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Fliedernächte: Roman (German Edition)

Fliedernächte: Roman (German Edition)

Titel: Fliedernächte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zu tun gehabt hatte, war für sie mittlerweile vollkommen bedeutungslos. Die Jahre, die sie dem Hotel, seiner Familie und ihm selbst geopfert hatte als perfekte Managerin und Partnerin, erschienen ihr mit einem Mal uninteressant und leer. Fühlten sich irgendwie trostlos an. Sie waren es nicht einmal wert, sich darüber aufzuregen.
    Seit seinem heutigen Besuch war sie sich überdies nicht mehr sicher, dass die Eltern nichts von dem doppelten Spiel ihres Sohnes gewusst hatten, und das vergällte ihr selbst die letzten einigermaßen angenehmen Erinnerungen. Schließlich hatten sie sie immer als Partnerin von Jonathan vorgestellt und dann zugelassen, dass sie als Närrin dastand.
    Nein. Sie erhob sich entschlossen und räumte das Geschirr zusammen. Sie musste ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen – nur sie war verantwortlich für ihr eigenes Glück. Und die Begegnung mit Jonathan Wickham hinterließ nichts mehr als ein Gefühl der Trauer und Scham, dass sie sich je so hatte ausnutzen lassen.
    Ihre Augen brannten, und sie ließ den Tränen freien Lauf. Warum auch nicht? Sie war schließlich alleine, niemand beobachtete sie.
    Pflichtbewusst holte sie dennoch Getränke aus dem Keller, um den Kühlschrank aufzufüllen, und lehnte ihren Kopf gegen die Tür.
    Roch den frischen, warmen Geißblattduft und spürte eine sanfte Hand auf ihrem Haar.
    Sie kniff die Augen zu. Anscheinend war sie doch nicht alleine.
    »Gleich geht’s mir wieder gut. Ein bisschen Selbstmitleid tut manchmal gut.«
    Er verdient es nicht, dass du seinetwegen weinst.
    Hatte Hope die Worte tatsächlich gehört, oder spielten ihre Nerven ihr einen Streich?
    »Das tu ich auch nicht. Ich weine meinetwegen. Wegen der drei Jahre, die ich für diesen Typen verschwendet habe, und weil ich ihn jemals für wichtig hielt. Die Erkenntnis, dass es nie so war, schmerzt einfach. Zu merken, dass man bloß ein Spielzeug oder ein Anhängsel war, das ist bitter. Und genau das ist mir erst heute richtig klar geworden. Ich war für ihn ein beliebiger Besitz, den man kaufen, benutzen und wegwerfen kann, wenn man ihn nicht mehr braucht oder ihn nicht mehr mag.«
    Sie atmete tief durch. »Aber das ist endgültig vorbei, denn jetzt bin ich wirklich mit ihm fertig.«
    Langsam drehte sie sich um, sah jedoch nichts als die leere Küche und den leeren Flur. »Ich nehme an, du bist nicht bereit, dich mir zu zeigen. Oder ich selbst bin noch nicht in der Lage, dich zu sehen. Trotzdem hilft es mir zu wissen, dass ich nicht alleine bin.«
    Nachdem sie sich ein wenig frisch gemacht und neues Make-up aufgelegt hatte, setzte sie sich an ihren Schreibtisch und machte eine Einkaufsliste. Unter anderem stand ein Kilo Kirschen darauf.
    Während sie noch schrieb, hörte sie, wie die Hintertür geöffnet wurde, und erhob sich eilig. Doch statt neuer Gäste, die sie erwartete, kam Avery.
    »Was ist los?«, wollte die Freundin wissen. »Ist mit dir alles okay?«
    »Ja, warum?«
    »Ryder hat erzählt, Jonathan sei hier gewesen und das hätte dich ein bisschen aus dem Gleichgewicht gebracht.«
    »Das hat er gesagt?«
    »Nun, er drückte sich etwas drastischer aus. Er meinte, dein Ex, dieses Arschloch, sei dir ziemlich unverschämt gekommen. Ich hatte ja nie eine gute Meinung von ihm, aber was zum Teufel wollte er jetzt noch von dir?«
    »Er …« Sie brach ab, denn draußen ertönten Stimmen, die eindeutig zurückkehrende Gäste ankündigten. »Ich kann im Augenblick nicht reden«, flüsterte sie. »Ich erzähl es dir später, ja?«
    »Ich arbeite bis fünf. Dann gehe ich bei Clare vorbei …«
    »So früh kann ich nicht weg. Die Gäste, die wir gerade haben, wollen dies und das – da muss immer einer bereitstehen und springen.« Außerdem wollte sie in Ruhe über die Sache reden, nicht bloß so zwischen Tür und Angel. »Morgen früh reist die muntere Gesellschaft wieder ab, dann hab ich mehr Luft.«
    »Sag wenigstens ganz kurz, worum es ging«, drängte Avery.
    »Dass ich zurück ins Wickham komme und seine Geliebte werde.«
    »Ach du Scheiße!«
    »Allerdings.« Sie blickte über ihre Schulter. »So, jetzt überlass mich bitte meinen Gästen.«
    »Ist für morgen jemand angemeldet?«
    »Nein. Morgen Abend bin ich solo.«
    »Bist du nicht, denn unter diesen Umständen werden Clare und ich nach der Arbeit rüberkommen, wir essen gemeinsam, trinken was und lassen an dem Kerl kein gutes Haar.«
    »Wunderbar. Es geht doch nichts über gute Freundinnen.« Hope umarmte Avery, um sie endgültig zu

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