühsam in eine aufrechte Position stemmte.
    Deborah ...
    Das Gesicht der Person, die ihr das Piercing verpasst hatte, wurde nie gezeigt, aber es handelte sich eindeutig um einen Mann. Das konnte Westmore mühelos an den Armen und an der Größe der Hände erkennen.
    Grundgütiger. Was haben sie nur mit ihr angestellt? Und warum?
    Kranke Spielchen in einem Haus, das sich an kranken Spielchen ergötzte ...
    Von unten ertönten immer noch Schüsse. Westmore wollte sich gerade auf den Weg machen, um nach dem Rechten zu sehen, dann hätte er vor Schreck beinahe laut aufgeschrien, als plötzlich sein Mobiltelefon vibrierte.
    Sofort hob er ab, weil er mit Clements rechnete.
    Allerdings war es nicht Clements, der sprach.
    »Haben Sie es schon durchschaut?«, fragte eine tiefe weibliche Stimme.
    »Wer ist da? Vivica?«
    »Es geschieht gerade. Der Spalt öffnet sich. Können Sie es sehen? Im Scharlachroten Zimmer?«
    »Von dort komme ich gerade!«, brüllte er. »Und dort geschieht ein Scheißdreck! All das Gerede davon, dass Hildreth einen Spalt öffnet – das ist BLÖDSINN! Und wer sind SIE überhaupt?«
    »Man hat Sie zum Narren gehalten. Man hat Sie glauben lassen, das Scharlachrote Zimmer befinde sich im fünften Stock. Aber so ist es nicht. Es ist unten. Der Salon im fünften Stock war früher grün. Der Raum wurde bloß mit roten Teppichen ausgelegt und rot tapeziert.«
    »Was?«
    »Das Scharlachrote Zimmer ist unten und die Türen zum Chirice Flaesc öffnen sich gerade. Sie sollten dabei sein ...«
    »WO? Wo unten?«, schrie Westmore.
    »Das Südatrium ist das wahre Scharlachrote Zimmer.«
    Westmore stockte der Atem in der Brust.
    »Hildreth hat es in einen Dolmen verwandet – mit Sex, Blut und Bösem«, fuhr die Anruferin fort. »Das ist das Einzige, was Sie nicht durchschaut haben. Dafür haben Sie durch den Zettel aus dem Tresor die genau Zeit herausgefunden. Sie haben sich die Kombination zusammengereimt. Das ist das Einzige, was die nicht wussten.«
    »Wer sind ›die‹?« Dann tauchte eine weitere Frage in seinem Kopf auf. »Und woher haben Sie meine Handynummer?«
    »Gehen Sie runter«, drängte ihn die Stimme. »Wenn der Tempel in unsere Welt eindringt ... etwas Spektakuläreres gibt es nicht.«
    Westmore brüllte so laut, dass seine Kehle schmerzte. »Wer SIND Sie?«
    »Faye Mullins.«
    Die Überlebende ... Die junge Frau aus der Psychiatrie ...
    »Sagen Sie mir alles, was Sie wissen!«, bat Westmore. »Ich muss es SOFORT erfahren!«
    Die Leitung war tot.
    XV
    Clements konnte sich zur Zielerfassung nur an den Mündungsblitzen orientieren. Jemand feuerte einen Kugelhagel auf ihn ab. Aber es war zu dunkel – und er war zu sehr damit beschäftigt, sich zu verteidigen –, um zu bemerken, dass sich Teile des Raums veränderten.
    Als er das nächste Magazin seines halbautomatischen Kalibers 44 in einer Abfolge lauter, widerhallender Salven leerte, hörte sein unsichtbarer Angreifer zu feuern auf. Clements nutzte die kurze Unterbrechung, um die abgesägte Remington-Pumpgun aus seinem Rucksack zu holen. Er zielte, so gut er konnte, behielt die Umgebung im Auge und wartete.
    »Nicht schießen«, ertönte eine Stimme. »Hören Sie zu.«
    »Ich höre zu, Hildreth.«
    »Ich bin nicht Hildreth. Er ist da drin.«
    Wo drin? , dachte Clements.
    »Sie können nicht verhindern, was hier passiert. Gehen Sie einfach. Verlassen Sie das Haus, verschwinden Sie. Sie sind nicht würdig hineinzugehen. Ich hingegen schon.«
    » Wo hineinzugehen? Hören Sie auf, mich zu verarschen, oder ich komme und hole Sie.«
    »Wenn Sie schwören, nicht zu schießen, verrate

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