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Fliedernächte: Roman (German Edition)

Fliedernächte: Roman (German Edition)

Titel: Fliedernächte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Elizabeth-und-Darcy-Zimmers und machte Licht. Alles sah wie immer aus, aber es roch eindeutig nach Geißblatt. Hinter ihr schoben sich Mr. Redman und ein anderer Gast namens Jake in den Raum, während Jakes Frau neugierig auf der Schwelle stehen blieb und den Gürtel des hoteleigenen Bademantels zuband.
    Redman trat auf den Balkon. »Hier draußen ist niemand. Und die Türen sind von innen abgesperrt.«
    »Im Bad ebenfalls nicht«, verkündete Jake, ging auf die Knie und spähte unters Bett. »Und hier auch nicht.«
    »Sie hat sicherlich nur schlecht geträumt.« Redman raufte sich die kurz geschnittenen grauen Haare. »Sonst nichts. Tut mir leid, dass wir Sie alle geweckt haben.«
    »Ich bitte Sie, Mr. Redman, Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen.«
    »Ich heiße Austin«, sagte er zu Hope und fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. »Wenn Sie mich schon in Unterwäsche sehen, können Sie mich ruhig beim Vornamen nennen.« Seufzend holte er sich ebenfalls einen Bademantel und hüllte sich darin ein.
    »Niemand von uns ist sonderlich korrekt gekleidet«, meinte Jake, der zwar schnell Jeans übergezogen, diese jedoch nicht zugemacht hatte. »Können wir noch irgendetwas tun?«
    »Danke«, antwortete Hope. »Ich denke, dass inzwischen alles wieder in Ordnung ist.«
    Mrs. Redman stand nach wie vor im Flur und zitterte wie Espenlaub. »Es ist mir egal, was Sie alle sagen. Dass da niemand ist und dass die Balkontüren verschlossen sind. Es stand trotzdem jemand neben unserem Bett.«
    »Lola.« Mit einer Geduld, die Hope bewunderte, legte Austin seiner Frau ihren Morgenmantel um die Schultern, damit sie aufhörte zu zittern. »Du hast schlecht geträumt.«
    »Ich hab sie gesehen. Die Tür stand offen, und das Licht schien durch sie hindurch. Diesen Raum betrete ich kein einziges Mal mehr. Wir reisen ab, und zwar auf der Stelle.«
    »Es ist zwei Uhr nachts.« Ärger und Verlegenheit schwangen jetzt in der Stimme ihres Mannes mit. »Wir fahren jetzt bestimmt nirgendwohin.«
    »Wissen Sie was, ich gehe nach unten und brühe für Sie beide einen Tee auf«, schlug Hope vor.
    »Danke«, antwortete Austin. »Das wäre nett.«
    »Ich helfe Ihnen.« Jakes Frau Casey folgte ihr.
    »Machen Sie sich keine Umstände.«
    »Tu ich gern. Ich könnte ebenfalls was zum Trinken gebrauchen. Ich an Ihrer Stelle«, fuhr sie auf dem Weg nach unten flüsternd fort, »würde einen ordentlichen Schluck aus der Whiskeyflasche aus der Bibliothek in Lolas Tee kippen.«
    Der Gedanke war durchaus verführerisch. »Ich werde ihr vorschlagen, das selbst zu tun.« Hope ging in die Küche und stellte den Wasserkessel auf. »Was hätten Sie denn gern?«
    »Ich hol mir einfach selbst was, wenn’s recht ist. Sie hat Sie gestern ziemlich genervt. Oh, Sie brauchen mir nichts zu sagen«, fügte sie hinzu. »Ich kenne diesen Typ, denn ich hab während meiner gesamten Collegezeit als Kellnerin gejobbt.«
    Casey, die sich wie zu Hause zu fühlen schien, holte eine angebrochene Flasche Wein aus dem Kühlschrank. »Sie gehört zu der Art Gast, der an allem etwas herumzumäkeln hat: ob am Essen, dem Service, dem Tisch … Egal.« Bei diesen Worten stellte sie zwei Gläser auf den Tisch und schenkte ihnen beiden ein.
    »Dies ist ein wundervolles Haus, und Sie geben sich wirklich alle Mühe, um es Ihren Gästen angenehm zu machen. Aber für Leute wie Mrs. Redman kann man eine Kneipe mitten in die Wüste stellen, und sie würden sich trotzdem garantiert beschweren, weil ihnen das Wasser zu trocken ist.«
    »Da haben Sie leider recht.« Mehr wollte Hope nicht zu dem Thema sagen und lenkte ab. »Ich hoffe bloß, Sie und die anderen fühlen sich durch die Störung nicht allzu belästigt.«
    »Ach woher, war doch mal was anderes! Außerdem haben Jake und ich noch gar nicht geschlafen.« Lächelnd nippte sie an ihrem Wein. »Dazu sind unser Zimmer und das Bett einfach zu schön. Also, Hope.« Sie nahm auf einem Hocker Platz. »Erzählen Sie mir von dem Geist.«
    »Ich …« Hope brach ab, als Jake hereingeschlendert kam.
    »Austin ist auf der Veranda und trinkt einen Whiskey mit Bob, und die anderen Frauen haben Lola in die Bibliothek gebracht. Ich glaube, dass sie sich langsam beruhigt.«
    »Sie wird sich hoffentlich vollends beruhigen, wenn sie ihren Tee getrunken hat.«
    »Hope wollte mir gerade von dem Geist erzählen.«
    »Ach ja?« Er nahm das Weinglas seiner Frau und genehmigte sich einen großen Schluck. »Was hat sie gesagt?«
    »Jake ist ein totaler Geisterfan«,

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